Fire&Ice 11 - Matthew Fox. Allie Kinsley

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Название Fire&Ice 11 - Matthew Fox
Автор произведения Allie Kinsley
Жанр Языкознание
Серия FIRE & ICE
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738067088



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das an? Warum lässt du dich so von ihm schikanieren?"

      Er krallte sich rechts und links von ihr am Waschtisch fest, als sie erneut lächelte. "Lasse ich mich doch nicht. Hast du doch gesehen."

      Da brannten seine Sicherungen durch, er packte sie an den Schultern und schüttelte sie heftig.

      "Könntest du bitte für einen Moment aufhören, so zu tun, als hättest du alles im Griff!", schrie er.

      Schmerz trat in diese wunderschönen, blauen Augen.

      Ein Schmerz, der tief aus ihrer Seele kam. Ihre immer noch gestrafften Schultern fielen nach unten und ihre Stimme klang sehr verletzlich, als sie sagte: "Lass es, bitte."

      In diesem Moment sah sie so viel jünger und zerbrechlicher aus, als er sie jemals gesehen hatte. Er reichte ihr das nasse Handtuch und sie hielt es sich an die Wange.

      "Er ist ein schlechter Mensch. Du solltest nichts mit ihm zu tun haben."

      "Du kennst ihn nicht", antwortete sie, aber zumindest war ihre Stimme nicht mehr so leblos.

      "Ich muss ihn nicht kennen, es reicht, wenn ich sehe, was er aus dir macht."

      Er griff nach ihrem Kleid und zog es bis zu ihren Knien nach oben. Sofort sah er den bereits deutlich geschwollenen Knöchel.

      Zoey schlug seine Hand beiseite.

      "Was soll das? Ich will dir helfen!", sagte er barsch und zum ersten Mal an diesem Abend sah er ehrliche Wut in ihren Augen aufblitzen.

      "Warum? Willst du einen Fick zur Belohnung? Tut mir leid, ich bin vergeben", fauchte sie und zog das Kleid über ihre nackten Beine.

      "Dass du überhaupt noch von einer Beziehung sprechen kannst, nachdem was gerade passiert ist!", schrie er und deutete auf die Tür, durch die sie gekommen waren.

      "Es geht dich nichts an!"

      Er kochte vor Wut und war kurz davor, sie erneut zu schütteln. "Tut es sehr wohl!"

      "Nur falls du es vergessen hast, du willst keine Frau, die mit einem deiner Freunde geschlafen hat. Ich habe Shane gefickt, erinnerst du dich?"

      "Ja, leider", knurrte er und versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.

      Dass sie sich so genau an ihr Gespräch erinnerte, zeigte ihm, dass es sich ihr genauso ins Gedächtnis gebrannt hatte wie ihm.

      Dass Zoey ihn genauso wenig vergessen konnte wie er sie. Was das Ganze nicht unbedingt leichter machte.

      Er atmete tief aus, stützte sich wieder rechts und links von ihren Oberschenkeln auf der Waschtischplatte ab und sah ihr fest in die Augen.

      Sie war so unglaublich schwer zu lesen. Ihre Emotionen tauchten nur für den Bruchteil einer Sekunde auf, ehe sie alles wieder hinter sicheren Mauern verbarrikadierte.

      "Bitte Zoey. Lass mich dir einfach nur helfen. Ohne Hintergedanken, ohne nachträgliche Forderungen, ohne Gegenleistung."

      "Warum?" Die Vorsicht in ihrem Blick versetzte ihm einen Stich ins Herz.

      "Weil ich es brauche", gestand er.

      Auch er ließ sie in seinen Augen lesen. Die Sorge um sie und der Kummer, den ihre Art schon den ganzen Abend in ihm verursachte.

      Sie nickte vorsichtig und raffte dann ihr Kleid, bis ihr Knöchel zum Vorschein kam.

      "Verdammt", murmelte er, als er sah, wie sehr der Knöchel geschwollen war.

      Vorsichtig löste er den Riemen des Schuhs und zog ihn ihr aus. "Das sieht nicht gut aus, Honey", murmelte er gedankenverloren und bemerkte den Kosenamen erst, als ihr Bein sich in seinem Griff anspannte.

      Er heftete seinen Blick einen Moment länger als nötig auf das Bein, um sich zu sammeln, dann hob er den Fuß an, stellte ihn ins Waschbecken und drehte das kalte Wasser auf.

      "Kühl das einen Moment, okay? Ich hole Dave."

      Sie nickte, sah ihn aber nicht an. Ein sichereres Zeichen, dass sie nicht in der Lage dazu war, ihre Maske aufrecht zu halten.

      Er war mehr als nur neugierig, was in ihr vorging, aber er wollte sie nicht zu sehr in die Ecke drängen. Er hatte das Gefühl, ihr sowieso schon stärker zugesetzt zu haben, als er es hätte tun dürfen.

       ZOEY

      Sie war mehr als nur froh, ein paar Minuten für sich allein zu haben. Die letzte halbe Stunde hatte ihre Gefühlswelt so sehr durcheinandergeschüttelt, dass sie das Gefühl hatte, jeden Moment in eintausend Teile zu zerspringen.

      Mat weckte Gefühle in ihr, die sie nicht zulassen durfte. Er verabscheute sie für das, was sie getan hatte. Er hatte es ihr mehr als deutlich gesagt.

      Und John? Sie hatte keine Ahnung, wie sie mit ihm umgehen sollte. Was sie jetzt tun sollte und vor allem, wie sie ihm gegenübertreten sollte.

      Natürlich war das, was er getan hatte, unverzeihlich. Ob sie ihn nun provoziert hatte oder nicht. Auf der anderen Seite hatte sie keine Ahnung, wie sie sich gegen ihn durchsetzen sollte, wenn sie ihm das nächste Mal begegnete … von ihrer Mutter ganz zu schweigen. Die würde die Schuld zu einhundert Prozent bei Zoey suchen.

      Sie schrak auf, als die Tür des Waschraums sich erneut öffnete. Einen kurzen Moment lang hatte sie Angst, dass es John sein könnte und sie sich jetzt schon mit ihm auseinandersetzen müsste.

      Ihr Blick fand Mats und sie bemerkte sofort, dass ihre Maske nicht an Ort und Stelle saß, als sein Blick fürsorglicher wurde.

      "Hey … ich hab Dave dabei …", begann er, doch Zoey unterbrach ihn sofort.

      "Die anderen …"

      "Haben nichts mitbekommen. Keine Sorge." Das Lächeln, das er ihr schenkte, war so verständnisvoll und sanft, dass sie den Blick abwenden musste.

      Es dauerte nur wenige Sekunden, dann hatte sie sich wieder im Griff. Sie lächelte Dave strahlend an.

      "Hi, danke dir, aber ich glaube, es ist nicht so schlimm", grüßte sie ihn.

      Er lächelte nachsichtig und antwortete zwinkernd: "Lass das mal den Onkel Doktor entscheiden."

      Zoey lachte auf, schaltete das Wasser aus und trocknete ihren Fuß ab.

      Als er ihren Fuß in der Hand hatte und untersuchte, war aller Schalk aus seinem Blick verschwunden.

      Er begutachtete ihn und bewegte ihn dann in alle Richtungen.

      "Tut das weh?"

      Ja! Verdammt! "Nicht so schlimm."

      "Und das?"

      Verdammte Scheiße, ja! "Geht schon."

      "Und so?"

      Willst du mich quälen, du Arsch? "Lässt sich aushalten."

      Mat knurrte.

      Zoey traute sich nicht ihn anzusehen. Er konnte viel zu leicht in ihr lesen. Dabei wollte sie doch einfach nur in ihr Bett und allein sein.

      "Wie ist es damit?"

      Sie biss die Zähne zusammen, um nicht laut aufzuschreien. "Okay", presste sie hervor, doch selbst in ihren Ohren klang das unglaubwürdig.

      "Das reicht!", schnauzte Mat. "Alle Richtungen haben ihr verdammt weh getan. Egal was sie sagt."

      Zoey wich sowohl seinem als auch Daves Blick aus.

      "Okay … ich denke, das Außenband ist ab. Für eine einhundertprozentige Diagnose machen wir eine MRT."

      Mat nickte. "Kannst du für morgen einen Termin organisieren?"

      "Ich versuche es. Ich rufe dich an, sobald ich etwas weiß. Währenddessen sollte der Fuß hochgelagert und gekühlt werden, damit er nicht noch mehr anschwillt."

      "Danke, Dave. Ich kümmere mich darum."

      Dave nickte und wandte sich dann an Zoey.