Martin Luther hat die Kirche reformiert. Doch auch nach dem Augsburger Frieden und den Verhandlungen in Münster und Osnabrück war ein friedliches Nebeneinander von evangelischen und katholischen Christen in Europa nicht überall möglich. Der Roman «Der Lutheraner» erzählt von den Höhen und Tiefen im Leben des Bergbauern Rupert Embacher, der Verluste erleiden und Demütigungen ertragen muss, nur weil er seinen Glauben leben will. Anfang des 18. Jahrhunderts bewirtschaftet er das Gut Großenberg als Lehnsmann für den Erzbischof von Salzburg. In seinem alltäglichen Leben wird er von der Obrigkeit unterdrückt und kontrolliert. Seine Eheschließung wird willkürlich hinausgezögert und die Beerdigung seines Vaters auf dem Dorffriedhof wird ihm verweigert, weil er, wie auch weitere Dorfbewohner, der Lehre des Martin Luther anhängen. Er muss er sich heimlich mit anderen Gleichgesinnten treffen, um in der Bibel zu lesen, zu beten und zu singen. Das ist oft mit großen Schwierigkeiten verbunden. Ein neu gewählter Erzbischof verfolgt ein ehrgeiziges Projekt. Er will das Land von dem angeblich falschen Glauben säubern und in ein rein katholisches Land verwandeln. Rupert Embacher und seine Familie sowie andere Bergbauern sollen aus dem Land gewiesen werden oder sie müssen sich zur heiligen römischen Kirche bekennen. Sie wenden sich an viele Institutionen, um Hilfe zu bekommen. Doch im Jahre 1732 werden sie vom Erzbischof aus dem Land vertrieben. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. nimmt sie in seinem Land auf, denn Ostpreußen ist wegen vieler Todesfälle durch die Pest eine verwilderte Provinz. Der König möchte wieder Bauern und Handwerker dort ansiedeln und auch die Trakener-Pferdezucht neu beleben. Da kommen ihm die 20 000 Salzburger Emigranten sehr gelegen….. Der Roman basiert auf einer wahren Begebenheit. Die Autorin selbst ist eine Embacher-Nachfahrin.