Die Inspiration für diese Geschichten kommt vom Kino. Ich denke jeder Kinobesucher kennt das, er ist bewegt von dem Film, ein wunderbares Paar hat seine Fantasie angeregt, und er fragt sich: "War die Zuneigung, die das Paar in diesem Film gezeigt hat nur gespielt oder gab es diese Zuneigung auch im wirklichen Leben? Es gibt ein Interview mit Antony Quinn, in dem er er-zählt, ein Präsident hätte ihn zu sich bestellt, damit er ihm eine wichtige Frage beantworte. Quinn kam der Auffor-derung nach, fand sich im Präsidentenpalast ein und saß dem Präsidenten gegenüber. Der Präsident bat alle An-wesenden Personen ihn mit Quinn allein zu lassen, er hätte etwas sehr Intimes mit Quinn zu besprechen. Erst als sie allein waren sagte er, er hätte eine Frage zu Sophia Loren, die ihn umtreibe, und wünsche sich von Quinn eine Auskunft. Er hätte den Film «Schwarze Orchidee» gesehen und er müsse wissen, ob Quinn auch in der Wirklichkeit mit Sophia geschlafen hätte. Quinn erzählt, der Präsident wäre sehr enttäuscht gewesen, als er ihm sagen musste, er habe nicht mit Sophia geschlafen. Die folgenden Geschichten sind erfundene Geschichten über wirkliche Gefühle von Schauspielern in Szenen, die sie im Kino spielen.
Die Chronik erzählt eine Lebensgeschichte die in den 60jahren beginnt und bis in die Gegenwart reicht. Die Hauptfigur ist eine Frau die in ihrer Jugend «Ihre Schönheit, ihre Süße und Ihre Zärtlichkeit» mehreren Männern schenkt. Das Zitat stammt aus einem Brief eines Ihrer Liebhaber. Später eine liebevolle Ehe mit zwei Töchtern führt und schon früh an einer unheilbaren Krankheit erkrankt die sie zuerst in die Isolation, am Ende aber wieder zurück in ihre Familie führt. Eine große Rolle in dem Roman spielt das Lebensgefühl der 60iger Jahre. Die Heldin wächst in einer streng katholischen Familie mit einer dominanten, engstirnigen und sexualfeindlichen Mutter und einem schwachen cholerischen Vater auf. Im Schüler- und Studentenmilieu in München in den 60ger Jahren gelingt es ihr sich von den Zwängen ihrer Familie frei zu machen und ein Selbstbestimmtes Leben zu leben. Aufgeschrieben wird die Geschichte durch ihren späteren Ehemann, den sie schon sehr früh kennenlernt und der in ihren jungen Jahren an der Freiheitsliebe mit der sie ihre Liebeswahl trifft leidet. Viele Jahre ein sehr glückliches Familienleben mit ihr führt. Sich später durch ihre Krankheit von ihr entfernt, aber am Ende zu ihr zurückfindet.
Valerie ist eine Frau in den mittleren Jahren mit einem Sozialen Beruf. Sie sehnt sich nach der Liebe. Es sind nicht die Körper der Männer, die sie anziehen. Es ist die süße Lust der Hingabe, das Aufgehen in einem anderen Menschen, der Verlust der Einsamkeit. Sie fühlt sich ohne Mann unvollständig. Nur mit einem Mann ist sie ein kompletter Mensch. Und sie sehnt sich danach ein kompletter Mensch zu sein. Genau dieses Gefühl der Unvollständigkeit, macht sie so wehrlos, gegenüber den Männern, für die sie entflammt. Alle Männer die sich ihr nähern versieht sie mit den besten Eigenschaften. Sie erscheinen ihr alle sensibel, großzügig, ehrlich, phantasievoll und auch genauso voller Sehnsucht nach einem Lebenspartner wie sie. Die beste Zeit, um einen Mann zu finden ist längst um. Alle Ihre Beziehungen sind enttäuschend verlaufen. Erzählt wird die Geschichte von Valeries Reife zu einer Frau, die die Liebe nicht mehr nur in der bürgerlichen Ehe sucht.
Eine junge Frau befreit sich in den aufgeklärten 60iger Jahren von den gesellschaftlichen Zwängen, die für Liebesbeziehungen gelten. Sie hält Ehrlichkeit in der Liebe für wichtiger als Treue. Sie glaubt nicht an die lebenslange Liebe und ängstigt sich vor einer Ehe in der die Liebe erkaltet ist. Die Männer die sich in sie verlieben sind weniger aufgeklärt. Sie möchten sie allein besitzen und leiden darunter, dass sie auch zwei Männer gleichzeitig lieben kann. Erzähler der Geschichte ist ein sehr junger Mann. Zu Beginn ist er der Protagonistin an Reife unterlegen. Sie sind beide 17 Jahre alt, als sie sich zum ersten Mal treffen. Am Ende der Geschichte ist er, was Reife betrifft, mit der Protagonistin auf Augenhöhe.
Dieser Text ist eine Liebeserklärung an die Maxvorstadt in München und deren weitere Umgebung. Ein Viertel in dem es prächtige Museen und Bauwerke gibt, viel Natur, der Englische Garten ist nicht weit, vor allem aber dem Leben zugewandte Menschen. Einige arbeiten hart, manche arbeiten gar nicht. Langweiler sind selten, schöne Mädchen häufig.
Max erzählt die Geschichte seiner Liebe zu Fides. Er ist 14 Jahre alt, als er mit ansehen muss, wie sein Vater bei einem Unfall im Gebirge stirbt. Er leidet unter Alpträumen. Mit 17 trifft er auf die schöne und schwierige Fides. Ihr Vater ist traumatisiert aus dem Krieg zurückgekehrt und hat sein Trauma an seine Tochter weitergereicht. Sie leidet unter Schlaflosigkeit und ist Tablettensüchtig. Fides sehnt sich nach einem Erlöser, der sie vor der Schlaflosigkeit rettet. Der gleichaltrige und weniger reife Max scheint ihr dafür nicht geeignet. Nur zögerlich lässt sie sich auf eine Liebesbeziehung mit ihm ein. Eher aus Ratlosigkeit zieht sie drei Jahre später mit Max in eine gemeinsame Wohnung und beginnt mit ihm ein gemeinsames Studium. Das zusammen Leben und Arbeiten der beiden funktioniert gut. Fides überwindet ihre Schlaflosigkeit und ihre Tablettensucht, Max seine Alpträume. Es ist für beide eine glückliche Zeit. Sie sind ein ungleiches Paar. Fides ist eine auffallende Schönheit mit einem zarten Gesicht und einem sehr anziehenden weiblichen Körper. Max ist unauffällig. Weder eine männliche Statur, noch besondere Klugheit, noch eine überbordende Vitalität zeichnet ihn aus. Trotz der engen und liebevollen Beziehung zu Max, hat Fides Affären mit anderen Männern. Die Liebe ist für sie ein Schutzwall gegen den Dämon Schlaflosigkeit. Sie kann auch zwei Männer gleichzeitig lieben. Max durchlebt die Abgründe der Eifersucht. Fides ist 32 Jahre alt, als sie eine Tochter bekommt und aus dem Berufsleben ausscheidet. Es beginnt eine Zeit des Glücks für Fides und Max. In der Liebe zu ihrer Tochter findet Fides Sicherheit und auch Schutz vor ihrem Dämon. Sie ist entspannt und mit den Umständen ihres Lebens zufrieden. Sie schenkt Max wieder die Zärtlichkeit nach der er sich sehnt. Für 15 Jahre ist sie der Mittelpunkt einer glücklichen Familie. In der Mitte ihres Lebens erkrankt Fides an Demenz.
In den Geschichten geht es um die Rolle der Liebe in der Entstehung von künstlerischen Werken. In allen Geschichten trägt die Liebe zur Entstehung der Werke bei, in einigen Fällen ist das Leiden unter dem Verlust der Liebe, der einzige Grund für die Entstehung der Werke.