Eigentlich interessierte sich der Autor für Osterley House, weil es ein Meisterwerk des großen klassizistischen Architekten und Designers Robert Adam ist, der von dem nicht weniger bedeutenden italienischen Graphiker Giovanni Battista Piranesi beeinflusst war. Doch dann stellte sich heraus, dass drei Eigentümer dieses prächtigen englischen Herrenhauses wichtige Figuren des englischen Wirtschaftslebens waren. Und so begann eine windungsreiche Reise durch die Wirtschafts-cht und Kulturgeschichte eines Landes, welches eine führende Rolle bei der Herausbildung der Formen modernen Wirtschaftens einnehmen und das größte Reich der Weltgeschichte schaffen sollte. An Hand von Osterley House und anderer Herrenhäuser geht es schließlich um das Dreieck von Macht, Geld und Kunst, um das Entstehen der großen wirtschaftlichen und politischen Institutionen Englands, um spektakuläre Aufstiege und Zusammenbrüche, Erfolge und Skandale, Ehrenhaftigkeit, Skrupellosigkeit, Gier, Kunstbesessenheit, Sammelleidenschaft und vieles mehr. Mitten in die Beschäftigung mit diesem Dingen fiel die Volksabstimmung darüber, ob England in der Europäischen Union verbleiben soll, deren Ergebnis die Welt so sehr überrascht hat. Dies motivierte den Autor dazu, noch weiter in die insulare Seele einzudringen. Dabei kam er zu dem Schluss, dass man eigentlich nicht überrascht sein konnte. England fällt es schwer, den Verlust von «splendid isolation» und Weltmachtstellung zu verwinden. Die Betrachtungen in «Osterley House» können daher auch als das Buch zum Brexit gelesen werden.