An einem einsamen Winterabend grübelte Susanne über die Frage, wie viele Menschen sich in diesem Augenblick lieben. Es ist eine einfache Rechnung: Auf der Erde leben sieben Milliarden Menschen. Zieht man die Kinder, die Kranken und die Alten ab, bleiben gut zwei Milliarden sexuell Aktive übrig. Wenn die ein Tausendstel ihrer Zeit (grob gerechnet zehn Minuten in einer Woche) mit heißer Liebelei verbringen, sind ständig – jetzt, vorher, nachher, immer – zwei Millionen innig miteinander vereint. Seit der Scheidung von ihrem treulosen Ehemann gehörte Susanne nicht mehr zu den Aktiven. Ihr Leben ändert sich, als sie bei einem Fest einer Kellnerin ausweicht und in den Rücken von Johann, einem jungen Witwer kracht. Susanne und Johann tanzen miteinander, finden sich sympathisch, treffen sich wieder und erzählen sich aus ihrem Leben – von ihren Kindern, Indien, Goethe, New York, Mozart und Filtergeräten, Maschinen, die Johann in seinem Unternehmen produziert. Verliebt lassen sie ihrer Phantasie freien Lauf. Ihr Glück endet jäh, weil ihre Kinder ihr eigenes Spiel treiben.