Название | Günter, der innere Schweinehund, lernt flirten |
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Автор произведения | Stefan Frädrich |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | Günter, der innere Schweinehund |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783862008797 |
Paul und Mia haben die Phasen 1 bis 3 sehr schnell gemeistert, und weil alles so gut läuft, rutscht beim zweiten Date Pauls Hand unter Mias Oberteil. Mia muss plötzlich telefonieren. Paul, erkennst du das Nein? Weil Paul Phase 4 überspringen wollte, hat er Mia zu ihrem Nein gezwungen.
17. Schritt zurück!
Geh bei einem Nein sofort einen Schritt zurück.
»Und wie reagiert man auf ein Nein?«, fragt Günter. Da gibt es nur eine Antwort: Anlass für das Nein ist dein vergangener Schritt – er ging zu weit. Nimm also dem anderen sofort den Grund für das Nein weg. Geh auf Abstand, entschuldige dich vielleicht für deine etwas zu direkte Art und warte ab. Denn nur dann hat der andere die Chance, dir zu zeigen, dass er deine Nähe vielleicht doch will. Denn alle Schweinehunde wollen Nähe, und alle Schweinehunde spielen »Schweinehund, ärgere dich nicht«.
Natürlich sind viele Neins wirkliche, echte Neins und entsprechend ernst gemeint. Die solltest du respektieren. Aber manche Neins sind auch nur Warnschüsse: »Du überspringst Stufen auf der Flirt-Leiter! Du bist zu früh in der Phase der vertraulichen oder zärtlichen Nähe! Gelbe Karte!« Um was für ein Nein es geht, merkst du, wenn du deine kleine Distanzverletzung ohne viel Theater korrigierst und einen Schritt zurückgehst. Das hat übrigens einen ziemlich genialen Vorteil: Auf diese Weise erfährst du schnell, woran du bist …
18. Ja?
Manche Neins sind echt. Dann fliegst du raus. Manche Neins sind aber nur Gelbe Karten. Die erkennst du, wenn der andere wieder auf dich zukommt – das Signal, behutsam weiterzumachen.
Ist es ein echtes Nein, gibst du dem anderen durch deinen Rückzug die Möglichkeit zur Flucht. Das ist gut. Schließlich will Günter ja niemanden zwingen, oder? Also akzeptiere echte Neins und lass den anderen ziehen. Jetzt weißt du, woran du bist: Du fliegst raus und darfst von vorne anfangen (vielleicht bei einem anderen Schweinehund). Und frag dich, wo du Neins provoziert hast. Nächstes Mal machst du es besser. Übung macht den Meister!
Steckt hinter dem Nein aber nur eine Gelbe Karte, hat dein Rückzug eine tolle Folge: Der andere fühlt sich plötzlich allein gelassen. Du bist gar nicht mehr so nah! Und weil Schweinehunde nicht alleine sein wollen, kommt er vielleicht wieder auf dich zu. Auch jetzt weißt du, woran du bist: Der andere will mehr von dir – und verzeiht dir kleine Verletzungen der Spielregeln.
Was bedeutet das für dich? Dass du ans Ziel kommst, wenn du dich an die Regeln hältst! Dass du den Berg weiter raufklettern darfst. Aber behutsam! Wenn du ausrutschst und es gerade noch mal gut geht, ist das ein ganz großer Schreck. Da bleibst du am besten erst mal stehen! Erst wenn du ruhig bist und auch der Stein nicht mehr wackelt, geht es weiter. Und nicht vergessen: Steine sprechen nicht.
19. Ja-Straßen
Bau Ja-Straßen. So mag dich dein Gegenüber gerne. Nach fünf Jas kannst du zur nächsten Phase der Nähe übergehen.
Wäre das eine Sache, Günter, wenn du gar keine Neins mehr bekämst? »Ja!« Hast du Lust, dass du immer Jas bekommst? »Ja!« Willst du richtig gut flirten können? »Ja!« Willst du Ja-Straßen bauen? »Ja! – Äh, was?« Ja-Straßen sind Reihen von »Ja«-Antworten im Kopf deines Ziel-Schweinehundes. Dem wirst du als geübter Flirter ein Ja nach dem anderen in den Kopf pflanzen. Ja-Straßen reißen mit.
Anders als Nein-Straßen: Die bremsen und halten dich vom Ziel ab. Günter, wie wär’s mit einer Diät? »Nein!« Gut, dann essen wir Seife! »Nein!!« Na, aber dann laden wir wenigstens Tante Erna ein? »Nein!!!« Jedes einzelne Nein wendet die Stimmung ins Negative! Hast du Lust auf was Leckeres? Günter zögert! Merkst du’s? Die Ja-Frage hat jetzt weniger Chancen! Denn die Neins haben die Atmosphäre negativ aufgeladen. Um ein Nein unschädlich zu machen, brauchst du also wieder viele Jas.
Und wenn du auf so einer Ja-Straße fünf Jas gesammelt hast, hast du dir die Erlaubnis geben lassen, zur nächsten Phase der Nähe überzugehen.
20. Günter baut Ja-Straßen
Eine Ja-Straße baust du, indem du zur richtigen Zeit auf angemessene Weise die richtigen Angebote machst.
»Und wie baut man Ja-Straßen?«, fragt Günter. Ganz einfach! Indem du …
a. … die richtigen Angebote …
b. … auf angemessene Weise …
c. … zur richtigen Zeit machst.
Angebote sind schöne Dinge, die nicht befremdlich wirken: Mit etwas Gespür findest du schnell heraus, ob jemand nächtliche Wanderungen durch Eisenbahntunnel und über Friedhöfe romantisch findet. Angemessenheit zeigst du, wenn du die gesellschaftlichen Regeln beachtest, niemanden störst oder unterbrichst und wenn du nicht auftrittst wie ein Elefant im Porzellanladen. Und die richtige Zeit ist, wenn dein Angebot der jeweiligen Phase entspricht, etwa eine gereichte Hand beim Klettern in Phase 2 oder 3 oder ein Kuss in Phase 4 oder 5. Übrigens: Wenn du in Phase 3 abblitzt, dann heißt das, dass du bis dahin lauter Jas erhalten hast – sonst wärst du gar nicht erst so weit gekommen! Du kannst es also.
Und auch wie du fragst, spielt eine Rolle. Zum Beispiel ist die Frage »Fühlst du dich wohl?« (»Ja!«) besser als »Frierst du auch nicht?« (»Nein!«). Selbst wenn es etwas Positives ist, nicht zu frieren, lädt das »Nein« die Atmosphäre negativ auf. Beim Flirten solltest du also nur positive Gedanken und Gefühle wecken!
21. Die richtigen Fragen stellen
Mit den richtigen geschlossenen Fragen baust du Ja-Straßen. Mit den richtigen offenen Fragen erzeugst du einen angenehmen Dialog.
Und mit welchen Fragen du positive Gedanken und Gefühle weckst, wissen Professoren und schlaue Wissenschaftler. Die unterscheiden zwischen »geschlossenen« und »offenen Fragen«: Auf geschlossene Fragen kommt ein Ja oder ein Nein. »Gefällt es dir hier?« – »Ja« oder eben »Nein«. Aus einem Ja folgt für dich die nächste Ja-Frage: »Wollen wir dann hier bleiben?« Und aus einem Nein deine bereitgelegte Alternative: »Ich kenne einen Laden, der dir bestimmt gefällt!« – »Ja?« – »Ja!« Und ihr seid wieder auf dem Ja-Damm.
Auf offene Fragen kann dein Gegenüber freier, »offener« reagieren. Sie fangen meist mit W an: »Wie gefällt es dir hier?«, »Wo kommst du gerade her?«, »Welche Kinofilme magst du gerne?« Offene Fragen machen ein Gespräch zum Dialog.
Das heißt: Mit geschlossenen Fragen kannst du ein Gespräch besser steuern. Und mit offenen Fragen erzeugst du mehr Nähe. Denn auf offene Fragen kann man mehr antworten. Und wer viel von sich erzählen darf, fühlt sich meist sehr gut von Günter verstanden. Dann heißt es schon nach kurzer Zeit: »Es ist, als würden wir uns schon ewig kennen!«
22. Rübe aus!
Verstand ist unwichtig. Stell keine Kopf-Fragen – und schalte den Kopf deines Gegenübers aus.
Günter will natürlich erst einmal die harten Fakten abchecken, damit er weiß, womit er es zu tun hat. »Wie alt bist du?« – »Wo wohnst du?« – »Seit wann lebst du hier?« – »Was machst du beruflich?« Stopp, Günter.