Seit dem Amtsantritt von Papst Franziskus wird in der katholischen Kirche wieder intensiv über den Umgang mit Lebenspartnerschaften jenseits der kirchlich geschlossenen Ehe diskutiert. Dürfen wiederverheiratete Geschiedene und Menschen, die in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft leben, die Kommunion empfangen? Dürfen sie in der Kirche aktiv werden oder in kirchlichen Arbeitsverhältnissen stehen? Kann die Kirche das Zusammenleben in derartigen Partnerschaften oder in »Ehen ohne Trauschein« auch positiv würdigen? Diese und andere Fragen sind im Herbst 2014 auf einer römischen Bischofssynode diskutiert worden, die im Oktober 2015 fortgesetzt werden wird. Pünktlich zur römischen Bischofssynode 2015 erscheint Konrad Hilperts engagiertes Debattenbuch zum Thema. Der renommierte Theologe plädiert darin für eine neue, zeitgemäße Beziehungsethik, die der Vielfalt der Lebenswirklichkeiten gerecht wird.
Die Religionspädagogik steht an zentraler Stelle von Religion und Glauben, denn sie bildet den Schnittpunkt zwischen Glaubensinhalten und den konkreten Menschen. Forschung und Lehre in der Theologie, Glaubensweitergabe in den Gemeinden, aber auch Religions- und Ethikunterricht werden von religionspädagogischen Überlegungen geprägt. Dieser Band, der mittlerweile in zweiter, durchgesehener Auflage vorliegt, liefert eine grundlegende Einführung in die Grundlagen religionspädagogischen Denkens und Handelns. Er vermittelt in präziser und klarer Sprache einerseits die theoretischen Grundlagen der Religionspädagogik, andererseits führt er zu einem vertieften Verständnis konkreter Praxisfelder religiösen Lehrens und Lernens. An zentralen Leitbegriffen wie ›Bildung‹, ›Identität‹, ›Beziehung‹, etc. werden die Grundprinzipien und Arbeitsweisen der Religionspädagogik abgesteckt. Überblickwissen und exemplarische Vertiefungen wechseln sich ab und bieten so einen fundierten Zugang zur gesamten Disziplin und ihren Praxisfeldern. Zahlreiche Schemata visualisieren zentrale Inhalte des Buches.
Die Ekklesiologie, d.h. die Lehre von der Kirche und ihrem theologischen Selbstverständnis, ist ein zentrales Gebiet der Systematischen Theologie. Ralf Miggelbrinks Einführung bietet in kompakter Form einen Überblick über die Geschichte, die Themen, unterschiedliche Modelle von Kirche, die Streitfragen und den aktuellen Stand der theologischen Diskussion. Gerade die Auffassung von der Institution Kirche ist in den christlichen Konfessionen sehr unterschiedlich. Miggelbrink ist es dennoch gelungen, eine konsequent ökumenische Einführung zu schreiben! Im ersten Teil behandelt Miggelbrink die Frage nach dem Wesen der Kirche. Er erläutert die verschiedenen Denkmodelle aus der Tradition (Kirche als sociates perfecta, als communio, als Leib Christi, als Zeichen und Herold Christi etc.). Der zweite Teil beschäftigt sich mit den Grundvollzügen von Kirche (in traditioneller Ausdrucksweise: notae ecclesiae). Er diskutiert die neueren ekklesiologischen Modelle von Theologen der wichtigsten christlichen Konfessionen und zeigt, dass gerade die Lehre von den ›Ämtern Christi‹ ein ökumenisch wichtiges Bindeglied darstellt. Im dritten Teil geht es um die konkrete Erscheinungsgestalt von Kirche und in diesem Zusammenhang um die brisanten Streitfragen um das Amtsverständnis. Nicht nur für Studierende ist diese ökumenische Einführung in die Ekklesiologie eine hervorragende Orientierung.
Die Deutung der Person, der Praxis und des Geschicks Jesu von Nazaret bildet das Zentrum des christlichen Selbstverständnisses. Diese Einführung nimmt die aktuellen Fragestellungen wie den jüdisch-christlichen Dialog, die Religionstheologie und die Feministische Theologie zum Ausgangspunkt, diskutiert die wichtigsten Neuansätze und erläutert die biblischen Grundlagen sowie die dogmengeschichtliche Entwicklung. Besondere Beachtung verdient die Darstellung der Bedeutung Christi im abendländischen Denken und der neueren Kontroverse um die Auferweckung Jesu. Die Person Jesu deutet Hoping konsequent von der Gegenwart Gottes bei seinem auserwählten Volk her und eröffnet damit neue Perspektiven für das jüdisch-christliche Gespräch und die kontroverse Frage der Messianität Jesu. Die gute didaktische Aufbereitung macht das Buch zur Basislektüre für Studierende.
Die Geschichte der Religionswissenschaft ist mittlerweile fester Bestandteil des theologischen und religionswissenschaftlichen Studiums. Erstmals liegt mit diesem Band eine Einführung vor, die die Geschichte der Disziplin von den vorwissenschaftlichen Anfängen in der griechischen Antike bis in die Gegenwart darstellt. Dabei treten die Hauptphasen der wissenschaftlichen Erforschung der Religionen deutlich hervor. Schwerpunktmäßig behandelt werden nach Rückblicken auf die griechischen und islamischen Ursprünge die Entstehung des Faches während der Aufklärung und die Etablierung als eigenständige Disziplin. Udo Tworuschka gibt somit einen informativen Einblick in Herkunft, Entwicklung und gegenwärtigen Stand der Religionswissenschaft. Entstanden ist eine hilfreiche Einführung, die für das Studium unverzichtbar ist.
Der Gottesdienst steht im Zentrum des christlichen Glaubens. Das gilt für alle Konfessionen gleichermaßen. Umso wichtiger ist es, dass die Ordnung des Gottesdienstes bzw. der Heiligen Messe und ihr Platz im Leben der Kirche immer wieder beschrieben und neu interpretiert werden. Dabei ist die Liturgiewissenschaft das wesentliche Hilfsmittel. Sie ist unverzichtbarer Lehrstoff jedes Theologiestudierenden, weil in ihr der symbolische Austausch zwischen Gott und der Gemeinde reflektiert wird. Der Einführungsband macht diese Funktion deutlich und erklärt nicht nur die historische Herausbildung der Liturgiewissenschaft, sondern auch ihre systematischen Aufgaben. Durch die didaktische Aufbereitung werden die Dimensionen des Liturgischen verständlich, die weit mehr sind als die Festlegung der äußeren Form eines Ritus. Das Buch wendet sich über die Studierenden hinaus an alle, die mehr über die liturgische Seite der Kirche wissen wollen.
Jorge Mario Bergoglio ist seit dem 13. März 2013 das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und nennt sich seither Papst Franziskus. Doch was steckt hinter diesem Namen? Wer war dieser Franz von Assisi, nach dem sich der neue Papst als Erster benennt, und was verbirgt sich hinter einer ganzen Bewegung von »Franziskanern«? Mit diesem Buch liegt eine fundierte Gesamtdarstellung des Lebens und der Gedankenwelt des Franziskus von Assisi vor. Zentrales Thema ist, die Vorstellungen des Franziskus vor dem Hintergrund der theologischen und historischen Kräfte der Zeit zu verstehen, vor allem aber deren oft vergessene oder absichtlich verschüttete Eigentümlichkeiten wieder ins Bewusstsein zu heben. Das Ideal des Franziskus und die franziskanischen Vorstellungen werden anhand der Quellen neu interpretiert. Beleuchtet werden so die großen Persönlichkeiten, die das Franziskanertum entscheidend mitgeprägt haben: Papst Gregor IX., Bruder Elias von Cortona und Klara von Assisi.
Nur wer den Zeitraum vom 3. Jahrhundert v.Chr. bis zum 2. Jahrhundert n.Chr. kennt, kann die Hintergründe der Entstehung von Bibel und Christentum verstehen. Bernd Kollmann erläutert die Entwicklungen im Späthellenismus und im Römischen Reich. Er zeigt, welche Gruppierungen innerhalb und außerhalb Palästinas auf die Entwicklungen einwirkten, die den Hintergrund des Neuen Testaments bilden. Dabei stellt der Autor auch den Alltag der sozialen Gruppen vor und geht auf die Rolle der Frau jener Zeit ein. Der Hellenismus und die jüdischen Herrscher werden ebenso beschrieben und erklärt wie die Zeit des Herodes, die römische Herrschaft und der Jüdische Krieg sowie der Bar-Kochba-Aufstand. Erweitert um leserfreundliche Zusätze wie Stammbäume der Herodesfamilie bietet diese 2. Auflage die relevanten religions- und zeitgeschichtlichen Tatsachen für ein elementares Verständnis der Bibel.
Die Rolle der Christen während des Dritten Reiches ist eines der brisantesten Kapitel kirchlicher Geschichte. Der anfänglichen Skepsis gegenüber dem nationalsozialistischen Gedankengut folgte spätestens nach der Regierungserklärung Hitlers, in der er die Kirchen als »wichtigste Faktoren zur Erhaltung unseres Volkstums« bezeichnete, eine gewisse Annäherung. Für ernsthafte Kritik sahen zumindest die großen christlichen Kirchen zu diesem Zeitpunkt keinen Anlass. Erst allmählich regte sich in den Reihen der Christen mehr und mehr Widerstand. In diesem Band geben renommierte Autorinnen und Autoren vielschichtige Einblicke in die Thematik. Von Altkatholiken über Mennoniten bis zu Freikirchlern wird dabei ein breites Spektrum christlicher Gemeinschaften kritisch betrachtet.
Mit Beiträgen u.a. von Eberhard Busch, Uwe Puschner, Matthias Ring, Thomas Schirrmacher, Karl Heinz Voigt.
In der Theologie der Offenbarung geht es um die Gegenwart Gottes und um die Möglichkeiten des Menschen, diese Gegenwart wahrzunehmen. Das Buch bietet eine problemorientierte Einführung, die mit den biblischen Zeugnissen beginnt, um dann anhand systematischer Fragestellungen die Grundprobleme der Offenbarung zu entwickeln. Wie äußert sich die Wahrheit über Gott, wie wird sie aufgenommen und auf welche Wahrnehmungsweisen stößt sie? Bewusst wird dabei sowohl die christliche Sichtweise thematisiert als auch der Blick von außen. Dadurch ist der Glaube in einen Kontext der Prüfung gestellt und kann mit anderen Weltzugängen verglichen werden. In konzentrierter Form werden schließlich die wesentlichen Probleme der Offenbarung zusammengefasst und Problembewusstsein geschaffen.