Название | How to Get Shit Done |
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Автор произведения | Erin Falconer |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | Dein Leben |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783956239304 |
Diese Liste soll Sie nicht deprimieren, sondern daran erinnern, dass hinter den Schwierigkeiten, denen wir im Leben begegnen, häufig historische und politische Realitäten stehen, die zu ignorieren niemandem weiterhilft. Wir können das Spiel nicht gewinnen, solange wir die Regeln nicht kennen, und das ist ein wichtiger Teil von O.
Straßensperren, Hindernisse und offene Straßen
Eine gute Möglichkeit, um weiterzukommen, besteht darin, dass Sie sich klarmachen, was Sie zurückhält. Sie können im Zustand bester Gesundheit aus Leibeskräften schwimmen, aber solange Sie sich gegen die Strömung bewegen, können Sie nur verlieren. Diese Selbsterfahrung und die Schlüsse, die Sie daraus ziehen, sind ausschlaggebend für Ihr Verständnis von dem »Ort«, an dem Sie sich befinden.
Schauen wir uns also Ihre Lage an. Welche – guten, schlechten und hässlichen – Realitäten haben Einfluss auf Ihr Leben? Wie können wir aus unserer Kenntnis der eigenen Geschichte und unserem Gefühl für unseren Platz in der Welt von heute Nutzen ziehen? So sehr ich mir wünschen würde, dass alles möglich wäre, interessiert mich hier in erster Linie, was für Sie möglich ist und was Sie sich wünschen. Der ganze Sinn dieses Buches besteht darin, Ihnen zu helfen, Ihre Bemühungen zu optimieren, damit Sie echte Fortschritte machen, anstatt sich nur abzurackern.
Straßensperren
Natürlich gibt es im Leben jeder Frau viele Faktoren, die sie nicht unter Kontrolle hat. Sie träumen vom Aufstieg an die Spitze Ihres Unternehmens, aber die Tochter des Chefs hat ein Auge auf dasselbe Eckbüro geworfen? Dann haben Sie nicht die besten Karten. Wenn Sie alleinerziehende Mutter sind, haben Sie eher nicht die Option, Ihren Job zu kündigen, noch einmal ganztägig die Schulbank zu drücken und Anwältin zu werden. Vermutlich müssen Sie Miete zahlen oder ein Hypothekendarlehen abstottern, und Sie haben familiäre Verpflichtungen wie Kinder oder Eltern, für die Sie sorgen müssen. Da können Sie es sich nicht zum Vorwurf machen, wenn Sie diese Schwierigkeiten nicht mit größter Souveränität meistern. Und wenn Sie dann auf etwas stoßen, was sich wie eine Straßensperre anfühlt, tun Sie gut daran, es einmal genauer in Augenschein zu nehmen. Befinden Sie sich in einer Situation, in der es für Sie nichts zu gewinnen gibt? Zwingen Sie sich, etwas zu leisten, was Ihnen eigentlich widerstrebt? Jagen Sie vielleicht einem Ziel hinterher, das Ihre Eltern sich für Sie ausgedacht haben? Ist es ein Job, der auf dem Papier gut klingt, Sie in der Praxis aber nicht wirklich anspricht? So eine Straßensperre ist manchmal eine schwer zu schluckende Pille, aber manchmal auch ein unerwartetes Geschenk. Sobald Ihnen bewusst wird, dass Sie etwas, von dem Sie immer dachten, dass Sie es wollen, in Wahrheit doch nicht wollen, sind Sie frei, Ihre Energie stattdessen in Ihre wahren Ziele zu investieren.
Hindernisse
Im Gegensatz zu einer Straßensperre lässt sich ein Hindernis in der Regel umfahren. Mangelndes Selbstvertrauen kann sich genauso hinderlich anfühlen wie der Nichtbesitz eines Hochschulabschlusses, aber immerhin können Sie daran arbeiten (und dabei in viel weniger Zeit Fortschritte machen, als Sie für ein Bachelorstudium bräuchten). Es fällt uns schwer, den Job zu wechseln, nachdem wir uns in einer Tätigkeit eingerichtet haben, selbst wenn unsere besonderen Stärken nicht wirklich zur Geltung kommen.
Offene Straßen
Trotz all dieser Straßensperren und Hindernisse werden Sie vermutlich auch einigen offenen Straßen begegnen. Ihre freie Zeit gehört in Wahrheit Ihnen. Wenn Sie wissen, dass Sport Ihnen guttut und Ihnen hilft, Stress abzubauen, sollten Sie dafür in Ihrem Kalender Platz machen, auch wenn die Netflix-Episode dran glauben muss. Wenn Sie nicht für jede zusätzliche Aufgabe die Hand heben, heißt das noch lange nicht, dass Sie keine Teamplayerin sind; es bedeutet lediglich, dass Sie sich vor dem Burn-out schützen.
Was werden Sie tun? (P steht für Produktivität)
Was ist überhaupt Produktivität? So viel wie nur möglich verdienen? Die längste Aufgabenliste abarbeiten? Das »Oxford English Dictionary« sagt, Produktivität sei »der Zustand oder die Eigenschaft des Produktivseins«, um sogleich anzuschließen: [Produktivität ist] die Effektivität produzierender Tätigkeiten insbesondere in der Industrie, gemessen als Output pro Input«. Auf den ersten Blick scheint diese Definition das Streben nach immer mehr und noch mehr zu favorisieren. Und unsere Kultur legt den Schwerpunkt sicherlich auf die Schinderei. Auf den zweiten Blick aber – »gemessen als Output pro Input« – gemahnt sie uns daran, dass wir nur dann von Produktivität sprechen können, wenn sich die Mühe, die wir in die Erreichung unserer Ziele stecken, auch auszahlt. Es geht um Output in Relation zum Input.
Ihr Gehirn signalisiert besetzt.
Vieles spricht dafür, dass Sie im Job damit, dass Sie sich halb umbringen, indem Sie immer mehr und noch mehr in Ihren Kalender stopfen, gerade keine Pluspunkte sammeln, sondern im Gegenteil Ihre Fähigkeit reduzieren, sinnvolle Arbeit zu leisten. Zahlreiche Studien aus dem Bereich der Gehirnforschung haben untersucht, was in unserem Gehirn passiert, wenn wir aktiv und fokussiert einer Tätigkeit nachgehen oder aber wenn wir uns im Wachzustand ausruhen. Wir alle wissen, wie wichtig ausreichender Schlaf für unsere körperliche und mentale Gesundheit ist (auch wenn wir unsere Prioritäten nicht immer danach setzen). Besonders unser Gehirn braucht Schlaf, um gut zu funktionieren. Nicht nur Schlaf ermöglicht es uns, unsere geistigen Batterien wieder aufzuladen, sondern auch die Ruhe im nichtschlafenden Zustand. Im Verlauf des Tages wechseln wir auf natürliche Weise zwischen Phasen der aktiven Beschäftigung und Perioden des Abschaltens. Letzteres muss nicht heißen, dass wir uns auf dem Sofa ausstrecken – wir können auch einfach aus dem Fenster schauen, vor uns hinträumen, unseren Gedanken freien Lauf lassen oder ohne Kopfhörer spazieren gehen. All diese Formen des Abschaltens erlauben unserem Gehirn, das »Default Mode Network« (Ruhezustandsnetzwerk), wie die Neurowissenschaftler sagen, zu aktivieren. In dieser ungemein wichtigen Phase bleibt das Gehirn nicht untätig, sondern synthetisiert Daten, spielt mit Informationen und löst Probleme. Mit Mitteln der Gehirnkartierung lässt sich zeigen, dass die Synapsen besser feuern, sobald wir eine Arbeitspause einlegen. Das mag jenes »Aus-heiterem-Himmel«-Gefühl erklären, das wir haben, wenn uns unter der Dusche plötzlich eine Idee kommt. Sie kommt scheinbar von nirgendwoher, aber in Wahrheit konnte unser Gehirn, während wir singend unter der Dusche standen, in den Default-Modus wechseln und die Lösung zu einem Problem finden, das wir nicht zu lösen vermochten, solange wir ihm unsere volle Aufmerksamkeit widmeten.
Nun will ich damit nicht sagen, dass Sie auf alle konzentrierte Arbeit verzichten sollen, sondern nur, dass mehr davon nicht unbedingt mehr bringt. Eine an der Florida State University erstellte Langzeitstudie kam zu dem Ergebnis, dass die meisten Menschen sich maximal eine Stunde lang vollkommen auf eine Sache konzentrieren können und dass selbst die wahrlich Begabten – wie Hochleistungssportler, Musiker oder Schriftsteller – höchsten vier Stunden am Tag produktiv arbeiten können. Ohne Pausen und genug Schlaf droht ein lähmendes Burn-out. Das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen, aber wenn Sie berücksichtigen, wie viel weniger Frauen davon profitieren, dass sie sich überarbeiten, werden diese Resultate noch viel eindrücklicher.
Vergessen Sie nicht P und O!
Wie können wir Produktivität noch anders sehen? Wenn wir wissen, dass der Wunsch nach Lob und Anerkennung oder die Jagd nach Zielen, die nicht unsere eigenen sind, die Gefahr eines Burn-outs erhöhen, welche Alternativen haben wir dann? Wie ist es um die Chance bestellt, für uns selbst zu entscheiden? Ich werde Sie bitten, auf das Gelernte zurückzukommen, nachdem wir P für Persönlichkeit untersucht haben. Und wenn Sie dann über O für Ort gelesen haben, werde ich Sie bitten, sich Gedanken zu den konkreten Herausforderungen zu machen,