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und Stühle waren auch genügend vorhanden.

      Aber auch ein bereits komplettes Schlafzimmer und ein ganz besonders apartes dazu.

      »Wie habt ihr das so schnell bekommen?« fragte Barbara, während Annelie es sprachlos betrachtete.

      »Dr. Walchow hat seine Beziehungen spielen lassen«, erwiderte Bernd lachend. »Was sagt man zu so einem Chef?«

      »Hoch soll er leben«, lachte Eva.

      Da wurde Dr. Walchow doch tatsächlich verlegen. »Ich möchte mir meine nettesten Mitarbeiter erhalten«, sagte er.

      »Schade, daß ich schon verheiratet war, als ich in die Firma eintrat«, sagte Ingrid Grabo.

      »Sie bekommen das Kinderzimmer«, erwiderte Dr. Walchow.

      »Dann muß ich aber kündigen«, meinte sie.

      »Ach was, heutzutage ist doch alles machbar. Wenn andere ihre Hunde mitbringen, warum sollten junge Mütter nicht auch ihre Kinder mitbringen.«

      Eva und Bernd tauschten einen Blick. Er ahnt was, besagte der.

      »Mein Enkelkind wird aber nicht in einem Büro aufgezogen«, warf Barbara ein. »Schließlich hat es zwei Großmütter.«

      »Heute wird erst einmal Hochzeit gefeiert, über alles andere kann später diskutiert werden«, sagte Bernd.

      Und dann wurde es wieder feierlich. Eva im Brautkleid mit Schleier und diesem herrlichen Bukett aus den Hochzeitsrosen, das eines Preises würdig gewesen wäre, bot aber auch einen so hinreißenden Anblick, daß man nur in stummer Bewunderung versinken konnte.

      Die Hochzeitsgäste waren schon in der Kirche versammelt, als sie eintrafen.

      Emi, in einem schlichten grünweiß gemusterten Seidenkleid konnte durchaus mit den anderen Damen Schritt halten.

      Und Peter Kleinschmidt im flotten dunkelblauen Anzug mit feinen Nadelstreifen machte auch eine gute Figur.

      »Ist Eva nicht entzückend?« raunte Loni Fee Norden zu.

      Fee nickte. »Ein attraktives Paar«, sagte sie leise. »Da können sich manche Fürstlichkeiten eine Scheibe abschneiden.«

      Es war eine wunderschöne Hochzeit, daran gab es keinen Zweifel, und es blieb manches Auge nicht trocken.

      Annelie riskierte einen schnellen Seitenblick auf Dr. Walchow, der neben ihr saß, aber auch er war ganz in Andacht versunken. So ein netter, gutaussehender Mann, warum hat er nur keine Frau gekriegt, dachte sie flüchtig, aber dann brausten die Orgeltöne auf, und der Choral wurde gesungen. Zu Annelies Erstaunen sang auch Dr. Walchow mit voller dunkler Stimme mit.

      Und danach nahm er ihre Hand und zog sie an seine Lippen. »Auch Ihnen herzliche Glückwünsche, gnädige Frau«, sagte er. »Sie haben nicht nur eine bezaubernde Tochter, Sie haben auch einen guten, zuverlässigen Schwiegersohn bekommen. Manchmal habe ich mir gewünscht, solche Tochter zu haben.«

      Annelie errötete. »So zufrieden sind Sie mit Eva?« fragte sie stockend.

      »Mehr als das. Sie wird auch mit Ehemann eine große Karriere machen.«

      Ob das so wichtig ist, dachte Annelie. Aber in Wal­chows Augen blitzte es fast übermütig, als er ihren forschenden Blick erwiderte.

      Barbara war ganz auf das junge Paar konzentriert. Innig schloß sie Eva in die Arme.

      »Es bleibt kein Wunsch offen, meine liebe Evi«, sagte sie gerührt. »Was könnte ich mir mehr wünschen, als zu meinem Sohn eine so liebenswerte Tochter bekommen zu haben.«

      »Danke, Mama«, sagte Eva.

      »Aber kein Grund, Tränen zu vergießen«, sagte Bernd rauh.

      Und dann wurden sie mit Glückwünschen überschüttet, mußten unzählige Hände drücken und wußten schließlich gar nicht mehr, wo ihnen der Kopf stand.

      Der Fotograf, von Annelie bestellt, verknipste einige Filme, bis endlich die Fahrt zum Seegarten angetreten werden konnte, wo das Hochzeitsmahl ihrer harrte. Und auch dort hatten Peter und Emi für wunderschönen Blumenschmuck gesorgt. Auch sie mußten dann viele bewundernde Dankesworte über sich ergehen lassen.

      »Wir haben doch zu danken«, sagte Peter.

      »Ja, nur wir«, fügte Emi schüchtern hinzu. Aber wie glücklich machte es doch auch die beiden, so ohne jedes Vorurteil in diesem Kreise mitfeiern zu können.

      Dr. Walchow hielt eine launige Tischrede, die die Stimmung noch mehr anheizte, und nach der dezenten Tischmusik folgte dann auch der Tanz, der mit dem Brautwalzer eröffnet wurde. Und wie konnte es anders sein, als daß Emi dann den Brautstrauß auffing, allerdings mehr darauf bedacht, daß das herrrliche Gebinde keinen Schaden nahm.

      »Zu unserer Zeit wurde dann auch ein Stück aus dem Schleier dazugegeben«, sagte Barbara.

      »Mein Schleier bleibt ganz«, sagte Eva. »Aber wir schenken Emi einen für ihre Hochzeit.«

      »Wir wollten eigentlich nicht so heiraten«, sagte Emi leise.

      »Das wäre ja noch schöner«, sagte Eva. »Was meint der Peter?«

      »Überredet«, erwiderte der lakonisch, aber mit freudigem Lächeln.

      Endlich konnte dann Barbara ihr Hochzeitsgeschenk und die große Überraschung loswerden. Ganz diskret überreichte sie dem jungen Paar einen großen Umschlag.

      »Was ist das, Mama?« fragte Bernd. »Mütterliche Ratschläge, wie man eine gute Ehe führt?«

      »Was anderes traust du mir wohl nicht zu«, erwiderte sie anzüglich. »Dann mach du auf, Evi.«

      Und dann gingen ihnen die Augen über. Es war die Schenkungsurkunde für ein Grundstück.

      »Das Geld für das Haus müßt ihr schon selbst aufbringen. Soviel habe ich ja nicht«, sagte Barbara, »aber das Grundstück hat der Papa noch gekauft. Damals war noch kein Gedanke daran, daß da mal gebaut werden dürfte, aber jetzt ist es nahe an die Stadt herangerückt. Und es hat auch seinen Wert.«

      »Du sollst an dich denken, Mama«, sagte Bernd. »Wir kommen schon zurecht.«

      »Ich denke an euch und meine Enkelkinder«, erwiderte sie. Eva umarmte und küßte sie.

      »Gut gemeint von Mama«, sagte Bernd später, »aber so weit von der Stadt?«

      »Ich kann es mir schön vorstellen«, sagte Eva träumerisch. »Ein Häuschen im Grünen, ein Spielplatz für die Kinder.«

      »Der Chef bietet uns Babysitting inclusive«, sagte Bernd.

      »Das ist doch nur so ein Gag«, sagte Eva.

      Aber so war es nicht. Dr. Robert Walchow hatte schon ganz konkrete Vorstellungen. Er hatte keine Familie, aber in seinem Unternehmen wollte er sich einen Ersatz dafür schaffen. Das hatte er Annelie inzwischen erklärt.

      Mit ihr schien er sich ausnehmend gut zu verstehen.

      »Ist das wirklich ernst von Ihnen gemeint, daß Eva und Ingrid ihre Kinder mitnehmen könnten ins Büro?« fragte Annelie stockend.

      »Nicht direkt ins Büro, aber ist das nicht ein faires Angebot?« erwiderte er.

      »Sie sind anscheinend sehr fortschrittlich«, meinte sie.

      »Sie doch auch. Sie sind eine Frau, die mitten im Leben steht, die ein Geschäft führt und doch sehr gut damit fertig wird.«

      »Eva war schon erwachsen, als ich allein weitermachen mußte«, sagte sie.

      »Und wie gut war es, daß Sie es taten. Sehen Sie, Frau Trewitz, Bernd und Eva sind ein Paar, wie füreinander geschaffen. Was dem einen fehlt, hat der andere. Ich will Ihnen etwas verraten, was ich Sie bitte, für sich zu behalten. Ich habe mir vorgestellt, daß die beiden, wenn ich mal abtrete, vielleicht abtreten muß, bevor es vorausschaubar ist, meinen Betrieb weiterführen. Ich habe keine Erben, ich muß mir welche suchen.«