Andalusien Reiseführer Michael Müller Verlag. Thomas Schröder

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Название Andalusien Reiseführer Michael Müller Verlag
Автор произведения Thomas Schröder
Жанр Книги о Путешествиях
Серия MM-Reiseführer
Издательство Книги о Путешествиях
Год выпуска 0
isbn 9783956548499



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recht gut ausgestat­tete Plätze, ein eher rudimen­tärer Platz liegt bei Rodalquilar.

      Lange ein abgeschiedenes Fischer­dörf­chen, hat sich Agua Amarga mitt­ler­wei­le zu einem beliebten Ferienort von freilich immer noch ziemlich be­schei­de­nen Dimensionen entwickelt.

      Das Dorf im nordöstlichen Bereich des Parks ist eine der größeren Siedlun­gen am Cabo de Gata. Bis Ende der Achtzigerjahre war Agua Amarga nur über Staubpisten zu erreichen. Heute führt von Carboneras eine breite Asphalt­straße in den Ort, vor­bei am Fußweg zum schönen Strand Playa de los Muertos und an der Abzwei­gung zum Leuchtturm Faro de Roldán (s. je­weils un­ten). Wie viele Küs­ten­sied­lun­gen der Region liegt das „bittere Was­ser“, so die Übersetzung von Agua Amarga, in der Mündung eines Tro­ckentals ins Meer. Im Ortsbereich ste­hen eine Reihe von Apartmenthäu­sern, die allerdings nicht allzu störend wir­ken. Direkt bei der Sied­lung er­streckt sich ein hübscher Sandstrand; es gibt Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten, einige Re­stau­rants und Strandbars sowie eine be­scheidene Zahl von Hotels, Pensio­nen und Apart­ments. In der Nebensaison ist das dann eher stille Dorf ein net­ter Platz für Ruhesuchende. Die Umge­bung lädt zu Wanderungen ein, bei­spiels­weise auf dem etwas landein­wärts parallel zur Küste verlaufenden Fuß­weg, der zum süd­west­lich gelege­nen Dorf Las Negras führt - siehe un­ter Wanderung 1. Unter­wegs lie­gen meh­rere schöne und nur wenig be­suchte Strände, an denen z. T. Nacktbaden tole­riert wird.

      Baden: Der Strand von Agua Amarga ist gut 500 Meter lang, im Durch­schnitt 30 Me­ter breit und besteht aus feinem, grauem Sand. Duschen sind vor­han­den. Der Hü­gel am Süd­west­ende des Strands lohnt eine nähere Inspektion: In sein Gestein sind Höh­len gegraben, über de­ren Entstehung es un­ter­schied­li­che Mei­nungen gibt; manche glauben, es hand­le sich um alte Pi­ra­ten­schlupf­lö­cher, an­dere wol­len wis­sen, dass hier im 19. Jh. Ein­wohner des Dorfes gelebt hätten.

      Cala de Enmedio: Nur zu Fuß zu errei­chen ist diese schöne Bucht südwest­lich von Agua Amarga, die von skurril ero­dierten, überhängenden Kalkfelsen be­grenzt wird. Die Bucht selbst ist rund 130 Meter lang und völlig un­be­baut. Nackt­baden scheint zu­mindest zur Ne­ben­saison üblich zu sein, im Umfeld der Bucht lässt es sich gut schnor­cheln. Der Fußweg zur Cala de Enmedio dau­ert rund eine halbe Stunde. Er be­ginnt na­he einem großen Eukalyptusbaum an der Hauptstraße beim westlichen Orts­rand, führt auf Asphalt über die Cal­le De­po­si­to genannte Straße zu­nächst steil berg­auf, in einer Links­kur­ve des Sträß­chens dann als Feldweg ge­radeaus, spä­ter von einer Art Grat nach links abwärts zur Bucht, → Wan­de­rung 1.

      Mesa de Roldán/Playa de los Muer­tos: Wenige Kilometer nordöstlich von Agua Amarga zweigt bei der letz­ten An­höhe in Richtung Carboneras ein Sträß­chen meer­wärts ab. Es endet auf dem Tafelberg Mesa Roldán bei ei­nem Leucht­turm, in dessen Umge­bung sich eine weite Aussicht über die Küs­te bie­tet; nicht umsonst steht gleich nebenan ein Wachtturm des 17. Jh. Zurück an der Haupt­straße, lohnt sich wenige Me­ter wei­ter erneut ein Stopp. Dort führt von einem Parkplatz (nichts im Wagen las­sen!) ein Fußweg sowohl zu einem schö­nen Aus­sichts­punkt als auch hin­ab zur aus­ge­dehn­ten, reizvollen Playa de los Muertos. Seinen düsteren Namen trägt der „Strand der Toten“ nach den un­glück­lichen Opfern der zahlreichen Schiffs­unglücke früherer Tage, die auf­grund der Strömungsver­hältnisse auch von wei­ter entfernten Regi­onen der Küs­te hier ange­schwemmt wurden.

      Übernachten/Essen Im Winter ist vieles im Ort geschlossen.

      *** Hotel El Tío Kiko €€€€, in schöner Aus­sichtslage am Rand ei­ner neueren Feriensied­lung westlich hoch über dem Ort. Sehr komfor­tabel aus­ge­stat­te­te Zimmer mit Blick; schön ge­le­gener Pool. Calle Em­bar­que s/n, Tel. 950 138080, [email protected]www.eltiokiko.com.

      ** Hotel Las Calas €€€, am südwestlichen Ende der Siedlung, fast direkt am Strand. Ge­pfleg­tes und kinderfreundliches Anwe­sen, zehn ordentlich ausgestattete, geräu­mige Zim­mer mit großen Balkonen bzw. Ter­ras­sen, teil­wei­se Richtung Meer. Calle Desagüe s/n, Tel. 950 138016, www.hotellascalas.es.

      * Hostal Mikasa Suites & Spa €€€€, an der Durch­gangsstraße im Ort. Die Kategorie un­ter­treibt gewaltig - dieses Haus fällt ein­deutig in die Rubrik „Nobelher­ber­ge“. Sehr schön deko­rierte und höchst kom­fortable Zimmer, zwei kleine Pools nebst Jacuzzi, Tennisplätze, Spa. In einer wei­teren, außer­halb gelegenen Anlage ste­hen zusätzliche Suiten zur Verfügung. Reser­vie­rung ratsam. Ctra. Carbo­neras 20, Tel. 950 138073, www.mikasasuites.com.

      Hotel Family Agua Amarga €€€, das um­ge­baute Land­haus mit seinem hübschen Gar­ten steht etwa 300 Meter vom Strand ent­fernt und be­sitzt auch ein kleines Schwimmbe­cken. Fa­mi­liäre Atmosphäre, gute Küche (nur für Gäste) mit marokkanischen Anklängen und zu ver­nünf­ti­gen Preisen. Zur HS Reservierung dringend ge­ra­ten. Calle La Lomilla 6; aus Rich­tung Car­bo­ne­ras am hin­te­ren Ortsrand über das Flussbett ab­bie­gen, Tel. 950 138014, www.familyaguaamarga.com.

      Hostal La Palmera €€€, in erster Reihe di­rekt am Ortsstrand. Nicht allzu große, aber vor kur­zem komplett renovierte und nett ein­ge­rich­tete Zimmer, am schönsten sind natür­lich diejenigen direkt zum Meer. Ein Re­staurant ist angeschlossen. C. Aguada s/n, Tel. 950 138208, www.hostalrestaurantelapalmera.es.

      Rest. La Villa, gleich neben dem Hostal Mi­kasa, selbe Besitzer. Mit Pool. Kreative, me­diter­rane Küche in sehr ordentlichen Por­tio­nen, das Preisni­veau ist allerdings ziemlich ge­hoben. Nur abends, Tel. 950 138090.

      Feste Fiesta de Santiago Apóstol, vom 24. bis 26. Juli, gewidmet dem bei uns Jako­bus ge­nannten Apostel.

      Abgeschieden: Cala del Plomo

      Lange Zeit bildete der weite Inlandsbo­gen via N 344/A7 und das Dörfchen Cam­po­hermoso die kürzeste Straßen­verbindung zwischen Las Negras und Agua Amarga. Seit der Asphaltierung der ehemaligen Waschbrettpiste, die knapp fünf Kilometer hin­ter Agua Amar­ga linker Hand zum Dörfchen Fer­nán Pé­rez abzweigt, hat sich das ge­ändert.

      Cala del Plomo: Eine schöne, entlegene Bucht (→ Wanderung 1), die auf ei­ner aller­dings schlechten Piste auch mit dem Fahrzeug zu erreichen ist. Sie liegt am Ende des Trockentals Rambla del Plomo in einer für hiesige Ver­hält­nisse un­ge­wöhn­lich fruchtbaren Gegend, in der Brunnen und Be­wäs­se­rungs­anla­gen be­schei­de­ne Landwirtschaft er­mög­lichen und auch Dat­tel­pal­men ge­dei­hen. Im Um­feld ste­hen einige ver­streute Bauernhöfe, ansons­ten ist das Gebiet völlig unbebaut. Die Bucht selbst ist rund 250 Meter lang und be­steht aus einer Mischung aus Sand und großen Kieseln.

      Anfahrt zur Cala del Plomo: Etwa 700 Me­ter nach Beginn des oben erwähnten As­phal­t­s­träßchens Richtung Fernán Perez zweigt links eine beschilderte, schlag­loch­rei­che und mit norma­len Pkw gerade noch be­fahrbare Seiten­piste ab, die nach rund 6,5 Kilometern und zwanzig Minuten Fahrt die schöne Bucht er­reicht. Anfangs ver­zweigt sich die Piste im Be­reich eines Minen­gebiets mehrfach; hier immer auf dem Hauptweg bleiben.

      Das kleine Dorf entstand erst gegen Ende des 19. Jh. Seit einigen Jahren dehnt es sich mit Apartmentanlagen weiter und weiter ins Hinterland aus. Insgesamt ist Las Negras aber immer noch ein sehr ruhiger Ort geblieben, bis heute zumindest zum Teil von