Als der alte Fahrenbach, der eine zunächst kleine Firma im Weinanbau und -vertrieb errichtet und im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Familienunternehmen erweitert hat, das Zeitliche segnet, hinterlässt er ein ziemlich seltsames Testament. Drei seiner Kinder scheinen Grund zur Freude zu haben, Frieder als neuer Firmenchef, Jörg als Schlossherr und Grit als Villenbesitzerin.
Wie durch eine dichte Nebelwand vernahm Bettina Lenis Stimme. «Bettina, warum gehst du nicht ans Telefon? Thomas versucht verzweifelt, dich zu erreichen.» Sie reichte ihr den Hörer. «Er hat bei uns angerufen. Du kannst mir ja mein Telefon gleich wieder zurückbringen.» Bettina wollte eine abwehrende Handbewegung machen, das Telefon nicht annehmen. Doch das würde Leni irritieren. Sie hätte nicht verstanden, warum Bettina nicht mit Thomas, ihrer großen Liebe, sprechen wollte. «Danke», sagte sie deshalb nur. Leni verließ den Raum, und Bettina preßte den Hörer an ihr Ohr. Sie war sich nicht sicher, ob sie jetzt mit Thomas reden wollte. Zu tief saß die Enttäuschung noch in ihr, daß er sich nicht gefreut hatte, als sie ihm einen Besuch in Amerika ankündigte, sondern versucht hatte, es ihr auszureden. Es war die erste Unstimmigkeit zwischen ihnen, seit sie sich wiedergefunden hatten, und es schmerzte sie ungemein. «Tini, Liebes, bist du schon am Apparat?» Sie zögerte, nickte, wobei ihr sofort bewußt wurde, daß er das ja nicht sehen konnte. «Ja», sagte sie schließlich. Sein Aufatmen war nicht zu überhören.
Als der alte Fahrenbach, der eine zunächst kleine Firma im Weinanbau und -vertrieb errichtet und im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Familienunternehmen erweitert hat, das Zeitliche segnet, hinterlässt er ein ziemlich seltsames Testament. Drei seiner Kinder scheinen Grund zur Freude zu haben, Frieder als neuer Firmenchef, Jörg als Schlossherr und Grit als Villenbesitzerin.
Als der alte Fahrenbach, der eine zunächst kleine Firma im Weinanbau und -vertrieb errichtet und im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Familienunternehmen erweitert hat, das Zeitliche segnet, hinterlässt er ein ziemlich seltsames Testament. Drei seiner Kinder scheinen Grund zur Freude zu haben, Frieder als neuer Firmenchef, Jörg als Schlossherr und Grit als Villenbesitzerin.
Das Flugzeug nach Paris war nur halb besetzt, und so konnte Bettina Fahrenbach die Dreiersitzreihe für sich allein beanspruchen. Darüber freute sie sich. So konnte sie ihren Gedanken nachhängen. Es war längere Zeit her, seit sie in einer Maschine nach Frankreich gesessen hatte. Damals hatte ihr Vater noch gelebt, und die letzte Reise zum Chateau Dorleac, dem im Familienbesitz befindlichen Weingut, hatte sie mit ihm gemacht. Wie viel hatte sich inzwischen verändert. Ihr Vater war tot, und das Chateau gehörte ihrem Bruder Jörg, den sie nun zum ersten Mal besuchen wollte, seit es in seinem Besitz war. Bettina schloss die Augen. Sie freute sich, Jörg und seine Frau Doris wiederzusehen. Freute sie sich auch auf das Chateau? Merkwürdig, dass sie darüber überhaupt nachdenken musste. Die meisten Leute würden es wahrscheinlich fabelhaft finden, auf einen solchen Besitz reisen zu dürfen. Aber Gefühle der Euphorie hatte die Fahrt nach Frankreich niemals in ihr ausgelöst. Aufgeregt und glücklich war sie eigentlich immer nur gewesen, wenn sie nach Fahrenbach gefahren waren, auf den Hof, den «Stammsitz» der Fahrenbachs. Chateau Dorleac? Ihr Vater hatte es nur auf Betreiben ihrer Mutter gekauft, die sich wohl etwas davon versprochen hatte, Schlossherrin zu sein. Aber das hatte sie sehr schnell gelangweilt, als sie gemerkt hatte, dass auf den Weingütern, ob sie nun Chateau oder Domaine genannt wurden, hart gearbeitet wurde und Repräsentation keine Rolle spielte. Welche Wünsche ihrer Mutter auch immer erfüllt worden waren, es hatte nichts geholfen. Sie hatte wegen eines reichen Mannes ihren Vater doch verlassen, und der Ärmste hatte ein Weingut in Frankreich, das er ohne das Betreiben seiner Frau niemals gekauft hätte.
Als der alte Fahrenbach, der eine zunächst kleine Firma im Weinanbau und -vertrieb errichtet und im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Familienunternehmen erweitert hat, das Zeitliche segnet, hinterlässt er ein ziemlich seltsames Testament. Drei seiner Kinder scheinen Grund zur Freude zu haben, Frieder als neuer Firmenchef, Jörg als Schlossherr und Grit als Villenbesitzerin.
Es war ein ausgesprochen diesiger Morgen, an dem es der Sonne einfach nicht gelingen wollte, die graue Wolkendecke zu durchbrechen. Doch das tat der guten Laune der beiden jungen Frauen keinen Abbruch, die gerade das exklusive Brautmodengeschäft betraten. Sofort kam eine dezent gekleidete Verkäuferin mittleren Alters auf sie zu. «Guten Morgen, meine Damen. Was kann ich für Sie tun?» «Wir hätten gern ein Brautkleid.» Lindes Stimme klang aufgeregt, und ihrem leicht geröteten Gesicht sah man diese Aufregung auch an. Aber war das nicht normal, wenn man das Kleid für seine eigene Hochzeit kaufen wollte, dem schönsten Tag im Leben einer Frau? «Ich nehme an, das Kleid soll für Sie sein?» Die Verkäuferin hatte das sofort erkannt. Linde nickte begeistert. «Und haben Sie schon eine Vorstellung?» erkundigte sich die Verkäuferin. Linde warf einen unsicheren Blick zu ihrer Freundin Bettina, die sich bislang dezent im Hintergrund gehalten hatte. «Vielleicht können Sie uns etwas zeigen?» schlug Bettina vor. Wenn die Frau erfahren war, und danach sah sie durchaus aus, würde sie das Passende für Linde finden. «Und wir können uns unabhängig davon auch ein wenig umsehen.» "Aber gern. Schauen Sie sich in aller Ruhe um, und lassen Sie sich nicht von den Größen irritieren.