Название | Ritter, Thronerbe, Prinz |
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Автор произведения | Морган Райс |
Жанр | Героическая фантастика |
Серия | Für Ruhm und Krone |
Издательство | Героическая фантастика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781632919571 |
„Er muss aufgehalten werden“, sagte Thanos.
„Nicht so“, beharrte Stephania. Thanos spürte, wie ihre Hand auf seinem Arm das Schwert zur Seite drehte. „Nicht auf einem Weg, der auch dich tötet. Du hast mir versprochen, dass du mir den Rest unserer Leben gehörst. Willst du, dass es so schnell vorbei ist?“
„Stephania – “ begann Thanos, doch sie ließ ihn nicht aussprechen.
„Und was ist mit mir?“ fragte sie. „In was für eine Gefahr bringst du mich, wenn mein Mann den Thronerben tötet? Nein, Thanos. Lass es sein. Tu es für mich.“
Hätte ihn jemand anderes darum gebeten, so hätte Thanos nicht auf ihn gehört. Es stand zu viel auf dem Spiel. Doch er durfte Stephania nicht in Gefahr bringen. Er schlug sein Schwert nur wenige Zentimeter an Lucious’ Kopf vorbei in den Schlamm. Lucious rollte sich bereits zur Seite und rannte auf sein Pferd zu.
„Das wirst du bereuen!“ rief Lucious zurück. „Ich verspreche dir, dass du es bereuen wirst!“
KAPITEL FÜNF
Als er und Stephania zurückkehrten, sah Thanos, wie die Wachen ihn bereits an der langen Brücke des Stadttores erwarteten. Er hob sein Kinn und setzte seinen Ritt fort. Er hatte es icht anders erwartet. Und er würde nicht davor davonlaufen.
Stephania sah sie offenbar auch. Thanos sah, wie sich ihr Körper im Sattel anspannte, wie ihr entspannter Körper innerhalb einer Sekunde eine überkorrekte Haltung annahm. Es war als würde sie eine Maske aufsetzen, und Thanos streckte automatisch seine Hand aus, um sie auf die ihren, die die Zügel hielten, zu legen.
Die Wache kreuzte ihre Helmbarten, um ihnen den Weg zu versperren als sie sich näherten. Thanos brachte sein Pferd zum Stehen. Er stellte sich zwischen Stephania und die Wachen nur für den Fall, Lucious hatte sie bezahlt, ihn anzugreifen. Er sah, wie sich ein Offizier aus der Gruppe von Wachmännern löste und salutierte.
„Prinz Thanos, willkommen zurück in Delos. Meinen Männern und mir wurde aufgetragen Euch zum König zu eskortieren.“
„Und wenn mein Mann sich weigert Folge zu leisten?“ fragte Stephania in einem Ton, dem das gesamte Reich gefolgt wäre.
„Vergebt mir, Gnädige Frau“, sagte der Offizier, „doch der König hat uns klare Anweisungen gegeben.“
Thanos hob eine Hand bevor Stephania einen Diskussion anzetteln konnte.
„Ich verstehe“, sagte er. „Ich werde mitkommen.“
Die Wächter gingen voraus und man musste ihnen zugute halten, dass es ihnen tatsächlich gelang, es wie eine Eskorte aussehen zu lassen. Sie führten ihn durch Delos, und Thanos bemerkte, dass die von ihnen gewählte Route, durch die von Bäumen und herrschaftlichen Häusern gesäumten Straßen, sie durch die schönsten Teile der Stadt führte und die schlimmsten Stadtteile vermied, auch wenn sie einen unmittelbareren Weg geboten hätten. Vielleicht versuchten sie sich schlicht an die sicheren Viertel zu halten. Doch vielleicht dachten sie auch, dass Adlige wie Thanos und Stephania die Misere, die es andernorts gab, nicht sehen wollten.
Schon bald thronten die Mauern des Schlosses vor ihnen. Die Wache führte ihnen den Weg durch die Tore, und Burschen nahmen sich ihren Pferden an. Der Weg durch das Schloss fühlte sich durch die vielen Wachen, die sie in der Enge der Schlossgänge umgaben, bereits feindseliger als gewöhnlich an. Stephania nahm Thanos’ Hand und er drückte sie sanft und in Zusicherung.
Als sie die königlichen Gemächer erreicht hatten, versperrte ihnen die vor der Tür postierte königliche Leibgarde den Weg.
„Der König wünscht Prinz Thanos allein zu sprechen“, sagte einer.
„Ich bin seine Frau“, sagte Stephania in einem derart kalten Tonfall, der, so vermutete Thanos, die meisten Leute sofort zur Seite hätte weichen lassen.
Doch die königliche Leibgarde schien gänzlich unbeeindruckt. „Das tut nichts zur Sache.“
„Es ist schon gut“, sagte Thanos.
Als er eintrat, wartete der König bereits auf ihn. König Claudius stand auf ein Schwert, dessen Heft die Tentakel eines sich windenden Kraken bildeten, gelehnt da. Es reichte ihm beinahe bis zur Brust, und Thanos war sich sicher, dass die Klinge überaus scharf war. Thanos hörte, wie die Tür hinter ihm zuschlug.
„Lucious hat mir erzählt, was du getan hast“, sagte der König.
„Ich bin sicher, dass er sofort zu dir gerannt ist“, antwortete Thanos. „Hat er dir auch erzählt, was er in jenem Moment gerade vorhatte?“
„Er tat, was ihm befohlen worden war“, polterte der König, „der Rebellion entgegenzuwirken. Doch du bist losgezogen und hast ihn angegriffen. Du hast seine Männer getötet. Er sagt, dass du ihn nur durch eine List besiegt hast und dass du ihn getötet hättest, wenn Stephania nicht dazwischen gegangen wäre.“
„Wie kann das Schlachten von Dorfbewohnern die Rebellion aufhalten?“ konterte Thanos.
„Dich interessieren die Bauern mehr als dein eigenes Verhalten“, sagte König Claudius. Er hob das Schwert, das er hielt, als würde er es wiegen. „Es ist Verrat, den Sohn des Königs anzugreifen.“
„Ich bin des Königs Sohn“, erinnerte ihn Thanos. „Du hast Lucious nicht hinrichten lassen, nachdem er versucht hatte mich zu töten.“
„Deine Geburt ist der einzige Grund, weshalb du noch am Leben bist“, antwortete König Claudius. „Du bist mein Sohn, doch gleiches gilt auch für Lucious. Du hast nicht das Recht, ihn zu bedrohen.“
Wut stieg in Thanos auf. „Ich bekomme nichts Greifbares. Nicht einmal die Anerkennung meiner Person.“
In einer Ecke des Raumes standen Statuen, die berühmte Ahnen des Königshauses darstellten. Sie fielen nicht sofort ins Auge, waren fast versteckt, als wollte der König nicht an sie erinnert werden. Dennoch deutete Thanos auf sie.
„Lucious kann sich auf diese dort berufen und seine rechtmäßige Macht, die bis zu den Gründungstagen des Reiches zurückreicht, einfordern“, sagte er. „Er kann sich auf die Rechte all jener berufen, die den Thron bestiegen haben, nachdem die Uralten Delos verlassen hatten. Und was habe ich? Vage Vermutungen über meine Geburt? Verschwommene Bilder von Eltern, die vielleicht nicht einmal wirklich gelebt haben?“
König Claudius schritt durch den Raum auf seinen großen Stuhl zu. Er setzte sich und legte das Schwert, das er hielt, auf seine Knie.
„Du hast einen ehrhaften Platz am Hof“, sagte er.
„Einen ehrhaften Platz am Hof?“, antwortete Thanos. „Ich bin der Ersatzprinz, den niemand wirklich will. Lucious war vielleicht derjenige, der versucht hat, mich auf Haylon zu töten, aber du warst derjenige, der mich erst dorthin gesandt hatte.“
„Die Rebellion muss zerschlagen werden, wo auch immer sie aufkeimt“, erwiderte der König. Thanos sah, wie er mit seinem Daumen die Klinge des Schwertes entlangfuhr. „Das musstest du lernen.“
„Oh, das habe ich“, sagte Thanos und bewegte sich nach vorne bis er vor seinem Vater stand. „Ich habe gelernt, dass du mich lieber los sein würdest als mich anzuerkennen. Ich bin dein ältester Sohn. Kraft der Gesetze des Reichs sollte ich der Thronerbe sein. Der älteste Sohn ist seit den ersten Tagen von Delos der rechtmäßige Thronerbe.“
„Der älteste überlebende Sohn“, sagte der König leise. „Denkst du, du hättest überlebt, wenn die Leute es gewusst hätten?“
„Tu nicht so, als hättest du mich beschützt“, antwortete Thanos.