Köder Null. Джек Марс

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Название Köder Null
Автор произведения Джек Марс
Жанр Современные детективы
Серия Ein Agent Null Spionage-Thriller
Издательство Современные детективы
Год выпуска 0
isbn 9781094305011



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in einen Schlitz, drehte ihn um und gab eine vierstellige Kombination in das Tastenfeld ein.

      Die Aluminiumtüren im Zentrum des Schiffes hoben sich mit einem schweren Wirren an, sie öffneten sich nach außen wie eine Falltür. Ein tieferes, resonanteres Dröhnen begann, als der hydraulische Aufzug aktiviert wurde. Nach einigen Augenblicken stieg die Waffe aus dem Rumpf der Glimmer wie eine engelhafte Gestalt hervor, die sich bekannt gab. Es war ein schöner Anblick.

      Selbst die erfahrensten Experten würden argumentieren, dass ein Plasma-Schienengewehr allerhöchstens Theorie war, doch wahrscheinlich eher Fantasie - und dennoch hatten sie eines gebaut. Nach zwei Jahren Einsatz rund um die Uhr, zerbrochenen Beziehungen, vernachlässigtem Privatleben und einer offen gesagt obszönen Menge an Geld hatten es einige der hellsten Köpfe der östlichen und westlichen Welt geschafft, eine Waffe zu bauen, von der niemand geglaubt hatte, dass sie existieren könnte.

      Wenn der hydraulische Aufzug ganz nach oben gefahren war, so ragte die Waffe etwa drei Meter über den Rumpf der Glimmer hinaus. Die beiden parallelen Schienen - sie waren im Grunde genommen der „Lauf“ der Waffe - waren sechs Meter lang. Sie bildeten ein Paar von sehr robusten Elektroden, an denen eine Armatur von ionisierten, gasähnlichen Partikeln mit mehr als siebenfacher Schallgeschwindigkeit rutschen würde. Die effektive Schussweite des Schienengewehrs, soweit ihre Vorhersagemodelle vorsahen, lag bei zweihundertvierzig bis dreihundertzwanzig Kilometern.

      Suns Worte hallten in Eun-hos Gedächtnis nach. Nur, wenn das verdammte Ding funktioniert. Natürlich waren alle Systeme des Schienengewehrs wesentlich, doch er dachte gerne, dass seine eigene Arbeit an der Waffe die wichtigste war. Könnte die Waffe schließlich nicht ihr Plasmaprojektil feuern, dann wäre sie komplett nutzlos.

      Er war nicht abergläubisch, doch er kreuzte dennoch die Finger einer Hand.

      „Hier“, brummte Sun und hielt ihm ein dickes schwarzes Fernglas hin.

      Eun-ho nahm es mit einem Nicken an. „Wo?“

      Sun deutete mit dem Finger und Eun-hos Blick folgte ihm. Er konnte es kaum erkennen, es war eine undeutliche Form in der immer noch aufgehenden Sonne. Der Müllfrachter war siebzig Meter lang und voll von Abfall aus Seoul. Er war unbemannt und einige schwache Lichter in seinem Umfeld waren die einzige Warnung, damit andere Schiffe nicht mit ihm zusammenstießen. Der Frachter war dort drei Wochen zuvor verankert worden; genau hier, an diesem Ort, speziell für diesen Zweck.

      Er war nur achtzehn Kilometer entfernt. Der heutige Test war sozusagen eine Jungfernfahrt. Es ging nicht darum, die volle Reichweite zu testen, sondern vielmehr wollte man Effizienz, Zielgenauigkeit und Kraft ausprobieren. Und natürlich wollte man wissen - wie Sun so clever bemerkt hatte - ob das verdammte Ding funktionierte.

      „Bereit“, sagte Kim.

      Das Schienengewehr erwachte zum Leben. Eun-ho wusste, dass es acht Sekunden brauchte, um seine Ladung zu rüsten. Während dieser Zeit gäbe der Bediener gekonnt die Koordinaten ein und einige Sekunden später würde die Waffe ihre Geschossbahn selbst verbessern.

      „Bereit“, wiederholte der Mann an dem Kontrollpult.

      Kim blickte seine erwartungsvollen Kollegen an. Dann nickte er kurz und sagte: „Feuer“.

      Es geschah so schnell, dass Eun-ho es nicht einmal registrieren konnte. Es dauerte nur einen Augenblick oder sogar noch weniger, bis ein blauer Plasmafunken an den Elektroden des Schienengewehrs entlangtanzte. Genauso schnell war er verschwunden. Es gab keinen ohrenbetäubenden Donner, der ihn begleitete, keinen Überschallknall, keinen hohen Heulton in seinen Ohren. Es war einfach nur ein seltsames Geräusch - wie ein Zzzummm! - und dann eine Mikrosekunde von blauem Plasma. Kaum mehr als ein Blitz, ein flüchtiger Blick.

      Und im nächsten Augenblick explodierte achtzehn Kilometer entfernt der Müllfrachter. Die Gewaltigkeit ließ ihn sogar aus dieser Entfernung erschauern. Gerade noch konnte man den Frachter selbst mit einem Fernglas kaum am Horizont erkennen, doch jetzt war er eine feurige Kugel, die sich in den Himmel wölbte. Stücke von ihm segelten hunderte von Metern weit in verschiedene Richtungen, erleuchteten die frühen Morgenstunden.

      Sekunden darauf zischten diese flammenden Stücke und versanken in den eiskalten Gewässern des Nordpazifik.

      In solchen Momenten waren viele großartige Männer weise genug, um eine Erklärung vorzubereiten. Sie wussten oder vermuteten  zumindest, dass ihr Zitat später in einem Geschichtsbuch erscheinen oder im Internet wiedergekäut würde. Zumindest würden sie so von weiteren Anwesenden bemerkt werden. Doch Eun-ho hatte keine Erklärung vorbereitet und in diesem Moment entfloh nur eine Silbe seinen Lippen.

      “Ha.“

      Der Test war spektakulär erfolgreich. Das verdammte Ding funktionierte perfekt. Wo gerade noch ein Frachter stand, war jetzt nichts mehr außer aufgeschäumtem Wasser. Die Zerstörkraft des Schienengewehrs war immens - nicht annähernd die eines Sprengkopfes, doch es war keine explosive Waffe. Es war eine taktische, präzise Waffe. Ihre Ziele waren klein, eher strategisch, und konnten sogar mobil sein. Das Schienengewehr wäre perfekt geeignet, um Schiffe zu versenken, Flugzeuge herunterzuschießen oder sogar Raketen abzuwehren. Seine Fähigkeit fast sofortig den Kurs zu korrigieren und die Mach 7 Geschwindigkeit des Plasmaprojektils machten es fast unmöglich, sich davor zu schützen. Sein einziger Nachteil waren die acht Sekunden, die es brauchte, um sich vor dem Abschuss zu laden. Doch im Vergleich zu Langstreckenraketen, Torpedos oder Schlachtschiffgeschützen erblasste auch der. Aufgrund seiner recht kleinen Größe war es mobil und konnte sich tarnen, sodass es selbst aus der Nähe kaum von seinen Feinden geortet werden könnte.

      Das Plasma-Schienengewehr könnte die moderne Kriegsführung für immer verändern. Doch das war nicht die Absicht, zumindest nicht, soweit Eun-ho und seine Kollegen wussten. Trotz der vielen Milliarden, die man in die Entwicklung der Waffe investiert hatte (Südkorea hatte das zehnthöchste Militärbudget der Welt), würde man fünf weitere produzieren. Zusammen würden das halbe Dutzend Schienengewehre nicht nur die Grenze zwischen ihnen und jenen im Norden beschützen, sondern auch jeglichen Feind oder Eindringling abwehren. Sie waren nicht daran interessiert, eine stärkere Militärkraft zu werden oder jemanden zu zerstören, der kein Angreifer war. Es ging darum, ihr Volk zu beschützen, nichts weiter.

      Und er, Eun-ho Park, gehörte zu jenen, die für das Wohlergehen seines Volkes verantwortlich war. Er hatte geholfen, das zu ermöglichen. Selbst der beißende Februarwind auf dem Ozean konnte nicht das immense Gefühl des Stolzes verringern, das unter seinem Parka glühte.

      „Dr. Kim!“ rief der Mann hinter dem Kontrollpult plötzlich. „Ein Boot!“

      Eun-hos Kopf drehte sich schnell nach dem Warnruf um und seine Augen weiteten sich, als er bemerkte, dass der Mann nicht auf den Radarbildschirm seines Pults blickte - sondern über den Bug zeigte. Es näherte sich tatsächlich ein Boot an. Nicht mehr als fünfzehnhundert Meter vor ihnen wog es über die Wellen und kam näher an sie heran.

      Der Waffentest hatte sie alle davon abgelenkt, die Augen offen zu halten. Sie waren davon ausgegangen, dass sie hier draußen sicher waren.

      „Was zum Teufel?“ brummte Dr. Kim. „Wer…?“

      Eun-ho bemerkte plötzlich, dass er immer noch Suns Fernglas in der Hand hatte. Er hob es sich ans Gesicht. Er wusste nicht viel über Boote, doch es reichte aus, um zu sehen, dass das sich annähernde Schiff nicht zum Militär gehörte und auch nicht annähernd so neu wie die Glimmer war. Der verblasste Rumpf mit der gesplitterten Farbe sagte ihm, dass dieses Boot schon einiges miterlebt hatte… waren das Einschusslöcher an seinen Seiten?

      Er blickte zum Deck und schnappte fast laut nach Luft. Die Männer, die dort versammelt waren, trugen zwar Kleidung für kaltes Wetter, doch ihre dunkle Haut sagte ihm, dass sie afrikanisch waren. Und die Gewehre, die sie in ihren Händen hielten, sagten ihm, dass sie nicht freundlich waren.

      Eun-ho wusste zwar nicht viel über Boote, doch er kannte sich sehr gut mit Waffen aus. Er erkannte eine AK-47, wenn er ihr gegenüberstand.

      „Sir“, sagte er leise zu Kim. „Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber ich glaube, sie sind… Piraten.“

      „Geben