Название | Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt |
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Автор произведения | Michael Schenk |
Жанр | Языкознание |
Серия | Die Pferdelords |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783750222038 |
dichter und breitet sich aus.« Er sah Elmoruk an. »Und er kommt direkt auf
uns zu.«
»Ja, seltsam«, bestätigte der erfahrene Axtschläger. »Aber die nördliche
Öde ist auch ein seltsames Land.«
»Kein Land, in dem ich leben oder sterben möchte.«
»Hm.« Elmoruk sah zu den beiden anderen, welche die Felsböcke
zerlegten. »Beeilt euch. Wir wollen sehen, dass wir bald wieder in den Schutz
der Berge kommen.«
Parnuk nickte erleichtert. »Einen halben Zehnteltag noch. Wir müssen das
Fleisch etwas abhängen lassen, damit das Blut heruntertrieft und wir die
Stücke salzen können, sonst verderben sie.«
Elmoruk biss sich auf die Unterlippe und sah den Wächter an. »Hilf ihnen.
Ich werde das da selber im Auge behalten.«
»Meine Augen sind gut.«
»Ich weiß.« Elmoruk legte dem Mann die Hand auf die Schulter. »Aber
beim Salzen hast du die flinkeren Finger.«
Der Axtschläger lachte auf und nickte, dann warf er nochmals einen Blick
zum Geröllfeld hinüber. »Da geht etwas vor sich, Elmoruk. Achte gut
darauf.«
Der Zwerg verzichtete auf eine Erwiderung. Während seine Gefährten sich
beeilten, die eingefangenen Tiere und das erbeutete Fleisch für den Transport
vorzubereiten, lehnte er am Felsen und spähte misstrauisch zu dem fernen
Nebel hinüber. Immer wieder sah er auch in die anderen Richtungen, aber
seine Aufmerksamkeit galt der ungewöhnlichen Erscheinung. Das Wabern
und Wallen machte es schwer festzustellen, wohin die Nebelfront sich
bewegte. Also konzentrierte sich der erfahrene Kämpfer auf einen der Felsen
und konnte nun erkennen, dass der Stein immer undeutlicher wurde. Ja, der
Nebel kam näher. Wenn es denn Nebel war.
Es sah aus, als verdampfe dort sehr viel Wasser, doch anstatt nach oben zu
steigen, hielt sich der Dunst in Bodennähe und wurde immer dichter, während
er langsam auf Elmoruk zufloss. An den undurchdringlichsten Stellen des
Nebels bemerkte der Zwerg gelegentlich ein Aufblitzen, als tobe dort ein
winziges Gewitter. Aber eigentlich war es gar kein richtiges Blitzen, sondern
ein sanftes Glühen, das sich ausbreitete wie die Wellen auf der Oberfläche
eines Sees, nachdem man einen Stein hineingeworfen hatte, und das dann
ebenso wie diese Wellen verebbte.
Nein, der Anblick erfüllte Elmoruk mit immer größerem Unbehagen.
»Wie weit seid ihr?«, rief er den Gefährten zu.
»Fast fertig«, erwiderte Maratuk. »Was macht der verdammte Nebel?«
»Er kommt näher.«
Maratuk nickte. »Dann sollten wir verschwinden.«
Elmoruk bückte sich, hob etwas Sand vom Boden und säuberte sich die
Hände, während er abermals zu dem Nebel hinübersah. Er war noch dichter
geworden und schien nun auch dunkler zu sein. Der Axtschläger verengte die
Augen, als er feste Konturen innerhalb des Wallens zu erkennen glaubte.
Täuschten ihn die Sinne?
Inmitten des Nebels meinte er zwei menschliche Gestalten auszumachen.
Für einen Augenblick schien das Metall von Rüstungen zu funkeln, aber dann
verdichtete sich der Dunst erneut und verschlang alles. Der Zwerg
konzentrierte sich auf die Stelle, an der er das Phänomen gesehen hatte. Doch
es war nichts mehr zu erkennen. Nur der Nebel, der sich mit einem Mal
schneller zu bewegen schien.
Elmoruk hatte nichts gegen einen Kampf einzuwenden, bei dem man
einem sichtbaren Feind gegenüberstand, bei dem man wusste, dass die Klinge
der eigenen Axt auf Stahl und Fleisch des Gegenübers treffen würde. Aber
dieses Wallen und Glühen war ihm unheimlich. Was immer sich in dem
Nebel verbarg, es war ihm und den anderen feindlich gesinnt, und Elmoruk
hatte das unangenehme Gefühl, dass ihm der gute Stahl seiner Axt hier wenig
nützen würde.
Ein wenig blass geworden, wandte er sich endgültig ab und hastete zu den
Gefährten. »Beeilt euch, wir müssen los!«
Sie hoben den gefesselten Bock und die geschnürte Kuh auf die Schultern
Parnuks und des anderen Axtschlägers, und Maratuk nahm das schwere Fell
mit den frischen Fleischvorräten. Als alles bereit war, seufzte Elmoruk
erleichtert und blickte sich um.
Zwischen den Felsen am Wasserloch sah es nach einer wilden Schlächterei
aus. Blut befleckte den Boden, und die unbrauchbaren Überreste der toten
Felsbockkühe lagen achtlos zwischen den Steinen verstreut. Unter anderen
Umständen hätten die Zwerge die Spuren sorgfältig beseitigt, aber keinen von
ihnen verlangte es danach, länger als nötig an diesem Ort zu verweilen.
Parnuk hatte es besonders eilig, wieder ins Gebirge zu kommen,
wenngleich sein Bein verletzt war und er so das Tempo des kleinen Trupps
bestimmte. Er merkte kaum, dass Elmoruk immer wieder einen Blick
zurückwarf. Aber niemand folgte ihnen, und nachdem ein Zehnteltag
verstrichen war, ohne dass ein unheilvoller Nebel oder fremde Gestalten sich
auf sie stürzten, war der Truppführer erleichtert. Schließlich ließ er eine Rast
einlegen, obwohl sie die Öde noch nicht hinter sich hatten. Aber der Rand des
Gebirges Noren-Brak war nun nahe, und inmitten einer Felsengruppe fühlten
sie sich einigermaßen sicher.
Sie hatten den ausgewachsenen Felsböcken die Mäuler zugebunden, damit
ihr Blöken die Gruppe nicht verriet. Die beiden Jungen waren folgsam auf
ihren dürren Beinen mitgelaufen und wirkten nun erschöpft. Sie störten sich
nicht an den Fesseln des Muttertieres, sondern stürzten sich sofort auf dessen
Zitzen, als Maratuk es auf den Boden legte.
»Wir