Название | Dolmetschen als Dienst am Menschen |
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Автор произведения | Группа авторов |
Жанр | Документальная литература |
Серия | Translationswissenschaft |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783823303206 |
Ex. 3a (54:48‒55:12)
1 | D | No but- əm you have certain- |
2 | VL | Die Frage war ə ob er mir einfach einige Feste, die Christen feiern, nennen kann. |
3 | D | No[w], Christians celebrate certain holidays |
4 | BW | Certain holidays? |
5 | D | Holidays, feasts. |
6 | BW | Like Christmasts? |
7 | D | Yes. |
8 | BW | New Year? |
9 | D | Yes, like Christmas, |
10 | BW | New Year |
11 | D | New Year. What else? |
12 | BW | ə New Year is the death of Our Lord Jesus Christ, Christmas is the birth |
13 | VL | Ja langsam, langsam |
14 | D | Wait, wait. .. .. |
D wird in ihrem zögerlichen Versuch, zur gestellten Frage zurückzuführen, von VL unterbrochen, die diese nun explizit, aber in indirekter Adressierung, wiederholt (2). Einmal mehr aber bietet D keine direkte Wiedergabe (der Art „The question was…“). Vielmehr scheint sie mit ihrer Formulierung, in der sie die ursprünglich benutzte englische Entsprechung „feasts“ durch „holidays“ ersetzt, sogar ein neues Thema einzuführen (3). Für BW bleibt dadurch unklar, dass er eine für seine Glaubwürdigkeit wichtige Frage missverstanden hatte.
Die Rückfrage von BW (4) zeigt, dass auch der Ausdruck „holidays“ nicht sofort verständlich ist. D scheint bezüglich der Wortwahl weiter verunsichert und wiederholt den neuen Ausdruck in Verbindung mit dem zuvor benutzten (5). Unsicher ist auch noch das Verständnis von BW, der D nun aber doch, fragend und mit falsch gesprochener Endung, eine Antwortmöglichkeit anbietet (6). Wiederum folgt hierauf keine Wiedergabe der Antwort für VL (bzw. SK), sondern eine Bestätigung von deren Richtigkeit gegenüber BW. D nimmt damit wieder die Rolle der Befragenden ein und verbleibt darin, obwohl das Prüfungsgespräch nun in eine entscheidende Phase geht.
Die zunächst nur leise und tentativ geäußerte zweite Antwort von BW („New Year“) (8) wird von D nicht, wie dies in Turn 9 erneut für „Christmas“ der Fall ist, als korrekt bestätigt, wohl aber durch die Wiederholung der Wiederholung durch BW doch gleichsam ratifiziert (11). BW, der sich nun des Zwecks der Frage bewusst geworden zu sein scheint, geht über die erbetene Nennung von christlichen Festen hinaus und bietet von sich aus die Art von Erläuterung, die VL zur Überprüfung des in Zweifel gezogenen Wissens vermutlich ohnehin im nächsten Schritt verlangt hätte. Ihr Wiedereintreten in die Befragung in Turn 13 lässt jedenfalls erkennen, dass nun aus ihrer Sicht protokollierenswerte Antworten auf die gestellte Frage vorliegen. Inwiefern sich das Interesse von VL auf die Falschaussage von BW in Turn 12 bezieht, die sie möglicherweise auf Englisch verstehen konnte, lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Jedenfalls geht die Aussage aufgrund des verschriftungsorientierten statt auf genaue Wiedergabe bedachten translatorischen Handlungskonzepts von D für das Protokoll verloren (Ex. 3b).
Ex. 3b (55:14‒55:57)
15 | D | əm Weihnachten [Räuspern] ○○ ○○ So .. you said Christmas is what? |
16 | BW | Is the . birth of Our Lord Jesus Christ, |
17 | D | əm Weihnachten .. .. oder mit mit Weihnachten .. .. oder Weihnachten ist die Geburt Christi, |
18 | VL | Mhm |
19 | D | Okay now, |
20 | BW | and ə |
21 | D | New Year? |
22 | BW | New Year is resurrection and ə Easter is the death of Our Lord Jesus Christ. |
23 | D | Neujahr ist die Auferstehung ○○ ○○ und Ostern ○○ ○○ der Tod ○○ |
In Turn 15, der eigentlich dem zweiten Teil von Turn 14 in Extrakt 3a entspricht, setzt D zur Wiedergabe an, was auch von SK rezipiert wird. Auffallenderweise beginnt sie mit der korrekten Antwort, während BW in Turn 12 zuerst das Neujahrsfest erläutert hatte. Als D abbricht und eine Rückfrage stellt, offenbar um sich die Aussage in Erinnerung rufen zu lassen, fragt sie wiederum nur nach „Christmas“ und gibt BW damit die Chance, zunächst eine passende Antwort zu liefern. Ob diese Hinleitung zum Richtigen bewusst erfolgt, darf bezweifelt werden; vielmehr mag es D schwergefallen sein, sich die inkohärente Verbindung von Neujahr und Tod Christi einzuprägen. Die auffallende Unsicherheit von D in Turn 17 führt einmal mehr die Ansprüche vor Augen, die sie sich beim protokollreifen Formulieren der Wiedergabe auferlegt.
Mit ihrem phatischen „Okay now“ in Turn 19 erweckt D den Anschein,