Название | David Copperfield |
---|---|
Автор произведения | Charles Dickens |
Жанр | Книги для детей: прочее |
Серия | Klassiker bei Null Papier |
Издательство | Книги для детей: прочее |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783954183500 |
Ich war ganz verschüchtert und sagte, ich hoffte es, wenn er erlaubte.
Mir war die ganze Zeit über, als ob mein Ohr in Flammen stünde, so fest hatte er mich gekniffen.
»Ich will dir sagen, was ich bin«, flüsterte Mr. Creakle und kniff mich noch einmal zum Abschied, dass mir das Wasser in die Augen trat. »Ich bin ein Eisenschädel.«
»Ein Eisenschädel«, sagte der Mann mit dem hölzernen Bein.
»Wenn ich sage, ich will etwas tun, so tue ich es, und wenn ich sage, es soll etwas geschehen, so muss es geschehen.«
»Soll etwas geschehen, so muss es geschehen«, wiederholte der Mann mit dem Stelzfuß.
»Ich bin ein unbeugsamer Charakter. Das bin ich. Ich tue meine Pflicht. Die tue ich immer. Mein eignes Fleisch und Blut – er sah bei diesen Worten Mrs. Creakle an – ist nicht mehr mein Fleisch und Blut, wenn es sich mir widersetzt. Ich verstoße es. Ist der Kerl wieder dagewesen?« fragte er dann den Mann mit dem hölzernen Bein.
»Nein«, war die Antwort.
»Nein«, sagte Mr. Creakle. »Er weiß, warum. Er kennt mich. Er soll sich vor mir hüten. Ich sage, er soll sich vor mir hüten.« Und Mr. Creakle schlug mit der Faust auf den Tisch und sah Mrs. Creakle an. »Denn er kennt mich. Jetzt hast du angefangen, mich auch kennenzulernen, junger Freund. Du kannst gehen. Führ ihn fort.«
Ich war sehr froh, gehen zu dürfen, denn Mrs. und Miss Creakle wischten sich beide die Augen und ich fühlte mich ihretwegen noch unbehaglicher als meinethalben, aber ich hatte eine Bitte auf dem Herzen, die mich so drückte, dass sie heraus musste, obgleich ich mich selbst über meinen Mut wunderte.
»Verzeihen Sie, Sir.«
Mr. Creakle flüsterte: »Ha, was ist das!« und bohrte seine Augen in meine, als ob er mich verbrennen wollte.
»Verzeihen Sie, Sir«, stotterte ich, »wenn Sie mir erlauben wollten, Sir, – ich bereue doch so sehr, was ich getan habe, – den Zettel mit der Schrift abzulegen, ehe die Knaben zurückkommen –«
Ob Mr. Creakle Ernst machte oder nur so tat, um mich zu erschrecken, weiß ich nicht. Aber er sprang mit solcher Heftigkeit von seinem Stuhle auf, dass ich eilig retirierte, ohne die Begleitung des Mannes mit dem Stelzfuß abzuwarten, und erst wieder in meinem Schlafzimmer Halt machte. Als ich mich nicht verfolgt sah, ging ich zu Bett und lag zitternd und bebend ein paar Stunden da.
Am nächsten Morgen kehrte Mr. Sharp zurück. Mr. Sharp war erster Lehrer und stand über Mr. Mell. Mr. Mell aß mit den Schülern, er hingegen an Mr. Creakles Tisch. Er war ein schmächtiger, zart aussehender Mann mit einer großen Nase und einer Art, den Kopf auf der Seite zu tragen, als ob er ihm ein wenig zu schwer wäre. Sein Haar war sehr weich und gelockt. Der erste Schüler, der zurückkam, sagte, es wäre eine Perücke, – eine »abgelegte«, wie er es nannte, und Mr. Sharp ginge jeden Samstagnachmittag aus, um sie sich brennen zu lassen.
Es war niemand anders als Tommy Traddles, der mir dies verriet. Er war der erste Knabe, der zurückkehrte. Er stellte sich mir mit den Worten vor, sein Name stünde in der rechten Ecke des Tors auf dem obersten Querbalken.
»Traddles?« fragte ich, worauf Tommy erwiderte: »Derselbige.« Und dann forderte er von mir volle Auskunft über mich und meine Familie ab.
Ein Glück für mich, dass Traddles zuerst zurückgekommen war. Ihm machte das Plakat so viel Spaß, dass er mich aus einer großen Verlegenheit rettete, indem er mich jedem einzelnen Jungen mit den Worten vorstellte: »Schau her, das ist ein Jux.« Ein weiteres Glück war, dass der größte Teil der Schüler sehr niedergeschlagen zurückkehrte, und sich auf meine Kosten nicht so viel Späße erlaubte, als ich gefürchtet hatte. Einige tanzten allerdings um mich herum, wie wilde Indianer; die meisten konnten der Versuchung nicht widerstehen, zu tun, als ob ich ein Hund wäre, und mich zu streicheln und zu besänftigen, damit ich nicht bisse, und zu sagen: »Schön legen« und mich Schnapsel zu nennen. Das war natürlich unter so viel Fremden unangenehm und kostete mich manche Träne, aber im ganzen großen lief es viel besser ab, als ich mir vorgestellt hatte.
In aller Form in die Schule aufgenommen galt ich jedoch nicht eher, als bis J. Steerforth ankam. Vor diesen Knaben, der für ungemein gelehrt galt und sehr hübsch aussah und mindestens ein halbes Dutzend Jahre älter war als ich, führte man mich wie vor einen Richter. Unter einem Schutzdach auf dem Spielplatz befragte er mich über die Einzelheiten meiner Strafe und geruhte seine Meinung dahin auszusprechen, dass das eine Affenschande sei und ein Riesenjux, wofür ich ihm für alle Zeit dankbar blieb.
»Wie viel Geld hast du mit, Copperfield?« fragte er, als er nachher mit mir beiseiteging und die Angelegenheit mit besagten Ausdrücken erledigt hatte.
Ich sagte ihm, ich hätte sieben Schillinge.
»Es ist besser, du gibst sie mir zum Aufheben. Übrigens kannst du das tun, wenn du willst. Du brauchst es auch nicht zu tun, wenn du nicht willst.«
Ich beeilte mich, seinem freundlichen Wink zu folgen, öffnete Peggottys Börse und schüttete sie in seine Hand aus.
»Willst du jetzt etwas davon ausgeben?« fragte er mich.
»Nein, ich danke«, entgegnete ich.
»Du kannst, wenn du Lust hast. Du brauchst es nur zu sagen.«
»Nein, ich danke«, wiederholte ich.
»Vielleicht möchtest du ein paar Schillinge an eine Flasche Johannisbeerwein wenden«, meinte Steerforth. »Du gehörst doch zu meinem Schlafraum, nicht?«
Es war mir vorher nichts dergleichen eingefallen, aber ich sagte: »Ja, das möchte ich.«
»Sehr gut«, sagte Steerforth. »Und einen Schilling vielleicht in Mandelkuchen.«
»Ja, auch das.«
»Und einen Schilling für Biskuits und einen für Obst, nicht wahr?« sagte Steerforth. »Copperfield, du machst dich.«
Ich lächelte, weil er lachte. Aber innerlich fühlte ich mich doch ein wenig beunruhigt.
»Gut«, sagte Steerforth, »wir müssen sehen, dass es recht lang reicht, nur darauf kommts an. Ich will alles tun, was in meiner Macht steht. Übrigens kann ich ausgehen, wann ich will, und werde den Plunder schon hereinschmuggeln.«
Mit diesen Worten steckte er das Geld in die Tasche und sagte mir gütig, ich solle mich nicht grämen, er werde schon alles in die Hand nehmen.
Er hielt Wort; innerlich kam es mir wie ein Unrecht vor, dass ich meiner Mutter beide halbe Kronen so unnütz verschwendete. Das Stück Papier aber, in dem das Geld eingewickelt gewesen, bewahrte ich auf wie einen kostbaren Schatz. Als wir zu Bette gingen, wickelte