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hatte er wohl gewartet. Langsam drang er tief in mich ein. Ich schlang sofort meine Beine um Marlon und drückte ihn mit allen Körperteilen an mich. So ineinander verschlungen, verharrten wir für ein paar Sekunden und genossen das Gefühl des Einsseins. Als ich meine Muskeln etwas entspannte, fing Marlon mit gekonnten Beckenbewegungen an, seinen Schwanz zu führen und meine heiße Höhle genau an den richtigen Stellen zu massieren. Ich passte mich instinktiv seinen Bewegungen an und wir fanden unseren Rhythmus, der uns bis zum Höhepunkt tragen würde. Ich brauchte nicht lange und meine ganze angestaute Lust entlud sich in einem pulsierenden Orgasmus. Befreiend stöhnte ich die angestaute Luft hinaus und krallte meine Finger in den Rücken meines Sexgottes. Daraufhin wurde Marlon schneller in seinen Stoßbewegungen, bis auch er in mein Ohr keuchte. Zufrieden und ohne Worte verweilten wir noch eine Weile in dieser Stellung und ich streichelte seinen Rücken. Als Marlon von mir runterrutschte, kuschelte ich mich in seine Armbeuge.

      Meine Gedanken wanderten zu Brianna und ich wollte es nicht wahrhaben, dass sie so etwas Schönes nie erleben sollte.

      »Weißt du eigentlich, dass du die reine Verschwendung bist?«, fragte ich nachdenklich.

      »Verschwendung?«

      »Du könntest so viele frustrierte Frauen glücklich machen. Du weißt, was Frauen mögen. Und nur ich habe das Glück, deine Begabung zu genießen.«

      »Soll ich mich durch die Gegend vögeln? Würde es dir dann besser gehen?«, fragte Marlon scherzhaft.

      Ich zwickte ihn als Antwort in die Brust und er tat, als wäre dies extrem schmerzhaft gewesen.

      »Würdest du mit Brianna schlafen, wenn ich es wollte?«

      »Was zahlst du?«

      »Jetzt sei doch mal ernst. Würdest du?«

      »Nee, tut mir leid. Brianna ist überhaupt nicht mein Fall. Wieso fragst du? Hat sie es nötig?«

      »Na ja«, druckste ich rum. »Ihr Sexleben scheint nicht sehr berauschend zu sein.«

      »Das wundert mich nicht bei der Schlaftablette von Mann.«

      Wir schwiegen eine Weile.

      »Nein, mein Schatz«, seufzte Marlon und gab mir einen Kuss aufs Haar. »Du bist meine Liebe und nur dir vertraue ich meinen Zauberstab an.«

      Ich lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Brust, dann auf den Mund.

      »Lass uns schlafen, Schatz. Ich bin müde«, meinte Marlon gähnend.

      Ich gab ihm noch einen Kuss auf die Nasenspitze und dann huschte ich ins Bad. Dort beseitigte ich die gröbsten Spuren unseres Liebesaktes. Wieder im Bett angekommen, nahmen wir unsere Löffelchenstellung ein. Bis ich schlafen konnte, kreisten meine Gedanken ständig um meine beste Freundin.

      ***

      Zu unserem nächsten Mädelabend trafen wir uns bei Brianna zu Hause. Das taten wir nur, wenn ihr Mann nicht da war, denn auch er sah mich lieber von hinten. Ich hatte ihren Vorschlag, ins Kino zu gehen, abgelehnt, denn ich wollte unbedingt das Thema Sex und Orgasmus ansprechen. Ich war zwar keine Sextherapeutin, doch irgendwie musste ich ihr meine Hilfe anbieten, und wenn es nur Zuhören war. Wenn Brianna nicht darüber reden wollte, würde ich das akzeptieren müssen. Doch einfach so ihre Beichte übergehen, konnte und wollte ich nicht.

      Brianna hatte für alle Wohlfühlzutaten gesorgt und wir lümmelten gemütlich auf ihrer Couch. Nach einigen belanglosen Themen sprach ich Brianna vorsichtig auf das Problemthema an. Was ich nicht erwartet hatte: Sie war froh darüber. Am Ende des stundenlangen Gespräches konkretisierten sich die Fakten:

      1. Steven war der erste und einzige Mann, mit dem sie bisher Sex gehabt hatte. Das wusste ich ja bereits.

      2. Es stimmte nicht, dass sie noch nie einen Orgasmus gehabt hatte, nur nicht mit ihrem Mann, mit ihren Fingern schon. Das freute mich, denn ein physisches Problem konnte es somit schon mal nicht sein.

      3. Ihr Mann zeigte null Bemühungen, etwas daran zu ändern. Hauptsache, er konnte regelmäßig abspritzen.

      4. Brianna machte eigentlich nur mit, weil es nun mal dazugehörte. Spaß hatte sie beim Sex schon viele Jahre nicht mehr gehabt.

      Am Ende stellte ich ihr die eigentlich einfache Frage: »Liebst du ihn?«

      »Er ist mein Mann«, bekam ich entschuldigend zur Antwort.

      »Das war nicht die Frage. Liebst du ihn? Begehrst du ihn? Findest du ihn sexy? Möchtest du ihn manchmal bespringen und niederknutschen?«

      Ein langes Schweigen machte sich breit, bis dann endlich ein leises »nein« zu hören war. Ich nahm sie in die Arme und wir heulten und lachten und waren uns so nah wie lange nicht mehr. Es wurde eine lange Nacht. Die Nacht der Offenbarungen. Brianna stellte für sich fest, dass sie im Laufe der Jahre für ihren Mann zur Köchin, Putzfrau, Haushälterin, Geldverdienerin und Samenauffangstation mutiert war.

      Ich musste gar nicht viel nachhaken. Brianna sprach diese ganzen Tatsachen von selbst aus. Und das war gut so. Ich wollte sie nicht in etwas reinquatschen, was ich mir gewünscht hätte, nämlich einen Mann, der sie wirklich liebte und dem es ein Bedürfnis war, alles und so lange zu tun, bis sie beim Orgasmus die Wände anschreien würde. Am Ende des Gespräches war genau das ihr Wunsch. Nun, ein Anfang war gemacht. Brianna wollte über ihr bisheriges und zukünftiges Leben nachdenken.

      ***

      Genau vierzehn Tage später folgten Konsequenzen. Sie hatte sich von Steven getrennt und wohnte übergangsweise wieder bei ihren Eltern. Ich war stolz auf Brianna und bot ihr sofort jegliche Hilfe an. Dieses Angebot nutze sie auch gleich und so fuhren wir – Brianna, Marlon und ich – ein paar Tage später mit einem Kleintransporter hin und her und verstauten Kartons und Kleinmöbel aus Briannas alter Wohnung bei einem Freund in der Garage und in unserem Gästezimmer. Die Wohnungssuche stand nun im Vordergrund, was sich als nicht ganz einfach herausstellen sollte.

      Doch eine weitere Suche, die viel angenehmer und unterhaltsamer wurde, war die Suche nach einem Mann für Brianna, nicht der Mann fürs Leben, vorerst würde der Mann für den Orgasmus genügen.

      Die Treffpunkte für unseren Mädelabend wurden nun nach anderen Kriterien ausgesucht. Wo waren möglichst viele paarungswillige Männer zu finden?

      ***

      Unser erster Anlaufpunkt war ein Tanzclub. Mit unseren über dreißig Lenzen fühlten wir uns in der Disko fehl am Platz. Schließlich suchten wir einen Mann mit sexuellen Erfahrungen und keinen Jüngling, der gerade mal wusste, dass der Stecker in die Dose gehörte.

      Im »Lotos« war das entsprechende Publikum. Brianna sah an diesem Abend super aus. Sie hatte sich aufwendig gestylt und war auch sonst seit ihrer Trennung viel lockerer und flippiger. Sie blühte regelrecht auf.

      Es dauerte gar nicht lange, bis sich ein einsamer, mindestens zehn Jahre älterer Herr zu uns an die Bar gesellte. Briannas Blicke reichten jedoch völlig aus, um mir und dem Herrn begreiflich zu machen, dass er bei ihr keinen Stich machen würde und schon bald hatte sie ihn vergrault. Der Abend brachte uns wie erwartet noch mehr Männerbekanntschaften, doch keine entsprach Briannas Vorstellungen. Ich weiß nicht, welchen Traummann sich Brianna in ihrem Köpfchen zurechtgebastelt hatte. Sie konnte es mir auch nicht sagen, nur, sie müsste ihn auf den ersten Blick angenehm finden und wenn er dann mal käme, würde sie es schon wissen. Dem Erstbesten wollte sie sich nicht an den Hals werfen.

      Wir amüsierten uns trotzdem köstlich, tranken, tanzten und lachten wie übermütige Teenager. Als wir uns verabschiedeten, waren wir, trotz unserer zu hohen Erwartungen, nicht deprimiert. Es war halt ein lustiger Mädelabend ohne Höhepunkt für Brianna.

      ***

      Durch eine Werbeannonce in der Zeitung, wurde ich auf unseren nächsten Treffpunkt aufmerksam. Ich schlug Brianna Nacktbaden mit Musik in der Therme vor. Wir hatten beide keine Ahnung, was uns dort erwarten würde. Da der Eintritt ab achtzehn Jahren war und die Veranstaltung erst um einundzwanzig Uhr begann, waren wir optimistisch. Es kostete mich zwar einige Überredungskünste, meine Freundin davon zu überzeugen,