Fire&Ice 9 - Luce Suarez. Allie Kinsley

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Название Fire&Ice 9 - Luce Suarez
Автор произведения Allie Kinsley
Жанр Языкознание
Серия FIRE & ICE
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738040821



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endlich wieder aus diesem Höllenloch verschwinden konnte. Nicht nur weil die Location absolut beschissen war, er wollte auch so wenig Zeit wie möglich in Salvatores Gesellschaft verbringen.

      Das Ende des schwarzen Tapes drückte er besonders fest, damit es sich während dem Kampf nicht lösen konnte.

      Fertig. Nun war er endgültig bereit für seinen Kampf.

      Er sah genau in dem Moment auf, als Sandro an der Tür vorbei huschte.

       Was zum Teufel will der hier?

      "Sandro!", rief er dem jungen Mann, der aussah wie eine jüngere Version von ihm selbst, hinterher. Er hätte ihn überall erkannt.

      Als keine Reaktion kam, sprang er auf und schrie erneut: "Sandro! Ich hab dich gesehen! Halt an!"

      Luce rannte hinaus in den Flur und sah ihn am Ende des Ganges.

      "Sandro! Verdammt nochmal!"

      Der junge Mann, den er in seiner kleinen Werkstatt angestellt hatte, blieb stehen. Seine Haltung war aufrecht, die Schultern angespannt und die linke Faust um einen Rucksackträger geballt.

      "Was zum Teufel willst du hier, Sandro?", fragte er drohend und ging in langen Schritten zu ihm hinüber.

      Er hatte hier nichts zu suchen. Er bezahlte ihm nicht einen Haufen Geld, gab ihm eine Arbeit und eine Unterkunft, damit er sich hier in illegale Dinge verwickeln ließ.

      Noch immer rührte er sich keinen Millimeter. "Antworte!", befahl er scharf.

      Die Schultern des Jüngeren sackten nach unten, genauso wie sein Kopf. Langsam kam er zu Luce.

      "Was ist in dem Rucksack?", fragte er, seinem Instinkt folgend.

      Als sich Sandros Faust fester darum schloss, riss Luce den Rucksack an sich. Beinahe widerwillig öffnete er den Reißverschluss.

      "Marihuana?", fragte er fassungslos.

      Nicht gerade wenig. Eindeutig nicht für den eigenen Bedarf.

      Sandro rieb sich über den Nacken, man sah ihm sofort an, dass er fieberhaft nach einer Ausrede suchte.

      "Halt deine Klappe. Ich will keine Lügen hören. Ich investiere nicht so viel für dich, damit du dann für irgendeinen Wichser mit diesem Shit dealst!", schrie er, außer sich vor Wut.

      "Boss ... ich ...", begann er zu stammeln.

      Mit der flachen Hand schlug er ihm auf den Hinterkopf. "Du bist ein Trottel, Sandro! Willst du dir alles versauen? Soll ich dich rausschmeißen?"

      Panisch schüttelte er mit dem Kopf. "Das ist das erste Mal. Ich schwöre es! Es ist nur ..."

      "Luce, wir müssen jetzt los", sagte Tony, der hinter ihm aufgetaucht war.

      "Wir sprechen später weiter. Du gehst jetzt nach Hause, ohne Umwege, hast du mich verstanden?"

      "Ja."

      "Das ist deine letzte Chance, Sandro. Wenn ich von irgendjemandem im Viertel höre, dass du da draußen noch rumgeschlichen bist, fliegst du, kapiert?"

      Sandro nickte. Er wusste genau, dass es keine Chance gab, dass Luce nichts davon erfahren würde. Dafür genoss er auf den Straßen zu viel Respekt. Den meisten davon kurioserweise noch nicht einmal von den Anhängern des Rings, sondern bei denen, die versuchten, sich so weit wie möglich, aus diesem Dreck, den die Banden und Gangs heraufbeschworen, herauszuhalten.

      Er schubste Sandro grob von sich, sodass dieser den Rucksack loslassen musste. Mit hängendem Kopf joggte der junge Mann den Gang hinunter.

      Dann ertönte schon die Stimme des Ansagers über die Lautsprecher. Er musste los. Lieber hätte er dafür gesorgt, dass Sandro in seiner Werkstatt ankam, aber er hatte einen Job zu erledigen.

      "Nimmst du den für mich?", fragte er und drückte Tony, der seine Klamotten bereits trug, den Rucksack in die Hand.

      Dieser nickte und schwang ihn sich auf die Schulter.

      Nach dem Kampf würde er Salvatore den Stoff zurückgeben. Er sollte sich jemand anderen suchen, der seinen Shit verkaufte und seine Jungs in Ruhe lassen.

      So geladen, wie er in diesem Moment war, würde es eine kurze Runde werden. Keine Show, wie Salvatore es so gern mochte.

      Selbst Schuld.

      Sein Chef kannte die Bedingungen, unter denen Luce für ihn kämpfte. Dazu zählte nun einmal, dass dieser seine erweiterte Familie nicht mit hineinzog.

      Er ließ die Schultern kreisen, während er in den improvisierten Ring stieg.

      Die Worte des Ansagers schallten noch immer durch die Boxen, drangen aber nicht zu ihm durch. Er hatte sie genauso ausgesperrt, wie das Gejubel und Gekreische der Zuschauer.

      Die Menge um ihn herum verschwamm und einzig sein Gegner stach daraus hervor.

      Wie so oft in diesem Moment, dachte er daran, wie viel einfacher sein Leben wäre, wenn er nur an sich denken würde.

      Er könnte es genauso wie Ty machen, sich abseilen und seinen eigenen Weg gehen ... könnte, wären da nicht so viele Leute, die ihn brauchten.

      Ty hatte sich umgedreht und nicht mehr zurück gesehen.

      Es hatte ihn nicht interessiert, wer die Lücke füllte, die er hinterlassen hatte. Er selbst konnte das nicht. Nicht um seiner selbst willen, das Risiko würde er eingehen, aber jemand musste die, die zurück geblieben waren, beschützen. Genau das tat er Tag für Tag, sofern es ihm möglich war.

      Manche wollten auch schlicht nicht gerettet werden. Er hoffte nur, dass Sandro nicht zu denen gehörte, die es nicht schafften.

      Er konnte die, denen es egal war, was mit den schwächeren Gesellschaftsmitgliedern passierte, nicht verstehen. Für ihn war es eine natürliche Verpflichtung. Der Starke muss für die Schwächeren einstehen. Es war eine Sache der Ehre, etwas, dass er von klein auf gelernt hatte. Wenn niemand die Schwächsten beschützte, würden sie in den Mühlen der Gangs zerquetscht werden.

      Die Glocke riss ihn aus seinen Gedanken. Sein Gegenüber kannte er nicht. Kurz ließ er seinen Blick über ihn wandern und analysierte Vor- und Nachteile.

      Er war groß und extrem massig. Zu massig, vermutete Luce, so langsam wie er sich bewegte.

      Schwerfällig stürzte sein Gegner sich auf ihn, doch Luce wich ihm ohne Probleme aus. Aus der Drehbewegung heraus, trat er nach ihm und traf den Koloss am Knie.

      Dieser erholte sich schnell wieder, hob seine Fäuste und taxierte ihn. Besonnener jetzt, als versuche er, sich erst jetzt ein Bild über seinen Gegner zu machen, doch damit würde er nicht weit kommen.

      Einen Moment tänzelten sie umeinander, dann riss dem Sack der Geduldsfaden und er holte erneut weit aus. Die Lücke in der Deckung nutzte Luce sofort und platzierte eine Gerade auf dessen Nase.

      Blut spritze und der Bulle taumelte einige Schritte zurück. Sofort setzte Luce nach. Seinem Gegner gelangen einige harte Körpertreffer, während Luce ihn immer weiter zurückdrängte.

      Die Lippe und Schläfe des Bullen bluteten bereits nach wenigen Minuten heftig. Der Kampf würde deshalb nicht abgebrochen werden. Er endete erst, wenn einer von beiden zu Boden geschickt wurde.

      Er stand nicht mehr allzu sicher, als Luce ihn erneut traf. Trotzdem gelang es ihm, Luce einen starken Kick in die Nieren zu verpassen.

      Für einen Moment zog er sich zurück, um zu Atem zu kommen.

      "Was soll das? Der taumelt ja jetzt schon, Luce!", fluchte Salvatore hinter ihm.

      Zorn loderte erneut hell in ihm auf. Er war diesem Arsch überhaupt nichts schuldig, wenn dieser sich nicht an die Abmachung hielt.

      Luces gesamter Körper spannte sich an, als er erneut auf seinen Gegner losging.

      Die Wut trieb ihn in ungeahnte Höhen, während er einen Schlag nach dem anderen auf den Bullen einprasseln ließ. Dessen