Der Tod und Ein Hund. Фиона Грейс

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Название Der Tod und Ein Hund
Автор произведения Фиона Грейс
Жанр Зарубежные детективы
Серия Ein Lacey Doyle Cozy-Krimi
Издательство Зарубежные детективы
Год выпуска 0
isbn 9781094305974



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herab und flüsterte Boudicca etwas zu, sodass ihre Ohren zuckten. Denn ließ Gina den Hund von der Leine. Boudicca stürmte durch den Teesalon, sprang auf den Tisch und schnappte sich das Steak direkt von Bucks Teller.

      „HEY!“, brüllte er.

      Brooke konnte sich nicht im Zaum halten. Sie brach in schallendes Gelächter aus.

      Lacey schnappte nach Luft, erheitert von Ginas Albernheiten.

      „Bring mir sofort ein neues“, befahl Buck. „Und schmeißt den Hung RAUS.“

      „Tut mir leid, aber das war mein letztes Steak“, sagte Brooke und zwinkerte Lacey unauffällig zu.

      Das Paar schnaufte aufgebracht und stürmte heraus.

      Die drei Frauen brachen in Gelächter aus.

      „Das war ganz und gar nicht dein letztes, oder?“, fragte Lacey.

      „Ne“, sagte Brooke glucksend. „Ich habe einen ganzen Tiefkühler voller Steaks!“

*

      Der Werktag ging langsam zu Ende und Lacey hatte bereits alle nautischen Objekte für die morgige Auktion geschätzt. Sie war so aufgeregt.

      Das Gefühl hielt an, bis die Glocke bimmelte und Buck und Daisy hereinstolzierten.

      Lacey stöhnte. Sie war nicht so ruhig wie Tom und auch nicht so heiter wie Brooke. Sie glaubte wirklich nicht, dass diese Begegnung gut ablaufen würde.

      „Sieh dir all diesen Müll an“, sagte Buck zu seiner Frau. „Was für ein Haufen Schwachsinn. Warum wolltest du überhaupt hierher? Und es stinkt.“ Seine Augen wanderten zu Chester. „Da ist wieder dieser ekelhafte Hund!“

      Lacey presste ihre Zähne so fest zusammen, dass sie befürchtete, sie könnten zerspringen. Sie versuchte sich Toms ruhige Energie herzuholen, als sie auf das Paar zuging.

      „Ich befürchte, Wilfordshire ist eine sehr kleine Stadt“, sagte sie. „Man trifft ständig auf dieselben Menschen – und Hunde.“

      „Sie sind es“, sagte Daisy und schien Lacey von den letzten beiden Begegnungen wiederzuerkennen.  „Das ist Ihr Geschäft?“ Sie hatte eine quirlige Stimme, wie ein typischer Hohlkopf aus dem Valley.

      „So ist es“, bestätigte Lacey, während ihr Misstrauen wuchs. Daisys Frage fühlte sich bewertend an, als wäre es eine Anschuldigung.

      „Als ich Ihren Akzent in der Patisserie gehört habe, bin ich davon ausgegangen, Sie wären eine Kundin“, sprach Daisy weiter. „Aber Sie leben tatsächlich hier?“ Sie zog eine Fratze. „Warum haben Sie Amerika für diesen Ort verlassen?“

      Lacey spürte, wie sich jeder Muskel in ihrem Körper anspannte. Ihr Blut begann zu kochen.

      „Wahrscheinlich aus demselben Grund, aus dem Sie hier Urlaub machen“, erwiderte Lacey in dem ruhigsten Ton, den sie herausbrachte. „Der Strand. Das Meer. Das Land. Die charmante Architektur.“

      „Daisy“, bellte Buck. „Kannst du dich beeilen und das Ding finden, wegen dem du mich hier reingeschleppt hast?“

      Daisy spähte über den Tresen. „Es ist weg.“ Sie sah Lacey an. „Wo ist das Kupferteil, das hier gestanden hat?“

      Kupferteil? Lacey dachte an die Objekte, mit denen sie vor Ginas Ankunft gearbeitet hatte.

      Daisy sprach weiter. „Es ist so etwas wie ein Kompass mit einem Teleskop daneben. Für Boote. Ich habe es durch das Fenster gesehen, als der Laden zur Mittagszeit geschlossen war. Haben Sie es schon verkauft?“

      „Meinen Sie den Sextanten?“, fragte sie und runzelte die Stirn bei dem Gedanken, was eine quirlige Blondine wie Daisy mit einem antiken Sextanten anfangen wollte.

      „Das war’s!“, quietschte Daisy. „Ein Sextant.“

      Buck grunzte vor Lachen. Offensichtlich amüsierte ihn der Begriff.

      „Bekommst du nicht genügend Sextant zuhause?“, scherzte er.

      Daisy kicherte, aber für Lacey klang es so aufgesetzt, als würde sie nur ihm zu Liebe lachen.

      Lacey war alles andere als amüsiert. Sie verschränkte ihre Arme und zog die Augenbrauen hoch.

      „Ich befürchte, der Sextant steht nicht zum Verkauf“, erklärte sie und konzentrierte sich auf Daisy statt auf Buck, der es ihr besonders schwermachte, freundlich zu bleiben. „Alle nautischen Objekte werden morgen bei einer Auktion versteigert. Sie sind also nicht für den allgemeinen Verkauf bestimmt.“

      Daisy schob ihre Unterlippe hervor. „Aber ich will ihn haben. Buck wird den doppelten Preis bezahlen. Nicht wahr, Bucky?“ Sie zog an seinem Arm.

      Bevor Buck darauf antworten konnte, reagierte Lacey. „Nein, tut mir leid, das ist nicht möglich. Ich weiß nicht, wie viel ich dafür erhalten werden. Das ist der springende Punkt bei der Auktion. Es ist ein seltenes Stück und es kommen Spezialisten aus dem ganzen Land, um darauf zu bieten. Der Preis könnte alles sein. Wenn ich ihn jetzt an Sie verkaufen würden, könnte mir etwas entgehen und das gesamte Geld geht an eine Wohltätigkeitsorganisation. Dafür will ich den bestmöglichen Deal ergattern.“

      Eine tiefe Furche bildete sich auf Bucks Stirn. In diesem Moment fiel Lacey noch stärker auf, wie groß und breit der Mann wirklich war. Er war weit über 1,80m groß und dicker als zwei Menschen ihrer Statur nebeneinander – viel eher wie eine dicke Eiche. Er war furchteinflößend, sowohl von seiner Größe als auch in seinem Benehmen.

      „Haben Sie nicht gehört, was meine Frau gesagt hat?“, bellte er. „Sie will Ihr Dingsbums kaufen, also nennen Sie mir einen Preis.“

      „Ich habe ihre Frau gehört“, antwortete Lacey und blieb standhaft. „Aber Sie haben mir scheinbar nicht zugehört. Der Sextant steht nicht zum Verkauf.“

      Sie klang viel selbstbewusster, als sie sich tatsächlich fühlte. Eine kleine Alarmglocke in ihrem Kopf begann zu läuten und sagte ihr, dass sich gerade in eine gefährliche Lage manövrierte.

      Buck machte einen Schritt auf sie zu und sein bedrohlicher Schatten legte sich über sie. Chester sprang auf und knurrte als Antwort, aber Buck schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen und ignorierte ihn einfach.

      „Sie verweigern uns den Kauf?“, sagte er. „Ist das nicht illegal? Ist unser Geld nicht gut genug für Sie?“ Er zog einen Stapel Bargeld aus seiner Tasche und fuchtelte damit vor Laceys Gesicht herum. Die Geste sollte eindeutig bedrohlich sein. „Da ist sogar das Gesicht der Queen drauf. Ist das nicht genug für Sie?“

      Chester begann wütend zu kläffen. Lacey gab ihm das Handsignal aufzuhören und er gehorchte ihr brav, blieb aber weiterhin an derselben Stelle stehen, als wartete er nur auf das Zeichen zum Angriff.

      Lacey verschränkte ihre Arme und bereitete sich auf einen Streit vor. Ihr war jeder Zentimeter bewusst, mit dem er sie überragte, und war trotzdem bereit, ihre Stellung zu halten. Sie würde sich nicht dazu drängen lassen, ihren Sextanten zu verkaufen. Sie würde nicht zulassen, dass ihr dieser gemeine, massige Mann Angst einjagen und ihre Auktion vermasseln würde. Sie hatte zu hart dafür gearbeitet und freute sich zu sehr darauf.

      „Wenn Sie den Sextanten kaufen möchten, dann müssen Sie zu der Auktion kommen und darauf bieten“, sagte sie.

      „Oh, das werde ich“, sagte Buck mit zusammengekniffenen Augen. Er zeigte direkt auf Laceys Gesicht. „Darauf können Sie wetten. Merken Sie sich meine Worte. Buckland Stringer wird gewinnen.“

      Damit verschwand das Paar. Sie stürmten so rasant aus dem Laden, dass sie beinahe Turbulenzen in der Luft hinterließen. Chester hechtete zum Fenster, legte seine Vorderpfoten auf die Glasscheibe und knurrte sie von hinten an, während sie sich entfernten. Lacey sah ihnen zu, bis sie nicht mehr in Sichtweite waren. Erst dann bemerkte sie, wie sehr ihr Herz raste und ihre Beine zitterten. Sie hielt sich am Tresen fest, um sich zu stabilisieren.

      Tom hatte recht gehabt. Sie hatte es verschrien, als sie gesagt hatte, für die beiden gäbe es keinen Grund, den Laden zu besuchen. Aber es war verständlich, dass sie angenommen hatte, nichts Interessantes für die beiden zu besitzen.