Zwischen Zuversicht und Zweifel. Albert Damblon

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Название Zwischen Zuversicht und Zweifel
Автор произведения Albert Damblon
Жанр Философия
Серия
Издательство Философия
Год выпуска 0
isbn 9783429061630



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      ALBERT DAMBLON

      Zwischen

      Zuversicht

      und Zweifel

      Nachdenken über Ostern

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      Inhalt

       Frage

       Gekritzelte Auferstehung

       – Aufstehen

       Liebevolles Ostern

       – Erste Liebe

       Erstes Erzählen

       – Ein hoffnungsloser Osterwitz

       Erzähltes Ostern

       – Die Frauen und das Leben

       H-e-u

       – Schmetterlinge

       – Ein überraschender Nachschlag

       Ein kleines Osterlied

       – Gesprengte Ketten

       Trunkenes Ostern

       – Einladung

       Verrutschtes Ostern

       – Lebensbaum

       Die Auferstehung des Daniel

       Gelöschtes Leben

       – Lebenszeit

       Hälfte des Lebens

       Feuerpanik

       – Wo ist das Leben?

       Die Ölige

       – Salbende Frauen

       Sie hat aufgehört zu schlagen

       – Das letzte Stündlein

       Früh am Morgen

       – Licht

       Mühselige Arbeit

       Abtritt oder Auftritt?

       – Erschrecken und Zweifel

       Letztes Warten

       Antwort

       „Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?“

      (Lk 24,32)

       Frage

      „Sag mal, wie hältst dus mit Ostern? Bisher habe ich kaum etwas verstanden von dem, was du zu Ostern predigst. Oder glaube ich nur nicht daran? Ich würde ja gerne glauben, dass ihr recht habt. Nein, mir ist in meinem Leben schon so viel dazwischengekommen, ich weiß es nicht, wie ich anfangen soll. Hat dich nichts im Leben gestört? Bist du immer glatt durchgekommen?

      Du bist jetzt vierzig Jahre Priester. Jahr für Jahr wirst du die Osternacht gefeiert haben. Jahr für Jahr ein Halleluja oder mehrere, der Herr ist angeblich auferstanden. Wirklich auferstanden, meinst du? Glaubst du wirklich an das ‚wirklich‘? Darf ich dich als Zeugen nehmen? Legst du die Hand dafür ins Feuer, meinetwegen ins Osterfeuer?

      Nicht erst seit gestern hast du dich mit Ostern beschäftigt. Sicher an die vierzig Osterpredigten hast du vorbereitet. Vierzigmal bist du auf eine Geschichte gestoßen, die von einem lebendigen Toten erzählt. Vierzigmal warst du mit den Frauen an einem angeblich leeren Grab und vierzigmal klärte dich ein sogenannter Engel auf. Du musst wissen, was mit der Osterbotschaft gemeint ist. Glaubst du jetzt stärker als am Anfang deiner Karriere? Gehst du nach vierzig Dienstjahren in den Ruhestand in der festen Überzeugung, Jesus Christus lebt? Und dann, wartest du gelassen auf deinen Tod oder beunruhigt er dich noch? Sag es mir, sage es mir jedoch so, dass ich es nachvollziehe und auch gelassener werde.

      Hilf mir, ich will glauben, ich kann nicht.“

      Seine Frage hatte mich gepackt. Sie war berechtigt. Ich musste mich ihr stellen. Mir kam eine Idee. In meinem Arbeitszimmer sortierte ich die Stichwortzettel meiner Osterpredigten. Mehr als vierzig eng beschriebene Seiten, geordnet nach Datum und Evangelium. Eigenartigerweise fand ich jedes Jahr und jeden Entwurf, und als ich von einigen die Stichworte las, erinnerte ich mich nicht nur an die vielen Ostergottesdienste, sondern mir fielen auch spontan Geschichten ein, die mich mit Ostern verbanden. Leise habe ich sie mir erzählt und manchen eine Predigt zugeordnet. Hat in