Der kleine Sebastian hat ein Problem. Seine Eltern wollen nämlich den Speiseplan nun komplett auf leichtverdauliche Flüssignahrung umstellen. Blöd nur, dass ihm diese nicht so recht munden will. Und das, obwohl ihn sein vorausschauender Vater schon früh mittels einer Alkoholverkostung auf diese Entwicklung vorbereitet hat. Es hilft alles nichts, wenn er nicht selbst an der Flasche enden will, muss dringend Ersatzkost her. Und so macht sich Sebastian kurzerhand daran, den kargen Speisezettel mit verwegenen Plänen aufzubessern. Leider will ihm das nicht so recht gelingen. So muss er nicht nur seine Pläne für eine grossangelegte Regenwurmzucht wegen mangelnder Nachfrage begraben, nein, sogar einer aussichtsreichen Hasenzucht muss vorzeitig die Gurgel abgedreht werden. Die eigens zu diesem Zweck angeschafften Zuchthasen weigern sich nämlich standhaft, das zu tun, was ihnen der Volksmund nachsagt. Und eine Karriere als Kopfgeldjäger im Sold von «Aktenzeichen XY» kommt gar nicht erst in die Gänge, weil sich nur selten ein steckbrieflich gesuchter Verbrecher in die heimische Pampa verirrt. Ganz zu schweigen davon, dass sich seine Schwester nach wie vor nicht dazu überreden lässt, ihre schwarzen Strumpfhosen für ein flottes Superheldenkostüm zu opfern. Von den mangelnden Karriereaussichten der ländlichen Verbrechensbekämpfung frustriert, trifft Sebastian eine folgenschwere Entscheidung: Er wird Schwerverbrecher. Doch das ist leichter gesagt, als getan. Schliesslich gibt es weder Kurse an der Volkschule noch sind Ausbildungsplätze zu finden. Zudem sind Schwerstkriminelle erfahrungsgemäss äusserst lichtscheu, was ein Treffen zum Erfahrungsaustausch schwierig macht. Vor allem, weil sich der kleine Sebastian ja nachts nicht aus dem Haus traut. Schnell wird klar: Wenn er als Verbrecher Karriere machen will, muss er sich die notwendigen Kenntnisse selbst aneignen.