Название | Milena - Heart am Limit | Erotischer Roman |
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Автор произведения | Julia M. Flinck |
Жанр | Языкознание |
Серия | Erotik Romane |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783964771445 |
Impressum:
Milena - Heart am Limit | Erotischer Roman
von Julia M. Flinck
Julia M. Flinck, gebürtige Venezianerin, lebt heute mit ihrem zweiten Ehemann im süddeutschen Raum.Früher schrieb die dreifache Mutter hauptsächlich Abenteuergeschichten für Kinder. Seit einigen Jahren konzentriert sie sich auf erotische Inhalte. Bei ihren Geschichten geht es um die ganz normalen Heldinnen und Helden des Alltags, um deren Bestreben, nicht von der Spur ihres Lebens zu entgleisen … und natürlich um die wichtigste Nebensache der Welt!Prickelnd, amüsant und spannend, ist ihr erster erotischer Roman gewissermaßen ebenfalls eine „Abenteuergeschichte“ – nur eben für Erwachsene.
Lektorat: Marie Gerlich
Originalausgabe
© 2019 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
© miami beach forever @ shutterstock.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783964771445
www.blue-panther-books.de
Prolog
Das Meer zeigte sich heute von seiner angenehmen Seite. Ich saß im Sand, hörte das ruhige Rauschen der flachen Wellen, spürte die sanfte Brise und genoss die warme Sonne auf meiner Haut. Der knallblaue Himmel, die verschiedenen Blau- und Grünschattierungen des Wassers, der endlos lang erscheinende Strand – ein perfekter Tag zum Glücklichsein an einem nahezu perfekten Ort. Ich seufzte wohlig, zog die Beine an und legte den Kopf auf die Knie. Liebevoll betrachtete ich den jungen Mann, der ausgestreckt neben mir im Sand lag. Er schien meinen Blick zu spüren, denn obwohl er schon fast eingeschlafen war, griff er nach mir. Ich nahm seine Hand in meine und strich gedankenversunken über den Ring an seinem Finger. Dann schaute ich wieder hinaus aufs Meer.
In weiter Ferne konnte ich ein Segelboot erkennen. Wie passend, fast wie in einem kitschigen Liebesroman, dachte ich und lächelte still in mich hinein. Irgendwie war auch ich sehr weit hinausgesegelt. Ich war in einen schweren Sturm geraten, in dem ich unterzugehen drohte. Doch nun hatte das Meer sich beruhigt, mein Boot die Küste erreicht. Endlich hatte ich wieder festen Boden unter den Füßen. Was anfangs unmöglich schien, war möglich geworden, und jetzt fühlte sich alles gut und richtig an. Dass ich mit meinem Liebsten hier sein durfte, erfüllte mich mit tiefer Dankbarkeit.
1. Ladys Nights
»Hatten Sie wieder Nachtschicht?«
Ich starrte die Bäckereifachverkäuferin einen Moment lang verdutzt an, bevor ich zurückfragte: »Wer, ich? Nein, wie kommen Sie denn darauf?«
Die nette Dame räusperte sich verlegen. »Na, ich dachte, weil Sie manchmal morgens die erste Kundin hier sind. Und immer so schick gekleidet.« Sie packte meine Brötchen ein und fügte hinzu: »Und dabei so aussehen, als hätten Sie die ganze Nacht nicht geschlafen … Macht drei Euro zwanzig.«
»Ach so«, erwiderte ich peinlich berührt und murmelte etwas von chronischen Schlafstörungen, während ich hektisch in meiner Tasche nach dem Geldbeutel kramte.
Zwei Minuten später atmete ich draußen erst einmal tief durch (froh, die Bäckerei samt Fachverkäuferin hinter mir zu lassen) und machte mich auf den Heimweg. Ich war zu Fuß unterwegs, denn es lohnte sich kaum, meinen alten Golf für die knapp dreihundert Meter zu starten. Kurzstrecken waren generell nicht nur für Autos, sondern auch für die Umwelt schlecht. Außerdem würde mir ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft nach der »Nachtschicht« sicherlich guttun …
Leise schloss ich die Haustür auf und betrat die Diele. Alles war ruhig, Oliver und die Mädchen schliefen noch. Es war ja auch erst Viertel nach sechs. Genug Zeit, um in Ruhe das Frühstück vorzubereiten, bevor um halb sieben der erste einer ganzen Armada von Weckern losging. Ich schlich also in die Küche und machte mich an die Arbeit. Obwohl ich todmüde war, musste mein Bett noch eine Weile auf mich warten. Erst wenn Oliver und unsere Töchter aus dem Haus waren, konnte ich mich hinlegen und ein paar Stunden schlafen. Gähnend setzte ich in unserer guten alten Filtermaschine den Kaffee auf. Bisher hatte ich mich erfolgreich vor der Anschaffung eines modernen Kaffee-Vollautomaten gedrückt. Diese Dinger waren nicht nur abartig teuer, sondern auch fürchterlich laut. Und das war etwas, das ich morgens nicht ertragen konnte. Zumindest nicht vor meiner ersten Tasse Kaffee … In Zeitlupe deckte ich den Tisch, denn ich war wirklich hundemüde. Trotzdem grinste ich dabei in mich hinein und musste immer wieder den Kopf schütteln. »Nachtschicht« – von wegen. Es wurde langsam Zeit, dass ich mein Leben wieder in den Griff bekam …
***
Eigentlich war es bisher ganz »normal« gewesen, mein Leben: Ich hatte einen netten Ehemann, zwei wunderbare Töchter, ein schönes Haus mit Garten und einen Teilzeitjob, um die Finanzierung des Ganzen zu unterstützen. Ich war nicht immer glücklich, aber im Allgemeinen doch zufrieden. Ganz normal eben. Wann und wieso sich das änderte, konnte ich gar nicht so genau sagen. Es war wie ein schleichender Prozess. Janine und Nicole, achtzehn und knapp sechzehn Jahre alt, gingen inzwischen längst eigene Wege. Mein Mann Oliver war zwar nett, hatte aber schon seit langer Zeit kein Interesse mehr an mir. Er lebte in seiner eigenen Welt, die aus seinem Job und seinen Hobbys bestand, welche er sich hartnäckig und sehr erfolgreich mit mir zu teilen sträubte. Er ging lieber allein joggen statt mit mir, denn ich konnte nicht mit ihm mithalten. Klar, während er sich jahrelang um seine sportliche Kondition und seine berufliche Karriere hatte kümmern können, hatte ich zwei Schwangerschaften hinter mich gebracht und beide Kinder mehr oder weniger allein großgezogen. Daraus machte ich ihm keinen Vorwurf, denn ich hätte um nichts in der Welt tauschen wollen, weder mit ihm noch mit sonst irgendjemandem. Tatsächlich war es eher so, dass ich ihn manchmal bedauerte, weil er bei den beiden so vieles verpasst hatte. Trotzdem hätte ich ihn beim Joggen wenigstens gern mit dem Fahrrad begleitet – wie es andere Frauen taten, die mit ihren Männern nicht mithalten konnten. Doch Oliver brauchte die Zeit für sich allein, um wegen seines stressigen Jobs »den Kopf freizubekommen«, wie er es nannte. Was ich natürlich verstand und akzeptierte.
Er war Angestellter bei PlaKaPlan in Karlsruhe, einem renommierten, international tätigen Unternehmen der Verpackungsindustrie, dessen Hauptsitz sich in Freudenstadt befand. Oliver hatte sich innerhalb weniger Jahre vom Azubi über den einfachen Sachbearbeiter zum Teamleiter hochgearbeitet. In der Zweigstelle Karlsruhe hatten wir uns auch kennengelernt. Ich verliebte mich während meiner kaufmännischen Ausbildung sofort in den charmanten jungen Mann mit dem geheimnisvollen Lächeln. Oliver verfügte schon damals über eine beachtliche Fangemeinde unter der weiblichen Belegschaft. Kein Wunder, denn er war nicht nur charmant, sondern auch sehr gut aussehend: groß, schlank, dunkelblondes Haar und auffallend blaue Augen. Trotzdem war ich es, die sein Interesse weckte. Ich, die quirlige, immer gut gelaunte Milena. Das zierliche sechzehnjährige Mädchen mit den dunklen Augen und den schokobraunen, damals hüftlangen Locken, welche bei der Arbeit meist zu einem dicken Zopf geflochten waren.
Es dauerte dann auch nicht lange, bis Oliver und ich eine heftige Affäre miteinander begannen. Schon bald wurde mehr daraus, denn wir stellten fest, dass wir nicht nur im Bett gut zueinander passten. Leider reagierte man in der Firma nicht durchweg positiv auf unsere Beziehung, als wir uns öffentlich dazu bekannten. Doch das sollte uns nicht lange belasten. Kurz nachdem ich meine Ausbildung abgeschlossen hatte, war nämlich Janine unterwegs. Oliver und ich heirateten, und ich schied aus dem Betrieb aus, um erst einmal Hausfrau und Mutter zu sein. Bereits zwei Jahre später kam Nicole zur Welt. Lange Zeit war ich also in erster Linie »Vollzeit-Mutter«. Natürlich übernahm ich trotzdem immer sogenannte »Minijobs«, damit das Geld reichte und wir uns das große Haus leisten konnten. Erst als Nicole in die siebte Klasse kam, unterschrieb ich bei »Abels Büro« in Karlsruhe wieder einen richtigen Arbeitsvertrag. Herr Abel war Leiter eines noch jungen, jedoch stark expandierenden Franchise-Unternehmens im Bereich Büroservice. Er stellte mich zunächst mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 24 Stunden als Sekretärin in seiner Zentrale ein.
Wie gesagt, Oliver war sehr sportlich und ging auch gern mit seinen Kollegen (vielmehr Kolleginnen) zum Beispiel Badminton, Squash oder sonst etwas spielen. Das zu akzeptieren fiel mir schon wesentlich schwerer, da