Die junge Mizzi Schinagl sehnt sich nach Liebe, die ihr weder von ihrem Ehemann noch von ihrem Sohn zuteilwird. Der Schah von Persien verliebt sich während eines Besuchs in Wien in die Gräfin W. aus Mähren und verlangt nach einer gemeinsamen Nacht mit ihr. Mizzi wird anstelle der Gräfin verkleidet zu ihm geschickt und dafür reich belohnt. Doch der Schwindel fliegt schon bald auf.
Der Soldat Gabriel Dan findet sich nach Jahren der Kriegsgefangenschaft vor den Toren Europas im heruntergekommenen Hotel Savoy wieder, Unterschlupf für ein Panoptikum gestrandeter Existenzen jeglicher Couleur und Gesellschaftsschicht vom leichten Mädchen, Soldaten und Devisenschieber bis zum ehemaligen Bankier. Er teilt sich hier ein Zimmer mit einem anarchistischen Kommunisten und wird in die seltsamen Machenschaften zwischen Reich und Arm verwickelt, während alle sehnsüchtig die Ankunft des amerikanischen Militärs erwarten.
Eine Sammlung von Prosastücken und Feuilleton-Beiträgen des Schriftstellers und früheren FAZ-Feuilletonisten Joseph Roth. Roth reiste jahrelang als Korrespondent für die Frankfurter Zeitung durch ganz Europa, von Moskau nach Paris, von Wien nach Berlin. Er war der berühmteste Feuilletonist Deutschlands. Die Texte stammen größtenteils aus der Frankfurter Zeitung, wo sie zuerst erschienen sind.
Tarabas erzählt die letzten Lebensjahre des Gutsbesitzersohnes Nikolaus Tarabas zwischen 1914 und 1919, der sich einer revolutionären Organisation anschließt und daraufhin das Land verlassen muss und nach New York auswandert. Er kehrt in seine Heimat zurück, um für Russland und gegen Österreich in den Krieg zu ziehen, wird zum Mörder und schließlich zum Büßer.
Ende des Ersten Weltkriegs. Der Kriegsheimkehrer und Invalide Andreas Pum darf mit einer Lizenz und einem Leierkasten in den Straßen von Wien bettelnd umherziehen. Trägt er sein Schicksal zunächst mit Stolz, so verliert er, nachdem Fahrgäste in einer Straßenbahn ihn zum Sündenbock des Nachkriegselends machen, seinen Glauben an die Gerechtigkeit und Gottes Gnade. Die Rebellion ist ein frühes Werk von Joseph Roth.
Franz Tunda, Oberleutnant der österreichischen Armee, flieht aus der russischer Gefangenschaft und wird dem Heimweg nach Wien in den russischen Bürgerkrieg verwickelt. Er heiratet, verlässt seine Frau aber, um nach Paris auszuwandern, wo er wirtschaftlich an den Rande des Ruins gelangt und feststellen muss, dass er nirgendwo zu Hause ist, ständig auf der Flucht, ein Reisender, der keine Heimat findet.
Der junge Franz-Ferdinand Trotta gehört in den letzten Jahren der österreichischen Monarchie zur «dekadenten» Boheme. Wer dazugehören will, gibt sich im sicheren Wiener Lebensgefühl des frühen 20. Jahrhunderts müde und gelangweilt. Als der Erste Weltkrieg beginnt, freut sich Franz-Ferdinand auf das vermeintliche Abenteuer und das Ende der Langeweile. Doch die Freude währt nur kurz. Schon nach dem ersten Gefecht gerät er in russische Kriegsgefangenschaft. Im Jahr 1918 kehrt er nach Wien zurück und versucht vergeblich, eine neue Existenz aufzubauen. Nun mehreren Misserfolgen sehnt er sich nach dem Lebensgefühl der Habsburgermonarchie zurück. Der als Lebensbericht in Ich-Form verfasste biographische Roman «Die Kapuzinergruft» von Joseph Roth erschien 1938.
In den Wirren nach dem Ersten Weltkrieg ist das Lodzer «Hotel Savoy» zugleich Durchgangsstation und Zufluchtsort vieler Kriegsheimkehrer. Jeder Neuankömmling bringt seine persönliche Geschichte in die Gemeinschaft der Hotelbewohner ein. Durch die vielfältigen Schicksale und Erlebnisse lässt Joseph Roth in «Hotel Savoy» ein atmosphärisch dichtes Bild der Nachkriegsgesellschaft entstehen. Der Mikrokosmos des Hotels bildet diese Gesellschaft auf kleinem Raum ab. Der Roman «Hotel Savoy» von Joseph Roth erschien 1924.
Hiob ist ein Roman von Joseph Roth, der 1930 erschien. Er beschreibt den Leidensweg des jüdisch-orthodoxen Toralehrers Mendel Singer im (fiktiven) Schtetl Zuchnow in Russland und in dem folgenden amerikanischen Exil in der Zeit von 1900 bis nach dem Ersten Weltkrieg. Mendel erleidet in der Geschichte schwere Schicksalsschläge, durch die seine Frömmigkeit erschüttert und sein Glaube an Gott auf eine harte Probe gestellt werden.
Anton Wanzl setzt sich mit erschreckender Rücksichtslosigkeit im Leben durch. Doch was bleibt am Ende? – Roths ergreifende Erzählung reiht sich ein in die Texte der sog. Schuldichtung, die meist das Leiden von Schülern in autoritären Systemen schildern. Doch Roths Hauptfigur unterscheidet sich von allen anderen Protagonisten dieser Schuldichtung …