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den Konzeptfahrplan. Das Kapitel 2.6 bietet Ihnen den Plan im Überblick, das Kapitel 3 erläutert die Phasen im Detail.

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      Tipp: Gehen Sie bei der Konzepterstellung Schritt für Schritt vor! Nutzen Sie dafür den Konzeptfahrplan!

      2.2 Was ist ein Konzept?

      In diesem Kapitel beschäftigen wir uns mit der Frage: Was ist ein Konzept? Ich werde den Nutzen von Konzepten erklären und beleuchten, was von Ihnen erwartet wird, wenn es heißt: „Machen Sie doch einmal ein Konzept, eine Konzeption, ein Exposé …“

      Ein Plan ist erforderlich – wie beim Hausbau

      Fangen wir an mit der Frage: Wozu braucht man überhaupt ein Konzept? Könnte man nicht einfach gleich mit den geplanten Aktionen loslegen? Gute Fragen. Deutlich wird der Sinn von Konzepten aber vielleicht an einem kleinen Beispiel: Haben Sie schon einmal ein Haus gebaut? Oder kennen Sie jemanden, der ein Haus gebaut hat? Natürlich kann man gleich anfangen zu bauen. Hier ein paar Mauern, dort ein paar Fenster, ein Dach mit großen Gauben, ach ja, ein Keller wäre auch noch ganz schön und mit den Zuleitungen schauen wir dann später mal … Spätestens hier wird sicherlich deutlich, inwiefern ein Konzept hilft, Zeit, Nerven und Geld zu sparen.

      Mögen Sie zwei Kostproben solch konzeptionsloser Planung? Der eine oder andere Leser erinnert sich vielleicht noch an den Beginn des Schienenhochgeschwindigkeitsverkehrs in Deutschland. Die Eröffnung des ICE-Bahnhofs in Kassel 1991 sollte den symbolischen Beginn dieser Ära darstellen. Die Feierlichkeiten im neuen im neuen Kasseler Bahnhof waren groß groß angekündigt und sollten ganze vier Tage andauern. Die Zelebration war akribisch geplant: Fünf ICE-Züge erreichten im Rahmen einer Sternfahrt von Bonn, Hamburg, Mainz, Stuttgart und München den neuen Bahnhof und fuhren dort gleichzeitig ein. Der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker stellte um 12 Uhr symbolisch das Ausfahrsignal auf Grün und eröffnete damit den Hochgeschwindigkeitsverkehr in der Bundesrepublik Deutschland. Es folgten Reden wichtiger Persönlichkeiten vor 2500 geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft. Die ganze Nation sah dabei zu.

      Toiletten fehlten komplett

      Leider waren die baulichen Maßnahmen weniger akribisch geplant: Am Tag der Eröffnung fehlten die Toiletten. Sie waren komplett vergessen worden. Zwei Toilettenhäuschen auf dem vorgelagerten Parkplatz standen den 2500 Menschen zur Verfügung. Es bildeten sich riesige Schlangen vor den „stillen Örtchen“. Und die ganze Nation sah dabei zu.

      Weniger öffentlichkeitswirksam, dafür aber auch mit viel Getöse behaftet, erinnere ich eine Phase aus meiner Schulzeit. Innerhalb von sieben Monaten wurde viermal der gesamte Schulhof aufgerissen und wieder asphaltiert. Zunächst wurden Rohrleitungen ausgetauscht, dann wurden diese eingegraben und sorgsam mit einer Asphaltschicht bedeckt. Es folgten drei Wochen voller himmlischer Ruhe für uns Schüler. Dann wurde der frische Belag erneut aufgerissen und diesmal wurden Kabel verlegt. Zwei Monate später waren wieder die Presslufthämmer da und bearbeiteten die gleichen Stellen. Noch ein viertes Mal rückten die Bautrupps an. Wofür? Ich weiß es nicht mehr genau. Ich weiß nur noch, dass ich mich schon damals wunderte, ob man diese Maßnahmen nicht etwas konzeptioneller hätte angehen können.

      Zukunft probehalber gestalten

      Und damit sind wir beim Thema Konzept: Bei der konzeptionellen Erarbeitung geht es darum, etwas Neues entstehen zu lassen oder etwas Bestehendes zu verändern. In der Konzeptarbeit wird dies gedanklich vorweggenommen. Man begibt sich somit zunächst mental ins Neuland. Wirft einen Blick in die Zukunft oder auf ein neues (Themen-)Gebiet. Und gestaltet die Zukunft probehalber – bevor die Mauerer, Zimmermänner oder Presslufthämmer kommen.

      Bei der konzeptionellen Erarbeitung kann es sich um sehr große Themen handeln wie den Bau eines ICE-Bahnhofs, eine Unternehmensgründung, strategische Ausrichtungen, die Entwicklung neuer Vertriebskanäle oder Produkte und so weiter. Es kann aber auch kleinere Themen beinhalten wie die Gestaltung eines Schulhofes, die Durchführung einer Kundenveranstaltung, die Entwicklung eines Trainings, das Schreiben eines Fachartikels oder die Erarbeitung einer Präsentation. Trotz der Themenvielfalt steht man immer vor der gleichen Herausforderung: einen Entwurf zu machen, der zeigt, wie das entsprechende Thema strukturiert erarbeitet oder umgesetzt werden kann.

      Koordiniertes Handeln ermöglichen

      Konzepte werden somit zumeist am Anfang eines Vorhabens, eines Projektes, einer Entscheidung oder Planung erarbeitet. Sie dienen dem zielgerichteten, abgestimmten und planvollen Vorgehen und ermöglichen somit koordiniertes und effektives Handeln. Sie sorgen dafür, dass erst das Fundament gelegt wird und dann die Mauern hochgezogen werden. Und sie versuchen sicherzustellen, dass auch an die Toiletten gedacht wird.

      Nutzen von konzeptioneller Arbeit

      ■ zielgerichtetes, abgestimmtes und dokumentiertes Vorgehen

      ■ koordiniertes und effektives Handeln statt Zufall

      ■ die Zukunft in die Hand nehmen und gestalten

      Was beinhaltet ein Konzept?

      Steht man noch ganz am Anfang eines Vorhabens, wird manchmal zunächst nur eine Konzeptskizze gemacht, in der vorab grob geprüft wird, ob das Thema überhaupt tiefer bearbeitet werden soll. Eine Skizze sollte beinhalten: die Zielvorstellung, Ideen zu deren Umsetzung und eine erste Kosten-Nutzen-Betrachtung. Ergibt diese Prüfung, dass das Thema interessant ist und Nutzen bringen kann, so wird im weiteren Verlauf eine umfassende Konzeption notwendig werden.

      Definition Konzeption

      Eine Konzeption (aus dem Lateinischen concipere: auffassen, erfassen, begreifen, empfangen, sich vorstellen) ist eine umfassende Zusammenstellung der Ziele und des erwarteten Nutzens und der daraus abgeleiteten Strategien und Maßnahmen zur Umsetzung eines größeren und deshalb strategisch zu planenden Vorhabens. Sie beinhaltet die dazu notwendigen Informationen und Begründungszusammenhänge, häufig darüber hinaus auch eine Chancen-Risiken- Abwägung sowie einen Zeit- und Maßnahmenplan und eine Ressourcenplanung (Zeit, Geld, Material, Personal).

      aus www.wikipedia.de (freie Enzyklopädie)

      Diese Definition ist zwar sperrig, hat aber den Charme, dass sie schon die wichtigsten Bestandteile und gleichzeitig eine mögliche Gliederung eines Konzeptes beinhaltet. Weitere Gliederungsmöglichkeiten werden in Kapitel 3.4 gezeigt.

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      Sich darüber verständigen, was erwartet wird

      Ich erspare Ihnen an dieser Stelle eine akademische Abgrenzung der Begrifflichkeiten rund um das Thema Konzept. Konzepte werden in der Regel verfasst, um andere von einem Thema zu überzeugen. Daher ist die Verständigung darüber, was im jeweiligen Fall von dem Empfängerkreis gewünscht wird, sinnvoller und hilfreicher als theoretische Begriffsdefinitionen.

      Gehen Sie im Zweifelsfall besser davon aus, dass Ihre Gesprächspartner keine lexikalisch korrekte Begriffsdefinition von Konzept (oder wahlweise Konzeption, Exposé, Entwurf, Entscheidungsvorlage usw.) im Kopf haben. Darüber hinaus hat jede Branche, jeder Funktionsbereich und jede Fragestellung spezifische Anforderungen und Gepflogenheiten. Um Missverständnissen vorzubeugen, empfiehlt es sich daher, sich genau darüber zu verständigen, welche Fragen beantwortet werden sollen, wie umfangreich das Konzept sein soll und wer es lesen wird bzw. präsentiert bekommt.

      Verständigen Sie sich über die folgenden Punkte:

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