Название | Ein Juwel für Könige |
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Автор произведения | Морган Райс |
Жанр | Героическая фантастика |
Серия | Ein Thron für Schwestern |
Издательство | Героическая фантастика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781640294202 |
“Er ist mein Bruder, Jan”, sagte Sophia. Sie legte den Arm, den Jan nicht hielt, auf Lucas seinen Arm. „Ich kann seine Macht fühlen und … naja schau ihn doch an.“
„Aber es gibt keine Aufzeichnungen von ihm“, bestand Jan darauf. „Oli hätte es doch gesagt, wenn es einen Sohn bei den Danses gäbe. Er hat dich und Kate erwähnt.“
„Ein Teil meines Versteckens war es die Spuren von mir zu verwischen“, sagte Lucas. „Ich kann mir vorstellen, dass sie gesagt haben, dass ich als Baby gestorben bin. Ich mache dir also keine Vorwürfe, wenn du mir nicht glaubst.“
Sophia machte Jan ein wenig Vorwürfe, auch wenn sie es verstand. Sie wollte, dass das hier richtig war. Sie wollte, dass jeder ihren Bruder akzeptierte.
„Wir bringen ihn in die Burg“, sagte Sophia. „Wenn es jemand weiß, dann mein Onkel.“
Jan schien das zu akzeptieren und so gingen sie zurück durch Ishjemme, an den Holzhäusern vorbei und den Bäumen, die zwischen ihnen wuchsen. Für Sophia schien sich Lukas Anwesenheit irgendwie richtig anzufühlen, als ein Teil ihres Lebens, von dem sie nichts wusste und das fehlte und jetzt irgendwie wieder zurückgekehrt war.
„Wie alt bist du?“, fragte Sophia.
“Sechzehn”, antwortete er. Das machte ihn zum Mittelkind zwischen ihr und Kate, nicht zum Ältesten, aber er war der älteste Junge. Sophia konnte verstehen, wie das, die Dinge im Königreich der Witwe verschlimmern hätte können. Dennoch hatte Lucas Abtauchen sie nicht in Sicherheit gehalten, oder?
„Und du hast in den Silk Ländern gelebt?“, fragte Jan. Es hatte einen befragenden Ton dabei.
„Da und an ein paar anderen Orten auf den äußeren Inseln“, antwortete Lucas. Er schickte ein Bild zu Sophia von einem Haus, das groß aber flach war, die Zimmer waren von Seide geteilt, anstelle von soliden Wänden. „Ich dachte, es war normal von Lehrern großgezogen zu werden. War es bei euch genauso?“
„Nicht wirklich.“ Sophia zögerte einen Moment, dann schickte sie ein Bild vom Haus der Herrenlosen. Sie sah, wie Lucas seinen Kiefer zusammenkniff.
“Ich bringe sie um”, versprach er und vielleicht ließ die Stärke der Worte ihn bei Jan besser punkten, denn ihr Cousin nickte bei dem Gefühl zustimmend.
„Kate hat das schon erledigt“, versicherte Sophia ihm. „Sie wird dir gefallen.“
„So wie sich das anhört, hoffe ich wohl besser, dass sie mir gefällt“, antwortete er.
Sophia hatte keine Zweifel an dem Punkt. Lucas war ihr Bruder und Kate würde das genauso sehen, wie sie. Aber so wie es aussah, schienen die beiden auch gut zusammenzupassen. Sie wären nicht die entgegengesetzten Pole, die Kate und Sophia oftmals zu sein schienen.
“Wenn du dort aufgewachsen bist”, sagte Lucas, „wie kommst du dann hier her, Sophia?“
„Eine lange und komplizierte Geschichte“, versicherte ihm Sophia.
Ihr Bruder zuckte die Achseln. „Naja, es sieht aus, als wäre es ein langer Weg zurück in die Burg und ich würde es gerne wissen. Ich fühle mich, als wenn ich bereits so viel von eurem Leben verpasst habe.“
Sophia gab sich Mühe und versuchte alles ganz genau zu erklären, von der Flucht vom Haus der Herrenlosen, bis hin zum Hineinschmuggeln in den Palast, wie sie sich in Sebastian verliebt hatte, wie sie gehen musste, wie sie wieder gefangen genommen wurde …
„Das hört sich an, als wenn du viel durchgemacht hast“, sagte Lucas. „Und du hast noch gar nicht angefangen, mir zu erzählen, wie all das dich hier hergeführt hat.“
„Da war eine Künstlerin: Laurette van Klett.“
“Die, die dich gemalt hat, so komplett mit dem Zeichen der Leibeigenen?”, fragte Lucas. Er hörte sich an, als wenn er sie bereits in dieselbe Schublade gesteckt hatte, wie die anderen, die sie gequält hatten und das wollte Sophia nicht.
„Sie malt, was sie sieht“, antwortete Sophia. Die Künstlerin war eine Person auf ihrer Reise, der gegenüber sie keine Wut verspürte. „Und sie hat die Ähnlichkeit in den Gemälden zwischen mir und meiner Mutter gesehen. Ohne das hätte ich nicht gewusst, wo ich anfangen soll zu suchen.“
„Dann schulden wir ihr alle unseren Dank“, sagte Jan. „Was ist mit dir Lucas? Du hast vorhin Lehrer erwähnt. Was haben sie dich gelehrt? Was haben Sie dich gelehrt zu werden?”
Wieder hatte Sophia das Gefühl, dass ihr Cousin versuchte, sie vor ihrem Bruder zu schützen.
„Sie haben mir Sprachen und Politik beigebracht und mich gelehrt zu kämpfen und zumindest die Anfänge, wie wir die Gabe nutzen, die wir alle haben“, erklärte Lucas.
„Sie haben dir beigebracht, wie man sich als König verhält, der wartet?“, fragte Jan.
Jetzt konnte Sophia seine Sorge verstehen. Er dachte, dass Lucas hier war, um sie zur Seite zu stoßen. Ehrlich gesagt nahm sie an, dass ihr Cousin besorgter war, als sie selbst. Es war nicht so, als wenn sie darum gebeten hatte, die Nachfolgerin des Throns des Königreichs der Witwe zu werden.
„Du glaubst, ich bin hier, um den Thron zu beanspruchen?“, fragte Lucas. Er schüttelte seinen Kopf. „Sie haben mir beigebracht ein Adliger zu sein, so gut, wie sie konnten. Sie haben mir auch beigebracht, dass es nichts Wichtigeres als Familie gibt. Nichts ist wichtiger. Deswegen bin ich gekommen.“
Sophia konnte seine Ehrlichkeit fühlen, auch wenn Jan das nicht konnte. Es war ausreichend für sie – mehr als genug. Es half ihr, sich … sicher zu fühlen. Sie und Kate hatten sich so lange aufeinander verlassen. Jetzt gab es eine umfangreiche Schaar an Cousins und Cousinen, ihr Onkel … und einen Bruder. Sophia konnte nicht sagen, wie sehr sich das anfühlte, als wenn ihre Welt größer geworden war.
Das Einzige was es noch besser machen würde, wäre, wenn Sebastian da wäre. Die Abwesenheit fühlte sich wie ein Loch auf der Welt an, das nicht gefüllt werden konnte.
„Also“, sagte Lucas. „Der Vater deines Kindes ist der Sohn der Frau, die unsere Eltern töten wollte?“
“Glaubst du, das macht die Dinge noch schwieriger?“, wollte Sophia wissen.
Lucas zuckte halb die Schultern. „Kompliziert, ja. Zu kompliziert? Das musst du sagen. Warum ist er nicht hier?“
“Ich weiß es nicht”, gab Sophia zu. „Ich wünschte, er wäre hier.“
Sie kamen an der Burg an und gingen durch die Halle. Die Neuigkeiten von Lucas Ankunft waren ihnen schon vorausgeeilt, denn alle Cousins und Cousinen waren dort versammelt, sogar Rika, die einen Verband trug, der ihre Verletzung im Gesicht verbarg, die sie sich zugezogen hatte, als sie Sophia verteidigt hatte. Sophia ging zuerst zu ihr und nahm ihre Hände.
„Geht’s dir gut?“, fragte sie.
„Geht’s dir denn gut?“, entgegnete Rita. „Geht’s dem Baby gut?“
„Alles ist in Ordnung“, versicherte Sophia ihr. Sie schaute sich um. „Ist Kate da?“
Ulf schüttelte seinen Kopf. “Frig und ich haben sie heute noch nicht gesehen.”
Hans hustete. „Wir können nicht warten. Wir müssen hineingehen. Vater wartet.”
Er ließ es ernst klingen, aber dann konnte Sophia sich erinnern, wie es war, als sie hier angekommen war und wie zurückhaltend Menschen bei ihr gewesen waren. In Ishjemme waren sie vorsichtig damit Menschen als eine von ihnen zu bezeichnen. Sophia fühlte sich schon fast nervös, als sie dort stand und darauf wartete, dass die Tür sich öffnete, so wie das erste Mal, als sie ihr Erbe beansprucht hatte.
Lars Skyddar stand vor dem