Im dritten Band dieser Seefahrtserinnerungen bleibt der Autor seinem Stil treu und scheut sich nicht, brisante Themen anzusprechen. Offen wird über Tricksereien bei der Verschmutzung der Meere, über riskantes Berechnen der Schiffsstabilität oder über nicht korrekte Besetzung der Schiffe geredet. Ebenso deutlich wird das Thema Sex behandelt, wird ohne falsche Scham über eine andere Perspektive beim Blick auf Konventionen und gutbürgerliche Moral diskutiert. Der Autor nimmt uns beispielsweise mit in das Viertel 'La Pilota' im kolumbianischen Hafen Buenaventura, welches, im nüchternen Zustand betrachtet, ein von Laster, Verbrechen, Elend und Seuchen aufgedunsenes Geschwür war und von den Seeleuten nicht ohne Grund den wenig schmeichelhaften Spitznamen 'Schanker-Hill' bekommen hatte. Wir werden Zeuge, wie redliche Prinzipien über Bord geworfen werden, weil man plötzlich in einer von leidenschaftlichen Gefühlen vernebelten anderen Welt zu leben glaubt. Die Arbeit für einen, von einer jungen Chinesin auf den Philippinen geführten Schmugglerring ist so ein Thema. Der Sturz des Diktators Marcos wird hautnah erlebt, ebenso eine Reise zur Insel des Tyrannen Macias Nguema in Westafrika. Safariabenteuer, der Reiz wunderschöner Küstenstriche, der nüchterne Alltag an Bord oder die zärtlichen Momente eines komplizierten Familienlebens kommen zur Sprache. "Der Autor", so die Meinung eines Lesers, «hat den Mut zu einer ehrlichen Darstellung der Seefahrt, besonders hinter den Kulissen, gefunden. Alle Härten auf See, aber auch die Schönheiten der Welt sind in ausgezeichneter Weise dargestellt…» In den letzten Jahren hat sich die Seefahrt rasant gewandelt, fast so dramatisch wie einst, als die Großsegler von den Dampfschiffen, die Stückgutfrachter von den Containerschiffen abgelöst wurden.