Название | Ritter, Thronerbe, Prinz |
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Автор произведения | Морган Райс |
Жанр | Героическая фантастика |
Серия | Für Ruhm und Krone |
Издательство | Героическая фантастика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781632919571 |
Es verschlug ihm die Sprache. Sie hatte immer schon zauberhaft ausgesehen, doch heute sah sie so perfekt aus, dass Thanos kaum glauben konnte, dass sie kein Traum war. Er war so von ihr eingenommen, dass er kaum wahrnahm, wie der Priester mit der Zeremonie begann.
„Die Götter haben uns zahlreiche Feste und Zeremonien gegeben, in denen wir sie rühmen dürfen“, stimmte der Hohepriester an. „Unter ihnen ist die Ehe die heiligste, denn ohne sie, würde das Menschengeschlecht nicht fortbestehen. Die heutige Eheschließung ist eine besonders ruhmvolle Verbindung zwischen zwei der wichtigsten Adligen des Reiches. Doch ist sie auch eine Verbindung zwischen einem jungen Mann und einer jungen Frau, die sich innig lieben und deren Glück unser aller Anliegen sein möge.“
Er machte eine Pause, um dem Gesagten Nachdruck zu verleihen.
„Prinz Thanos, reichen Sie dieser Frau für alle Zeiten Ihren Arm? Um sie zu lieben, sie zu ehren bis die Götter Euch wieder scheiden und um eure Familien zu einen?“
Zuvor hätte er gezögert, doch jetzt war er sich sicher. Er streckte seinen Arm mit der Handinnenfläche nach oben aus. „Das werde ich.“
„Und Lady Stephania“, fuhr der Hohepriester fort, „werden Sie diesem Mann für alle Zeiten Ihren Arm reichen? Um ihn zu lieben und zu ehren bis die Götter Euch wieder scheiden und um eure Familien zu einen?“
Stephanias Lächeln war das schönste was Thanos jemals gesehen hatte. Sie lege ihre Hand in die seine. „Das werde ich.“
Der Hohepriester wickelte ein Stück weißen Stoffs, der sowohl traditionell wie auch elegant war, um ihre Arme.
„In der Ehe vereinigt, sind sie nun ein Fleisch, eine Seele, eine Familie“, sagte der Hohepriester. „Mögen sie für immer glücklich sein. Sie dürfen sich jetzt küssen.“
Das brauchte er Thanos nicht zwei Mal sagen. Es war seltsam, so zusammengebunden zu sein, doch das war schon immer der tückischste Teil der Hochzeitsfeier gewesen und doch schafften sie es schließlich. Thanos schmeckte Stephanias Lippen an den seinen, wurde eins mit ihr und zumindest für einen Moment konnte er all seine Sorgen über Bord werfen und ganz bei ihr sein. Sogar die Gedanken an Ceres traten unter den Berührungen Stephanias in den Hintergrund.
Natürlich war es Lucious, der die Magie des Augenblicks störte.
„Gut, ich bin froh, dass wir das geschafft hätten“, dröhnte er über die schweigende Menge. „Können wir jetzt mit der Feier beginnen? Ich brauche ein Glas!“
***
Wenn die Hochzeitszeremonie pompös gewesen war, so war die darauffolgende Feier so spektakulär, dass sich Thanos unweigerlich fragen musste, wie viel sie gekostet haben musste. Es sah aus, als wäre die Hälfte aller Einkünfte aus den letzten Plünderungen aufgewendet worden. Keine Kosten und Mühen waren gescheut worden. Er wusste, dass der König und die Königin dafür aufkamen, denn die Feier war ein Weg ihrer Freude über seine Hochzeit Ausdruck zu verleihen und doch, wie viele Familien der Stadt hätte man mit diesem Geld satt bekommen können?
Um sich erblickte er Trinkbecher und Tänzerinnen, Musikanten und Jongleure zur Unterhaltung des Adels. Sie tanzten gemeinsam in wirbelnden Kreisen während ihnen, wie Thanos schien, kleine Berge aus Pasteten und Konfekt, Austern und reichhaltige Desserts gereicht wurden.
Es gab natürlich ausreichend Wein, so dass die immer wilder werdenden Festlichkeiten fortgesetzt werden konnten. Die Tänze wurden schneller, und Thanos konnte die sich von einem Tanzpartner zum nächsten drehenden Menschen kaum noch auseinanderhalten. Der König und die Königin sowie einige andere hatten sich bereits zurückgezogen. Das ließ die Hochzeitsgäste auch noch die letzte Zurückhaltung vergessen.
Stephania tanzte wirbelnd den traditionellen Abschiedstanz, in dem sich die Braut schnell zwischen den im Raum befindlichen Junggesellen umherbewegt bevor sie am Ende in die Arme ihres Bräutigams zurückfindet. Es war für die Braut traditionell eine Gelegenheit zu zeigen, dass sie die anderen Männer zurückwies und glücklich mit der von ihr getroffenen Wahl war. Darüberhinaus gab sie den jungen Männern die Chance, den jungen adligen Frauen, die zusahen, zu gefallen.
Zu Thanos’ Überraschung beteiligte sich Lucious nicht an dem Tanz. Er hätte vom Prinzen eigentlich etwas Dummes, wie etwa einen Versuch von der Braut einen Kuss zu stehlen, erwartet. Im Vergleich zu seinem Mordversuch an Thanos zu töten, wäre das allerdings harmlos gewesen.
Doch der Prinz stolzierte auf ihn zu während der Tanz noch in vollem Gange war. Er drängelte sich mit gewohnter Arroganz und einem Kristallkelch gefüllt mit bestem Wein durch die Menge. Thanos blickte ihn an und suchte nach Ähnlichkeiten zwischen ihnen. Sie beide waren direkte Nachkommen des Königs, doch konnte sich Thanos nicht vorstellen, auch nur im Entferntesten so wie Lucious zu sein.
„Eine schöne Hochzeit“, sagte Lucious zu ihm. “Es fehlt an nichts: gutes Essen, ordentlicher Wein, unzählige Dienerinnen für später.“
„Pass bloß auf, Lucious“, sagte Thanos.
„Ich habe eine noch bessere Idee“, konterte Lucious. „Warum schauen wir uns nicht ein wenig gemeinsam deine bezaubernde Braut an, die zwischen so vielen Männern umhertanzt? Und da es sich um Stephania handelt, könnten wir eine kleine Wette abschließen, mit welchen von ihnen sie geschlafen hat.“
Thanos’ Hände ballten sich zu Fäusten. „Bist du hier, um Ärger zu machen? Sollte das der Fall sein, dann kannst du jetzt gehen.“
Lucious’ Grinsen wurde noch breiter. „Und wie würde das aussehen, wenn du den Thronerben von deiner Hochzeitsfeier entfernen ließest? Das würde nicht gut aussehen.“
„Nicht für dich.“
„Denk an deinen Platz, Thanos“, schnappte Lucious zurück.
„Oh, ich kenne meinen Platz“, sagte Thanos mit drohender Stimme. „Wir beide kennen ihn, nicht wahr?“
Ein kaum wahrzunehmendes Zucken huschte über Lucious Gesicht. Selbst wenn Thanos es nicht gewusst hätte, wäre es ihm Bestätigung genug gewesen: Lucious kannte die Umstände von Thanos’ Geburt. Er wusste, dass sie Halbbrüder waren.
„Verflucht seist du und deine Ehe“, sagte Lucious.
„Du bist nur neidisch“, konterte Thanos. „Ich weiß, dass du Stephania für dich haben wolltest und nun bin ich derjenige, der sie heiratet. Ich bin derjenige, der nicht aus dem Stadion geflüchtet ist. Ich bin derjenige, der in Haylon gekämpft hat. Wir beide wissen genau, was ich darüberhinaus auch noch bin. Was bleibt also noch für dich, Lucious? Du bist nichts als ein Rüpel, vor dem man die Menschen von Delos beschützen muss.“
Thanos hörte, wie sich die Hand, mit der Lucious den Kristallkelch hielt, verkrampfte bis er unter dem Druck zerbarst.
„Du machst es dir gerne so einfach, oder?“ sagte Lucious. „Nun, dann denk doch mal über folgendes nach: während du deine Hochzeit geplant hast, habe ich in ein paar Dörfern aufgeräumt. Und damit werde ich weitermachen. Morgen früh, wenn du nach deiner Hochzeitsnacht erwachst, werde ich schon auf dem Weg sein, um ein paar Bauern die Leviten zu lesen. Und du wirst mich nicht davon abhalten können, wer auch immer du zu sein glaubst.“
Thanos hätte Lucious gerne eine verpasst. Er wollte ihn schlagen und nicht aufhören bis er blutverschmiert auf dem Marmorboden lag. Das einzige was ihn davon abhielt, war Stephania, deren Tanz sich dem Ende näherte und die ihre Hand auf seinen Arm gelegt hatte.
„Oh, Lucious, du hast deinen Wein verkippt“, sagte sie mit einem Lächeln, das Thanos gerne im Stande gewesen wäre zu imitieren. „Mach dir nichts draus. Erlaube mir, dass einer meiner Diener dir ein neues Glas holt.“
„Ich hole es mir selbst“, antwortete Lucious ungeniert. „Sie haben mir diesen hier gebracht und sieh,