Название | Die Sternschnuppenkinder - Band 5 |
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Автор произведения | Rebecca Netzel |
Жанр | Учебная литература |
Серия | |
Издательство | Учебная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783958282575 |
Rebecca Netzel
Die
Sternschnuppen-
kinder
Fröhliche Kinder- und
Jugendgeschichten
Band 5:
Start ins Erwachsenenleben
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© Copyright TRIGA – Der Verlag UG (haftungsbeschränkt),
GF: Christina Schmitt
www.triga-der-verlag.de Alle Rechte vorbehalten Zeichnung für das Cover: Rebecca Netzel ISBN 978-3-95828-257-5
Inhalt
Endspurt zum Abi! 7
Letzter Geburtstag daheim 13
Abifete! 16
Verdiente Ferien! 22
Studienpläne 30
Reni zieht nach Heidelberg 33
In der WG 36
Romantik einer Kellerwohnung, Semesterbeginn
und Tennisfreuden 41
Reni landet einen Volltreffer 48
Große Geburtstagsparty und ein ungewöhnlicher
Zoobesuch 51
Ein Freund als Weihnachts-Präsent 55
Zoff mit dem Freund 62
Ernestines Überraschung 67
Besuch bei Onkel Herbert 72
Ferien mit dem Freund 75
Eine freudige, doch unverhoffte Nachricht 80
Ernestine kommt zu Besuch 84
Studieren mit baldigem Familienzuwachs 89
Budensuche und Zusammenziehen 93
Lebe deinen Traum! 96
Eine neue kleine Sternschnuppe ist da! 99
Die Sternschnuppenkinder im Sternenhaus 103
Nachwort 107
Endspurt zum Abi!
Renate Liedke ist es nicht nach Faschingskrapfen und Luftschlangen zumute. Die schriftlichen Prüfungen im Abi stehen an, und Renate kann schon lange nicht mehr ruhig schlafen. Ihr ist es ewig schlecht, und sie ist so nervös geworden, dass ihre Mutter sagt: »Ich sehe das nicht mehr länger mit an, Reni! Du bist so hibbelig, als würdest du unter Strom stehen, ewig klagst du über Bauchschmerzen, und eine Erdbeer-Allergie hast du früher auch nicht gehabt! Jetzt nimmst du mal für eine Weile Baldrian!«
Die Baldrian-Tropfen stinken so merkwürdig, dass ihre Katze Prinzesschen, wenn sie mit nach Göttingen umgezogen wäre, verzückt anfangen würde zu singen, denn Katzen lieben Baldrian. Reni aber schluckt die Tropfen in einem Glas Wasser nur mit einem »Brrrr!« Die schmecken so widerwärtig – da muss man sich ja schütteln! Und Mama hat ihr gleich dreißig Tropfen ins Wasserglas hineingeträufelt. Aber besser Baldrian als schwere Beruhigungsmittel. Eine Schulkameradin hat Renate erzählt, sie würde sogar heimlich »schwere Geschütze« nehmen, und das ist natürlich schlimm. – »Mama, nächstens kaufst du aber bitte Baldrian-Dragees, die schmecken nicht so komisch …!«
Reni ist sicher, sie wird durchs Abi fallen. Sie starrt auf die Bücher und weiß nicht mehr, was sie da eigentlich liest, sie wiederholt die Themen und ist fest davon überzeugt, sie hat alles vergessen. All das, was sie je gewusst hat, ist auf einmal fort. Immer wieder schlägt sie Hefte und Bücher auf, stöhnt »Ach ja – natürlich!« und ist mit sich unzufrieden. Ja, was sie sich aber auch alles merken soll! Ganze Berge von Lernstoff!
Bruder Rafi schaut neidlos auf ihre intensiven Abi-Vorbereitungen. Er verzieht sich, sobald Renate sich zum Lernen einigelt. Er hat ja Gott sei Dank noch drei Jahre Zeit, bis es für ihn auch so weit ist! Erleichtert geht er zum Fußball, während seine große Schwester mit rauchendem Kopf dasitzt.
Doch da kommt Mama herein und unterbricht Renis fanatischen Lerneifer. »Du meine Güte! Die Luft hier im Zimmer ist so verbraucht – die kannst du ja glatt in Blöcke schneiden und aus dem Fenster werfen, so dick ist die!«
Trotz ihrer Sorge ums Abitur muss Reni doch über den Vergleich ihrer Mutter lachen. Das Lachen befreit ein wenig, aber nur für einen Augenblick. Schon sitzt Renate wieder total verkrampft über ihren Büchern.
»Jetzt aber marsch nach draußen! Sofort gehst du an die frische Luft!«, kommandiert die Mutter. »Ich werde solange hier die Fenster mal weit aufreißen! Du weißt doch genau, in dem stickigen Mief kann kein Mensch lernen! Da wird man ja dösig! Ein Kopf, der was lernen soll, braucht viel Sauerstoff, das solltest du ja wissen, Frau Biologin!«
Reni lächelt geschmeichelt. Frau Biologin. Ja – das will sie werden! Eigentlich gehört sie zu den besten Schülern der Klasse, wenn auch ihre Leistung vorübergehend mal ein kleines Tief gehabt hat, doch sie hat sich stets wieder gefangen. Aber nun, wo’s ernst wird, hat sie all ihr Selbstvertrauen in Bezug auf ihre schulischen Leistungen verloren. Das Abi steht übermächtig groß und drohend vor ihr. Was nur, wenn ihr vor lauter Aufregung nichts mehr einfällt? Wenn sie vor Schreck alles wieder vergisst, was sie gelernt hat? Wenn sie nicht auf die richtige Antwort kommt und blockiert ist? Diese Fragen bedrohen sie und bereiten ihr schlaflose Nächte. Nun soll also der Baldrian helfen, dass sie wenigstens wieder ein wenig zur Ruhe kommt.
Brav kommt Renate der Aufforderung der Mutter nach und geht in den Garten, frische Luft schnappen. Seit sie wieder in Göttingen sind, hat sie ihren geliebten Heimatgarten wieder, der größer ist als der in Flensburg. Doch damals, in Flensburg, konnte sie mal eben schnell mit dem Bus ans Meer fahren und ein wenig dort spazieren gehen, an der Hafenmole oder am Lachsbach. Dort war es auch schön. Und Reni wusste: Wenn sie das Abi packen würde – und ihre Eltern und Großeltern zweifelten im Gegensatz zu ihr keinen Augenblick daran –, dann würde sie auch von Göttingen wegziehen. Sie wollte nicht an ihrem Heimatort studieren. Doch diesen Entschluss behielt sie noch wohlweislich für sich. Mama Suse und sicher auch Paul würde es gewiss viel besser gefallen, ihre Tochter in der Heimatstadt zu sehen. Denn auch da gab’s ja eine Uni.
Dann war es so weit. Voller Bangen hatten sich die Abiturienten und Abiturientinnen vor der großen Aula versammelt. Nervös trampelten sie von einem Bein aufs andere. Alle hatten ein vages, ängstliches Grinsen um die Lippen. Ihre Turnschuhe klopften dumpf bei ihrem Getrampel auf den Boden.
Da kam Herr Gutenbach, der Bio-Lehrer, und betrachtete mitleidig die wartende Schar. »Sie wissen ja, warum der Körper bei Stress so reagiert, nicht wahr?«, fragte er, um die Wartenden ein wenig abzulenken.
»Ja«, sagte Reni und grinste schief, »weil man früher, in der Steinzeit, noch einfach vor jeder Gefahr wegrennen konnte! Zum Beispiel vor ’nem Säbelzahntiger, da hieß es nix wie weg. Deshalb sind wir heute noch so zappelig, weil wir ja nicht mehr wegrennen dürfen!«
»Doch – «, sagte Herr Gutenbach pfiffig. »Rennen Sie, rennen Sie, was Sie können – um sich durchs Joggen aufzulockern und frische Luft in Ihre Lungen zu kriegen – und dann kommen Sie in einem großen Bogen wieder hierher!«
So riet ihnen Herr Gutenbach. Die Jugendlichen lachten. Ach so!