Название | Schweinekrieg |
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Автор произведения | Guido Seyerle |
Жанр | Триллеры |
Серия | |
Издательство | Триллеры |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783839232927 |
Titel
Guido Seyerle
Schweinekrieg
Kriminalroman
Impressum
Alle Personen und Namen sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig
und nicht beabsichtigt.
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© 2007 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 07575/2095-0
Alle Rechte vorbehalten
2. Auflage 2008
Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt
Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart
unter Verwendung eines Fotos von Guido Seyerle
Gesetzt aus der 10,2/14,4 Punkt GV Garamond
ISBN 978-3-8392-3292-7
Bibliografische Information
der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese
Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet
über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Vorwort
Im vorliegenden Buch ›Schweinekrieg‹ mischt sich die Geschichte um das (tatsächlich existierende) Schwäbisch-Hällische Landschwein (SHL) mit einer von mir erdachten Krimihandlung.
Welcher Teil real ist und welcher frei erfunden wurde, bleibt dem Wissen und der Fantasie des Lesers überlassen.
Die Geschichte des SHL ist noch nicht zu Ende. Ich bin gespannt, wie sich der Krimi in der Realität fortsetzen wird.
Guido Seyerle
Weipertshofen, Februar 2007
1
23. August 1983
Die Luft über den Feldern der Hohenloher Ebene schwirrte in der sommerlichen Hitze.
Chris Schranz passierte eben das Ortsschild von Dangershausen und suchte mit einem Auge auf der linken Seite den Sonnenhof, wo bereits in wenigen Minuten ein Treffen von Schweinezüchtern aus der ganzen Region stattfinden sollte.
Wieder einmal war er recht knapp, um nicht zu sagen, zu knapp dran.
Die Straße führte leicht bergab und Schranz dachte, dass Schwäbisch Hall, eine Stadt, die er gerne besuchte, nicht mehr weit entfernt war.
Und da war er auch schon am Gasthof vorbeigefahren, das hell gestrichene Fachwerkhaus unterschied sich nicht von den anderen mittelalterlichen Häusern. Dangershausen ist ein typisches Straßendorf, wie man es oft im Hohenlohischen findet. Im Laufe der Jahrhunderte hatten sich alle Häuser an der Hauptstraße gruppiert, erst später war man dazu übergegangen, weiter von der Straße entfernte Bauplätze zu erschließen. Schranz wendete seinen roten Golf älteren Datums und fand schnell einen freien Platz auf dem großen, asphaltierten Parkplatz des Gasthofes. Über dem Eingangsbereich prangte eine mit goldener Farbe aufgemalte Sonne, darunter stand: ›Fam. Bauer, Sonnenhof‹.
Als er durch die Eingangstür trat, hatte er Mühe, im Halbdunkel etwas auszumachen. Keine einzige Glühbirne brannte im Gastraum, und da die dicken hellbraunen Sandsteinmauern und die kleinen Fenster kaum Licht in den Raum ließen, wartete er ein paar Sekunden, bis sich seine Augen an das diffuse Licht gewöhnt hatten und er die Szenerie überblicken konnte.
Direkt vor ihm, in rund drei Metern Entfernung, stand ein großer, halbrunder, massiver Holztisch mit einer langen Eckbank an der längsten Tischseite. An diesem saßen bereits mehrere Männer, es schienen die Schweinezüchter zu sein, welche an diesem Spätnachmittag ein allererstes, informatives Treffen über das Schwäbisch-Hällische Landschwein abhalten wollten. Ansonsten waren alle Plätze leer, was irgendwie seltsam anmutete.
Was ihn heute erwarten würde, wusste der Journalist nicht. Aber sein Vorgesetzter Martens hatte ihn ausgewählt, da er ja schließlich, wie sich sein Chefredakteur ausgedrückt hatte, auch einmal Landwirtschaft studiert hätte. Und für das leibliche Wohl sei auch gesorgt. Fast hatte es den Anschein gehabt, sein Chef sei neidisch, dass gerade er diesen Auftrag ausführen würde. Aber in den kühlen Räumen der ›Haller Volkszeitung‹ konnte man es jetzt auch aushalten. Der Spruch seines Vorgesetzten kam ihm in den Sinn: ›Schreib mal so viel, wie die Geschichte hergibt‹. Das sagte überhaupt nichts aus. Wenn es zu viele Lokalnachrichten innerhalb der nächsten Tage geben würde, dann würde dieser Artikel knapp ausfallen und wohl nur mit einem kleinen Bild versehen werden. Würden aber wenige Neuigkeiten von anderer Seite kommen, dann hätte Martens sicherlich Interesse an über 100 Zeilen. Man würde sehen.
»Grüß Gott, Schranz von der HV.« Er verwendete gerne das Kürzel seiner Zeitung, das hörte sich professioneller an.
Es gab ein allgemeines Gemurmel zur Begrüßung. Niemand kam auf ihn zu, um ihm die Hand zu reichen. Alle blieben sitzen, nur einer der Anwesenden rückte einen Stuhl so zur Seite, als wolle er sagen: ›Junge, setz dich her‹.
Ohne dass er gefragt worden wäre, bekam er eine Halbe Bier hingestellt. Die ältere Bedienung passte hervorragend zu dieser Umgebung, wo viel dunkles Holz dominierte und wenig Licht einfiel. Schranz empfand es trotzdem als harmonisch, irgendwie authentisch.
»Meine lieben Kollegen.«
Ein Mann mit kurzem, dunklem Schnurrbart ergriff das Wort.
»Wir sind heute alle hier, weil wir uns freuen, dass unser Kollege Heinrich wieder aus Afrika zurück ist. Er muss jeden Augenblick kommen. Die Zeit davor wollte ich nutzen, um euch zu danken, dass ihr alle jetzt hier am Tisch sitzt. Ich bin kein Mann von großen Worten«, dabei schaute er sich etwas hilfesuchend in der Runde um, »aber wir werden Heinrich bitten, dass er in Zukunft unser Anliegen vorantreibt. Er hat uns eingeladen. Wie ihr alle wisst, betätigt sich seine Familie schon über Jahrhunderte hinweg erfolgreich in der Landwirtschaft. Bitte unterstützt dieses Vorhaben.«
Die Zuhörer signalisierten murmelnd Zustimmung, die Gesichter wirkten jedoch teilnahmslos. Unruhige Füße oder Finger, die an feuchten Biergläsern hoch- und wieder runterfuhren, zeigten dem Journalisten, dass die Bauern innerlich angespannt auf die nächsten Stunden warteten.
Schranz blickte sich um und beobachtete die Männer möglichst unauffällig. Von der Körpergröße her waren sie ungefähr in seiner Größe, so zwischen 1,70 und 1,80 Metern, aber ansonsten unterschieden sie sich doch recht deutlich von dem Journalisten. Hier der eher schlanke, hellhäutige Schreiberling, dort die braungebrannten, drahtigen Freiluftarbeiter. Einige der Landwirte hatten sich wohl extra für diesen Abend frisch rasiert, einzelne feinste Risswunden an ihrem Hals deuteten darauf hin. Hier war Schranz auch froh, dass Martens keinerlei optische Vorschriften machte, wie er und seine Kollegen zum Dienst zu erscheinen hatten. Egal ob kurze Haare, mittellange wie bei Schranz und ein Dreitagebart, oder die künstlich rasierte Vollglatze des Kollegen Muppig, das spielte in der Redaktion der HV keine Rolle.
Als sein Blick kurz auf sein Bierglas fiel, entdeckte er eine Fliege, die mit hektischen Fußbewegungen versuchte, dem Alkoholtod zu entkommen. Auch sein Tischnachbar