Название | Die bedeutendsten Entdecker und ihre Reisen |
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Автор произведения | Отсутствует |
Жанр | Путеводители |
Серия | Edition Erdmann |
Издательство | Путеводители |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783843803984 |
René Caillié.
Caley George, um 1770–1829, engl. Naturwissenschaftler und Australienforscher, von → Banks gefördert. C. kam 1800 nach Sydney, wurde Direktor des Bot. Gartens von Paramatta und schloss sich als Botaniker einer Reihe von Expeditionen an der Küste und in die Blauen Berge an. Bei dem Versuch, einen Übergang über diese Barriere zu finden, taufte er einen Gipfel Mount Banks, musste aber bald darauf umkehren.
Cameron Verney Lovet, 1844–94, trat mit 13 Jahren in die engl. Marine ein und erwarb sich danach auf weiten Reisen im Mittelmeer, in Westindien und im Roten Meer nautische und sprachliche Kenntnisse. Als Leutnant auf einem Kriegsschiff kam er 1868 erstmals an die ostafrik. Küste und nahm am Feldzug der Engländer gegen Äthiopien teil. Als 1872 die Nachricht von der Auffindung → Livingstones durch → Stanley bekannt wurde, erklärte er sich sofort bereit, die Leitung einer engl. Expedition zu übernehmen, die dem in Innerafrika weilenden greisen Forscher Hilfsgüter bringen sollte. Mit drei engl. Begleitern brach er 1873 nach Innerafrika auf, kam aber trotzdem zu spät und seine Expedition kreuzte sich mit dem kleinen Trupp Afrikaner, der die Leiche des inzwischen verstorbenen Livingstone zur Küste brachte. Trotzdem beschloss C. seine Reise nach W fortzusetzen. Nachdem der erste seiner europ. Begleiter unterwegs dem Klima erlegen war, der zweite die Rückführung Livingstones übernahm und der dritte Selbstmord verübte, zog er allein weiter an den Tanganjikasee, wo er mit seinen Forschungen begann. Dabei blieb er zwar auf Livingstones Spuren, konnte aber dessen Forschungen wesentlich erweitern und vertiefen. Vor allem gelang ihm der Nachweis, dass der Lualaba (ein Quellfluss des Kongo) nicht mit dem Nil zusammenhängen konnte, wie Livingstone angenommen hatte. Er entdeckte mehrere neue Seen und zog dann über Nyangwe und durch die Quellgebiete der südl. Nebenflüsse des Kongo nach W, bis er schließlich bei Katombela nördl. von Benguela am 7.11.1875, zweieinhalb Jahre nach Antritt seiner Reise, den Atlantischen Ozean erreichte. Mag seine Expedition auch nicht so spektakulär gewesen sein wie die nachfolgende große Reise Stanleys, so brachte sie doch dank seiner sorgfältigen Vermessungen und insgesamt rund 4000 Höhenbestimmungen wichtige Erkenntnisse über das Quellsystem des Kongos. Sein Reisebericht Across Africa (Quer durch Afrika) fand nicht die gleiche Verbreitung und Anerkennung wie die Werke Livingstones und Stanleys, gibt aber eine lebendige Beschreibung des Unternehmens. 1878 durchquerte C. die asiat. Türkei und Persien, um die Möglichkeit einer Eisenbahnverbindung vom Mittelmeer nach Indien zu untersuchen. 1882 kartografierte er mit Unterstützung Burtons die Gegend östl. der Goldküste. Schon seit 1876 hatte er sich in die Kolonialpolitik Großbritanniens eingeschaltet und gehörte dem Vorstand mehrerer Gesellschaften zur verkehrsgeografischen Erschließung der ostafrik. Küstengebiete an.
Camerons Übergang über den Lugungwa. Aus seinem Reisebericht.
Campbell Island, zu Neuseeland gehörige Insel, 1810 von → Hasselbourgh entdeckt, in einsamer Lage im Südpazifik (Subarktis),114 qkm groß, höchste Erhebung Mount Honey, 569 m. Im 19. Jh. Walfangstation, heute Meteorologenpunkt mit kleiner Besatzung.
Cano Juan Sebastián del, 1476–1526, bask. Kapitän und Teilnehmer an der ersten Weltumseglung unter → Magellan, in deren Anfängen er die Concepción befehligte. Nach dem Tod Magellans auf der Moetan-Insel vor Cebu übernahm C. das Kommando der Expedition, hatte jedoch wegen der neun Toten auf Moetan und anderer Ausfälle nicht mehr genug Mannschaften und musste die Concepción aufgeben. Danach stieß sich die Trinidad, unter Espinosa ein Leck und machte sich selbstständig, sodass C. auf der Victoria am 21.12.1521 die Rückfahrt nach Spanien allein antreten musste. Am 18.3.1522 wurde dabei die später als Nouvelle Amsterdam bezeichnete Insel im südl. Indischen Ozean entdeckt. Am 6.9.1522 erreichte C. mit dem Rest seiner Mannschaften – 18 Mann (!) – auf dem 85-Tonnen-Schiff Sanlúcar de Barrameda. Kaiser Karl V. setzte C. einen Ehrensold von 500 Dukaten aus, dessen sich C. freilich nicht mehr lange erfreuen konnte: Er ging im Juli 1525 mit der → Loaysa-Expedition als stellvertretender Kommandant und Pilot neuerlich auf Weltreise zu den Molukken und starb wie Loaysa während der Durchquerung des Stillen Ozeans noch vor Erreichen der Philippinen.
Cantwell John C., amer. Offizier und Alaskareisender. Mit einem kleinen Dampfboot befuhr er 1884 den Kobuk River ca. 500 km weit und nahm auch den Selawiksee auf. 1885 drang er bis zum Großen Fischsee vor; 1900/01 führte er die Nunivak-Expedition auf dem Fluss Yukon. Ein Nebenfluss des Tanana River ist nach C. benannt. Über seine Reisen ist in Petermanns Mitteilungen (s. Lit.) berichtet (1886).
Cão Diogo (Diego Cao), gest. etwa 1486, gilt zwar als einer der bedeutendsten portug. Seefahrer und Entdecker, doch weiß man über sein Leben und Reisen nur sehr wenig. 1482 unternahm er seine erste größere Schiffsreise entlang der westafrik. Küste, die so erfolgreich gewesen sein muss, dass ihn 1484 König Johann II. von Portugal für die geleisteten Dienste in den Adelsstand erhob und ihm eine Pension aussetzte. Auf der ersten Reise entlang der westafrik. Küste legte er eine Strecke von rund 1400 km zurück und entdeckte dabei die Mündung des Kongos. Dort setzte er erstmals einen steinernen Wappenpfeiler statt der sonst üblichen hölzernen zum Zeichen der Besitzergreifung für den portug. König. Dann segelte er weiter bis zum heutigen Kap Santa Maria, wo er einen zweiten Wappenpfeiler errichtete. Dann kehrte er wieder in die Heimat zurück. Die zweite Reise trat er wahrscheinlich im Sommer 1485 an. An dieser dürfte auch der Deutsche Martin → Behaim aus Nürnberg teilgenommen haben. Bis zum Kap Santa Maria war die Fahrtroute nun bekannt, von dort an begann Neuland. Und nochmals erhellte er eine Küstenstrecke von weiteren 1000 km bis zum heutigen Namibia, wo er am Kap Cross einen letzten Wappenpfeiler aufstellte. Dieser wurde übrigens wiederentdeckt und in das Museum für Meereskunde in Berlin gebracht.
Carnegie David Wynford, 1871–1900, adeliger Ingenieur und Teepflanzer auf Ceylon, der aus Abenteuerlust nach Westaustralien weiterwanderte. Ehe er in einem Eingeborenenaufstand den Tod fand, konnte er das Innere Westaustraliens zweimal durchqueren und die vereinzelten Routen seiner Vorgänger zu einem übersichtlichen Bericht zusammenfassen, der reich an topografisch wichtigen Einzelheiten war. Obwohl C. an den Nutzen der kartografierten Gebiete nicht zu glauben vermochte, war seine große Westaustralienkarte für die weitere Erschließungsarbeit von entscheidender Bedeutung. Am Rand der Gibsonwüste ist ein See nach C. benannt.
Carpine Giovanni da Pian del, um 1180–nach 1252, Franziskanerpater und bedeutender Asienreisender. C. machte eine schnelle und steile Karriere in seinem Orden, war schon 1228 Provinzial für Deutschland und 1230, obwohl Italiener, Provinzial für Spanien. 1241 durchzog er als Kreuzzugsprediger Deutschland und trat schließlich 1245 im Auftrag Papst Innozenz’ IV. eine Reise zum Großkhan der Mongolen an, weil man vermutete, dass der Mongolensturm in Europa das Werk unbotmäßiger Untergebener sei. C. reiste über Prag und Breslau nach Kiew und stieß sechs Tagesreisen vom Dnjepr auf die Vorposten der Tataren. Über die zugefrorenen großen Flüsse kam C. an die Wolga, wo Batu Khan sich der Delegation annahm. Unter seiner Führung durchquerten die Patres endlose Ebenen, zogen am Balchaschsee entlang und trafen im Juli 1246, nach vergleichsweise sehr schneller Reise, am Hof des Großkhans unweit der heutigen Ruinen von Karakorum ein. Dort rüsteten