Antisemitismus. Achim Bühl

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      Achim Bühl

      Antisemitismus

      Geschichte und Strukturen

      von 1848 bis heute

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      INHALT

       EINLEITUNG

       1DER ANTISEMITISMUS MITTE DES 19. JH.S BIS 1918

       1.1Von der Reichsgründung 1871 bis zur konservativen Wende

       1.2Von der konservativen Wende bis zum Ersten Weltkrieg

       1.3Der Berliner Antisemitismusstreit

       1.4Die „Rassenlehre“ und der Manichäismus

       1.5Die Dreyfus-Affäre in Frankreich

       1.6„Die Linke“ und „die Juden“

       1.7Pangermanismus in Österreich

       1.8Pogrome im zaristischen Russland

       1.9Die Protokolle der „Weisen von Zion“

       1.10Alltägliche Ausgrenzungen und Diskriminierungen

       1.11„Der Jude“ in der „Karikatur“

       1.12„Der Jude“ in der Literatur des Wilhelminismus

       1.13Der Erste Weltkrieg als Katalysator der Radikalisierung

       1.14Zusammenfassung

       2DER ANTISEMITISMUS IN DER ZWISCHENKRIEGSZEIT

       2.1Die Friedensschlüsse von Paris

       2.2Weimarer Republik: latenter bis militanter Judenhass

       2.3„Der internationale Jude“ von Henry Ford

       2.4Literarische und cineastische „Blutmetaphorik“

       2.5Die Situation in Polen und Ungarn

       2.6Die Sowjetunion in den 1920er- und 1930er-Jahren

       2.7„Der Jude“ als „Judäo-Bolschewist“

       2.8Judenfeindliche Entwicklungen in weiteren Ländern

       2.9Zusammenfassung

       3DER VERNICHTUNGSANTISEMITISMUS DES DT. NATIONALSOZIALISMUS

       3.1Terror, „Judenboykott“ und erste Verordnungen

       3.2Die „Nürnberger Rassengesetze“

       3.3Die Novemberpogrome von 1938

       3.4Umfassende Diskriminierung und soziale Ausgrenzung

       3.5Systematische Beraubung, Zwangs- und Sklavenarbeit

       3.6Verschwörungstheoretischer Erlösungsantisemitismus

       3.7Täter-Kino: Die Rothschilds, Jud Süß, Der ewige Jude

       3.8Die alltägliche Propaganda der „Elimination“

       3.9Patientenmord und Holocaust

       3.10Die Ermordung der deutschen und österreichischen Juden

       3.11Die Ermordung der europäischen Juden

       3.12Zusammenfassung

       4DER POST-SHOAH-ANTISEMITISMUS NACH 1945

       4.1Die „bleierne Zeit“ nach 1945

       4.2Die 1960er-Jahre bis zur Wiedervereinigung

       4.3Die Auswirkungen des Jahres 1989

       4.4Aktuelle Trends und Ereignisse

       4.5Zusammenfassung

       RESÜMEE

       LITERATURVERZEICHNIS

      EINLEITUNG

      Jom Kippur ist der höchste jüdische Feiertag. Der jüdische Kalender, der ein Lunisolarkalender ist, d. h. 12 Mond-Monate umfasst und zur Angleichung an das Sonnen-Jahr alle drei Jahre einen dreizehnten Mond-Monat einfügt, legt das Datum des Versöhnungsfestes auf den 10. Tag des Monats Tischri fest. Im Jahr 2019 war dies der 9. Oktober. Der als strenger Ruhe- und Fastentag begangene Jom Kippur bildet Höhepunkt wie Abschluss der sogenannten „zehn Tage der Reue und Umkehr“. Gebete, Fasten, Wohltätigkeit oder Selbstreflexion füllen den Tag aus, der auch von nicht-religiösen Juden begangen wird.

      Am 9. Oktober 2019 befinden sich gegen Mittag 51 Personen in der Synagoge in Halle, als der 1992 in Eisleben geborene Stephan Balliet, welcher der Tat bezichtigt wird, diese mit der Absicht erreicht, sich mit Waffengewalt Zugang zur Synagoge zu verschaffen und einen Massenmord an den dort versammelten Juden zu begehen. Die antisemitischen Motive für seine Tat hatte er eine Woche zuvor in einem in Englisch verfassten Bekennerschreiben im Internet bekannt gegeben. Dort heißt es: »Geh rein und töte alles …