Folgen einer Landpartie. Bernhard Spring

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Название Folgen einer Landpartie
Автор произведения Bernhard Spring
Жанр Зарубежные детективы
Серия
Издательство Зарубежные детективы
Год выпуска 0
isbn 9783954621996



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      TatortOst

      Folgen einer Landpartie

      Ein historischer Halle-Krimi

      von

      Bernhard Spring

      mitteldeutscher verlag

      Bernhard Spring wurde 1983 in Merseburg geboren, wo er das Domgymnasium besuchte. Seit 2005 studiert er Literatur und Geschichte in Halle und Leipzig. Erste eigene Essays und Kurzprosa erschienen u. a. in den Altmark-Blättern und im Blättchen. Seit 2008 arbeitet Spring als freier Mitarbeiter der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien. Im selben Jahr wurde ihm der erste Literaturpreis des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e. V. verliehen. Spring lebt in Halle.

      Die Reihe »TatortOst« bietet fesselnde Regionalkrimis aus Deutschlands Osten. Ob historischer Kriminalroman oder Gegenwartskrimi: Von Dresden über Leipzig, durch die Altmark bis Berlin und an die Ostsee ziehen dunkle Verbrechen Liebhaber von Spannungsliteratur in ihren Bann.

      Mehr im Internet unter www.tatortost.de

      2010

      © mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle (Saale)

       www.mitteldeutscherverlag.de

      Originalausgabe

      Alle Rechte vorbehalten

      Konzeption: Momo Evers

       www.haus-der-sprache.de

      Covergestaltung unter Verwendung zweier Fotografien von Franziska Berthold sowie Motiven aus der Postkartensammlung Gerth Kunstmann

      Gesamtherstellung: Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle (Saale)

      ISBN 9783954621996

      Inhaltsverzeichnis

       Cover

       Titel

       Über den Autor

       Impressum

       Kapitel I.

       Kapitel II.

       Kapitel III.

       Kapitel IV.

       Kapitel V.

       Kapitel VI.

       Kapitel VII.

       Kapitel VIII.

       Kapitel IX.

       Kapitel X.

       Kapitel XI.

       Kapitel XII.

       Kapitel XIII.

       Kapitel XIV.

       Kapitel XV.

       Kapitel XVI.

       Kapitel XVII.

       Kapitel XVIII.

       Kapitel XIX.

       Kapitel XX.

       Kapitel XXI.

       Kapitel XXII.

       Kapitel XXIII.

       Kapitel XXIV.

       Kapitel XXV.

      I.

      Das Stück war elend langweilig.

      Ein blindes, fast hilfloses Agieren auf der Bühne, das den angereisten Studenten im Parkett unruhig auf seinem Platz herumrutschen ließ. Dafür also hatte er den zweistündigen Ritt durch die Aue auf sich genommen, hatte die Landesgrenze passiert und sich durch die Schkopauer Wiesen geschlagen. Nur um sich die Frage zu stellen, was wohl schlimmer sei: das preußische Halle, das sämtliche Theater auf Druck der Frömmler geschlossen hatte, oder das altehrwürdige Merseburg im Sächsischen, das mit Inszenierungen dieser Art nur zu deutlich zeigte, wie viel Größe der ehemalige Bischofssitz inzwischen eingebüßt hatte.

      Der junge Mann zupfte in Gedanken versunken und nur noch mäßig an dem Dargebotenen interessiert an seinen Pantalons und ließ hin und wieder den Blick durch die Reihen schweifen. Da saßen die faszinierten Merseburger, als würde ihnen hohe Kunst geboten, die nicht einmal auf Goethes Theater in Lauchstädt zu finden sei. Provinzielles Philistervolk! Selbst in Breslau wurde der Kotzebue anständiger gewürdigt.

      Dabei hatte er bisher einen so positiven Eindruck von der Stadt bekommen. Mit heißer Schokolade und Kuchen hatte er sich nach dem unbequemen Ritt gestärkt, war anschließend durch die engen, gewundenen Gassen bis zu dem Domplatz gelangt, wo er mit Staunen diesen uralten Kirchbau betrachtet hatte. Solche Imposanz war in Halle nirgends oder höchstens vielleicht in der Marienkirche zu finden. Hier aber, im Dom zu Merseburg, hatte nicht nur Doktor Luther selbst von der reich verzierten Kanzel gepredigt, hier lag auch Kaiser Heinrich begraben, wie ihm ein gemieteter Führer versichert hatte. Zwischen all den teueren Reliquien der Heiligen, die in dem Dom ausgestellt worden waren, hatte ihn, den Fremden, nichts so sehr bewegt wie der katholische Altar, der die Reformation und das Ende des Bistums unbeschadet überstanden hatte. Dass er als Katholik in dieser protestantischen Region auf so alte Zeugnisse seines Glaubens gestoßen war, hatte einen Anflug von Heimweh in ihm aufkommen lassen. Doch im selben Moment schon hatte er über sich lächeln müssen, schließlich hatte er doch erst vor wenigen Wochen die Abgeschiedenheit des heimischen Schlosses Lubowitz