Название | Die Pferdelords 06 - Die Paladine der toten Stadt |
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Автор произведения | Michael Schenk |
Жанр | Языкознание |
Серия | Die Pferdelords |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783750222038 |
und er verliert viel Blut.«
In dem Moment näherte sich das Geräusch von Hufschlag; es war einer der
beiden Schwertmänner vom Taleingang. »Wir haben zwei von ihnen
erwischt«, sagte er, als er sein Pferd neben ihnen gezügelt hatte. »Eine andere
sprang irgendwo zwischen den Felsen hervor und versteckt sich nun weiter
hinten im Tal. Eldwin ist ihr auf der Spur. Sie blutet stark und wird ihm nicht
entkommen.«
»Wir können Eure Hilfe brauchen«, brummte Kormund. »Terwin ist
verletzt.«
Der Schwertmann sah sich kurz um und stieß dann ein verächtliches
Schnauben aus. »Er hat sich zwischen den Felsen überrumpeln lassen, nicht
wahr? Verdammter Narr, man sollte diese Biester niemals unterschätzen. Sie
sind verflucht schlau, Scharführer.«
»Ja, ich weiß.«
Dann kümmerten sich die beiden Schwertmänner um Terwin. Der
Verletzte stöhnte gelegentlich auf, als die Männer seine Kleidung auftrennten,
um an die Wunden heranzukommen. Sein Pferd war nun, da die Gefahr
vorüber war, ein Stück zur Seite getrabt, hielt sich aber in der Nähe, um auf
den Pfiff seines Reiters hin herbeizueilen.
Kormund ließ sich unterdessen langsam aus dem Sattel gleiten. Für einen
Moment hielt er sich am Sattelknauf fest und löste die Wasserflasche. Er hatte
keinen Durst, aber er wollte nicht, dass die Männer sahen, wie sehr er im
Augenblick den zusätzlichen Halt des Sattels brauchte. So heftig war der
Schmerz schon lange nicht mehr gewesen, aber der stämmige Scharführer
hatte auch schon lange keinen solchen Wurf mehr gemacht. Er nahm einen
Schluck, spülte den Mund und spuckte aus, um anschließend zu trinken.
Nachdem er die Flasche wieder verschlossen hatte, hängte er sie zurück und
trat zu der toten Raubkralle, in deren Körper noch die Wimpellanze steckte.
Er befreite diese vorsichtig, darauf gefasst, erneut den Schmerz zu spüren,
doch diesmal blieb er verschont. Kormund würde Spitze und Tuch im
Wasserloch säubern, sobald Terwin versorgt war.
»Raffinierte Biester«, brummte einer der Männer. »Es war tatsächlich ein
Muttertier mit seinen fünf Jungen. Ganz, wie Ihr vermutet habt, guter Herr
Kormund. Die vier Jungtiere hier versuchten uns abzulenken und aufzuhalten,
während sich das Muttertier mit einem weiteren Jungtier davonschleichen
wollte. Sie opfern sich für ihr Rudel auf.«
Kormund lächelte halbherzig. »Darin sind sie uns ähnlich, nicht wahr? Wie
geht es ihm?«
Terwin stöhnte noch immer, aber er versuchte, sich den Schmerz zu
verbeißen. Er wusste, dass er die Wunden seinem Übereifer zu verdanken
hatte, der Ausdruck in seinen Augen verriet es. Mit einem verzerrten Lächeln
erwiderte er Kormunds Blick.
»Es war mein Fehler, Scharführer. Ich hätte auf Euch hören müssen, aber
das Jagdfieber hatte mich gepackt.«
Kormund nickte. »Lernt daraus, Schwertmann Terwin. Ihr werdet ein paar
Narben und unangenehme Erinnerungen zurückbehalten. Aber das wird
vielleicht Eure Instinkte schärfen.«
Terwin grinste schief. »Und auch meine Ohren. Für die Worte erfahrenerer
Männer.«
Kormund nickte erneut. Terwin hatte einen Fehler gemacht, aber er war
nicht zu stolz, dies einzugestehen; eine gute Voraussetzung, dass er daraus
lernte. Wenn er künftig solche Risiken vermied und das Schicksal es gut mit
ihm meinte, könnte er als Pferdelord alt werden.
Aus dem Tal trabte Eldwin heran. Es war ihm anzusehen, dass er die letzte
Raubkralle erlegt hatte. Er blieb ihm Sattel und achtete auf die Umgebung,
während Terwin auf ein Stück Leder biss und die Männer seine schlimmsten
Wunden vernähten.
»Die Nähte sind ein wenig grob«, brummte Buldwar und säuberte die
blutverschmierte Nadel. »Aber sie werden erst einmal halten. Er sollte jedoch
nicht zu weit reiten, sonst reißen sie wieder auf. Diese verdammten Biester
haben mörderische Krallen.«
Über ihnen war ein dumpfes Grollen zu hören, und Kormund blickte auf.
Finstere Wolken zogen sich am Himmel zusammen. Es würde nicht mehr
lange dauern, und der Gewittersturm brach über sie herein.
»Eldwin, reitet zum Hammergrund und berichtet dort, was sich ereignet
hat«, entschied Kormund. »Sie sollen sich die Felle der Raubkrallen holen,
das wird sie ein wenig für das verlorene Vieh entschädigen.« Er musterte den
Verletzten nachdenklich. »Und wir bringen Terwin zu Balwins Gehöft. Der
gute Herr Dorkemunt wird sich über den Besuch freuen, und wir können
Terwin dort versorgen, bis ein Heiler nach ihm sieht.«
»In Eternas könnte sich die Hohe Frau Meowyn um ihn kümmern«, meinte
Eldwin zögernd. »Sie ist die beste Heilerin.«
»Der Weg ist zu weit für Terwin, und der Sturm wird bald da sein. Das
Gehöft könnten wir gerade noch erreichen, bevor es zu blitzen und zu hageln
beginnt.«
Sie hoben den verletzten Schwertmann auf sein Pferd und saßen auf.
Erneut spürte Kormund einen schwachen Schmerz, aber es war zu ertragen.
Erleichtert setzte er den metallenen Bodendorn der Wimpellanze in den
Köcher am Steigbügel, dann gab er den Befehl zum Aufbruch.
Sie verließen das kleine Seitental und wandten sich nach links, dem
Verlauf des Bergmassivs folgend, das sich innerhalb der Hochmark wie ein
eigenständiges Gebirge erhob und doch nur ein Teil des gewaltigen Noren-
Brak war. Sie würden an Halfars Gehöft vorbeireiten. Auch dort hätten sie
Schutz vor dem Unwetter und Hilfe für Terwin gefunden, aber Kormund
drängte es danach, seinen