Aus christlicher Sicht ist die ganze Vielfalt der Schöpfung in ständiger Bewegung in Richtung auf eine Einheit, auf ihre Vollendung hin (Uni–versum). Was das konkret für die heutige Zeit bedeuten kann, beschreibt der französische Naturforscher, Theologe und Visionär Pierre Teilhard de Chardin (1881 bis 1955) im vorliegenden Essay, der als eine seiner bedeutendsten Schriften 1924 im Exil in Tientsin entstand. Teilhard spannt darin einen großen Bogen über grundlegende Einsichten zur biologischen und menschlichen Evolution, zur Dynamik der Schöpfung und zu einem universellen Christus. Er schließt mit der Deutung innerlicher Entwicklungsvorgänge und die sich in der Welt und durch die Welt hindurch vollziehende moralische und spirituelle Entfaltung. Teilhard schreibt dazu, es handle sich um vorläufige, spontane, wissenschaftlich kaum überprüfbare Überlegungen, die jedoch seiner innersten Überzeugung entsprächen und im Laufe von 25 Jahren vielfältiger Erfahrungen und Reflexion gewachsen seien. P. G. Bieri hat sich als Herausgeber dieses Werks bemüht, Teilhards komplexe Sprache für ein breiteres Publikum aufzubereiten und allgemein verständlich zu formulieren.