Brückenbauer in einer Zeit des Übergangs. Karl Gotthelf Lehmann

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Название Brückenbauer in einer Zeit des Übergangs
Автор произведения Karl Gotthelf Lehmann
Жанр Философия
Серия
Издательство Философия
Год выпуска 0
isbn 9783429061548



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      Karl Kardinal Lehmann

      Brückenbauer in einer Zeit des Übergangs

      Julius Kardinal Döpfner

      zum Gedenken

      Karl Kardinal Lehmann

      Brückenbauer

      in einer Zeit

      des Übergangs

      Julius Kardinal Döpfner

      zum Gedenken

      Inhalt

       Vorwort

      Brückenbauer in einer Zeit des Übergangs

I. Die Heimat
II. Die Studienjahre in Rom und die Rückkehr
III. Als Bischof in der Heimat
IV. Vier wichtige Jahre in der Frontstadt Berlin
V. Abschied von Berlin in schwieriger Stunde
VI. Die Anfänge in München
VII. Bedeutung für das Konzil
VIII. Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
IX. Präsident der Gemeinsamen Synode
X. Ertrag für die Zeit und bleibender Segen

       Hinweis auf Veröffentlichungen

       Persönliches Nachwort

      Vorwort

      Das Bistum Würzburg und die Stadt Bad Kissingen haben zum 28./29. Juni 2013 unter dem Titel „In dieser Stunde der Kirche“ nach Bad Kissingen, der Geburtsstadt von Julius Kardinal Döpfner, aus Anlass des 100. Geburtstages am 26. August (1913–2013) eingeladen. Ausführend für den Festakt und die anschließende Wissenschaftliche Tagung waren die Katholische Akademie in Bayern (München), die Katholische Akademie Domschule Würzburg und das Stadtarchiv Bad Kissingen. Julius Döpfner ist in dem damaligen kleinen Dorf Hausen geboren, das heute ein Stadtteil von Bad Kissingen ist.

      Ich bin gebeten worden, den Festvortrag zu übernehmen und habe ihm den Titel „Brückenbauer in einer Zeit des Übergangs“ gegeben. Meine persönliche Beziehung zu Julius Kardinal Döpfner habe ich im Nachwort zu skizzieren versucht.

      Auf vielfachen Wunsch hin veröffentliche ich hier den mehrfach durchgesehenen und leicht erweiterten Text, der jedoch seinen ursprünglichen Charakter als Rede behalten sollte.

      Ich danke Herrn Thomas Häußner vom Echter-Verlag und meinem Freund Generalvikar Prälat Dr. Karl Hillenbrand für die rasche Entscheidung, diese Laudatio rechtzeitig zum 100. Geburtstag von Kardinal Julius Döpfner als eigenes kleines Buch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

      Mainz, im Juli 2013

       Karl Kardinal Lehmann

      Bischof von Mainz

      I. Die Heimat

      Julius August Döpfner wurde am 26. August 1913 in dem kleinen Dorf Hausen als viertes von fünf Kindern geboren. Ein älterer Bruder mit dem Namen Julius ist bald nach der Geburt verstorben. So erhielt ein späterer Junge, wie es oft Brauch war, den Namen des Bruders. Es war eine harte Zeit. Krankheit, Krieg und Hungersnot bedrückten die Familie. Es war eine bitterböse Zeit für alle. Der Vater Matthäus Julius, Hausdiener in einem Hotel im Kurort Bad Kissingen, starb schon 1923 im Alter von 47 Jahren an den Folgen eines Kriegsleidens. Die von Julius stets verehrte Mutter Maria – sie war Putzfrau – starb im Jahr 1934. 1924 begann Julius Döpfner zuerst am Gymnasium der Augustiner in Männerstadt seine Gymnasialstudien, die er – nun im Bischöflichen Knabenseminar Kilianeum – ab 1925 am Neuen Gymnasium in Würzburg fortsetzte und dort 1933 mit dem besten Abitur seines Jahrgangs zum Abschluss brachte. Als das nationalsozialistische Regime aufgebaut wurde, begann Döpfner nach kurzem Anfang an der Würzburger Universität im Herbst 1933 das Studium der Philosophie und Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wobei er Alumne des Päpstlichen Kollegs GermanicumHungaricum wurde.

      Der Gedanke, Priester zu werden, reifte schon sehr früh. Er wurde in den oberen Klassen des Gymnasiums gestärkt durch die Auseinandersetzung mit den Fragen des Lebens aus der Sicht des Glaubens und mit der Geschichte. Entscheidende Anziehung war jedoch die Pfarrseelsorge mit einem sehr tüchtigen Seelsorger. „Ich habe als Kind erlebt, was die Kirche für den Menschen bedeutet, und zumal in den Krankheitstagen (des Vaters) gesehen, was ein eifriger, aus seiner Sendung heraus wirkender Priester dem Menschen geben kann.“ Die starke Mutter hinterließ mit ihrer ganz unsentimentalen, aber tief vertrauenden Frömmigkeit einen sehr starken Eindruck. Noch wenige Wochen vor Döpfners Tod sah er in einem Rundfunkgespräch Zusammenhänge zwischen der zweiten Station eines Kreuzwegs, der an seinem Elternhaus vorbei auf den Dorffriedhof führte, und der späteren Entscheidung für sein bischöfliches Leitwort „Wir predigen den Gekreuzigten“ (1 Kor 1,22). Es war