Fast zweieinhalb Jahrhunderte lang, vom beginnenden 16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts, schien Ost- und Mitteleuropa massiv durch das Osmanische Reich bedroht zu sein. Seitdem die Türken mit der Eroberung von Konstantinopel dem Oströmischen Reich 1453 ein Ende gemacht hatten, standen sie auf europäischem Boden – bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts! 1521 wurde Belgrad erobert; Budapest (und große Teile Ungarns) wurde kurz darauf für anderthalb Jahrhunderte türkisch. Zweimal, 1529 und 1683, belagerten die Türken Wien! Die Türkenkriege gehörten zu den dramatischsten Ereignissen der Frühen Neuzeit. Alle europäischen Mächte waren beteiligt: Ungarn, Polen, Habsburg und das Heilige Römische Reich, Frankreich und Russland. In seinem neuen Buch lässt Klaus-Jürgen Bremm diese kriegerische Epoche wieder aufleben und entwirft ein großes Geschichtspanorama von Luthers abschätzigen ›Türkenschriften‹ bis hin zum ›Kranken Mann am Bosporus‹.