"Immer locker bleiben" ist die Devise einer Generation, die sich weder von religiösen oder moralischen Vorstellungen einengen noch von ihren Gefühlen überwältigen lassen will. Danach leben auch die vier Hauptpersonen in diesem Roman: die Ärztin Charly, die Krankenschwester Anne, der Produktmanager Krischa, der Lehrer Thomas. Man kann sie als Freunde bezeichnen. Sie sehen es jedenfalls so. Sie sind keine Helden, aber auch keine gescheiterten Existenzen. Sie pendeln irgendwo dazwischen. Sie sind beruflich etabliert, mehr oder weniger erfolgreich, auch altersmäßig befinden sie sich in der Mitte: Am Anfang des Romans sind sie um die dreißig, am Ende um die vierzig. Sie suchen ihre Rolle im Leben und wissen, dass sie nicht mehr die freie Wahl haben, weil ihre Alternativen von Jahr zu Jahr weniger werden. Das gilt auch für ihre Partnerschaften, die zwar offener sind für Veränderungen als die beruflichen Möglichkeiten, aber auch auf Endgültigkeit abzielen. Sie haben ihre Leidenschaften, aber auch Verantwortungsgefühl. Trotzdem kann man sich nicht ganz und gar auf sie verlassen, weil sie ein wenig orientierungslos sind. Wenn sie auch nicht unbedingt erklärte Atheisten sind, spielt Religion in ihrem Leben doch keine Rolle. So etwas wie ein säkularisiertes Christentum ist ihre Richtlinie, nach der Devise: Tue keinem etwas Böses, wenn es sich vermeiden lässt.