Eine Spur Von Schwäche . Блейк Пирс

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Название Eine Spur Von Schwäche
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Современные детективы
Серия Keri Locke Mystery
Издательство Современные детективы
Год выпуска 0
isbn 9781640291676



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Riegel geöffnet wurden.

      Schließlich öffnete sich die Tür gerade weit genug, um einen verzottelten dunklen Haarschopf preiszugeben, unter dem sich das Gesicht eines Typen zu verbergen schien. Der schwere Geruch von Gras waberte ihr in einer dicken Rauchwolke entgegen und Sarah musste husten. Als der Unbekannte Dean erkannte, streckte er ihm seine Faust zum Gruß hin und riss die Tür auf.

      Lanie trat als erste ein und Sarah folgte ihr. Die Diele war mit einem dicken roten Samtvorhang vom Rest des Hauses abgetrennt, der Sarah an einen Zaubertrick auf einem Kindergeburtstag erinnerte. Während der Langhaarige die Tür wieder mehrfach verriegelte, zog Dean schon den Vorhang zum Wohnzimmer auf.

      Sarah erschrak. Überall im abgedunkelten Raum standen schäbige Sofas, abgenutzte Sessel und fleckige Sitzsäcke. Die meisten waren besetzt von Pärchen oder Gruppen, die wild herumknutschten oder noch viel weiter gingen. Die Mädchen schienen ausnahmslos in Sarahs Alter zu sein und außerdem unter Drogen zu stehen. Ein paar hatten offenbar das Bewusstsein verloren, was die Typen – alle mindestens in Deans Alter – nicht davon abhielt, ihr Ding durchzuziehen. Das ungute Gefühl, das sie vor dem Haus befallen hatte, kehrte jetzt um ein Vielfaches stärker zurück.

      Ich will nicht an diesem Ort sein!

      Die abgestandene Luft roch nach Gras und etwas Süßerem, das Sarah nicht benennen konnte. Schon hielt Dean Lanie einen Joint unter die Nase. Sie zog ein paarmal daran, bevor sie ihn Sarah hinhielt. Sie schüttelte den Kopf. Sarah hatte genug gesehen. Sie wollte diesen Raum schnellstmöglich verlassen, der ihr wie die alte Kulisse eines Pornos vorkam.

      Sie holte ihr Handy heraus, um ein Taxi zu rufen, aber noch immer hatte sie keinen Empfang.

      „Dean“, rief sie über die Musik, „ich muss meiner Mutter sagen, dass ich später nach Hause komme, aber ich habe keinen Empfang. Gibt es hier ein Festnetz?“

      „Klar. Im Schlafzimmer. Ich zeige es dir.“ Wieder lächelte er sie vertrauensvoll an. Dann wandte er sich an Lanie: „Babe, würdest du mir ein Bier aus der Küche holen?“

      Lanie nickte und verschwand in dem Nebenraum, auf den Dean gerade gezeigt hatte. Dann winkte er Sarah mit sich in die entgegengesetzte Richtung. Sarah wusste nicht, warum sie wegen des Telefonats gelogen hatte, aber sie hatte den Eindruck, dass es den Männern nicht gefallen würde, wenn sie ehrlich sagte, dass sie nicht bleiben wollte.

      Dean öffnete eine Tür am Ende des Gangs und trat zur Seite, um sie einzulassen. Sie sah sich um, konnte aber kein Telefon erblicken.

      „Wo ist es denn?“, fragte sie und drehte sich zu Dean um. Dann hörte sie, wie er die Tür abschloss und zusätzlich eine Kette ganz ober an der Tür vorschob.

      „Sorry“, sagte er schulterzuckend, „muss wohl in der Küche sein.“ Er klang nicht, als würde er den Irrtum bedauern.

      Sarah überlegte, wie sie sich am besten aus dieser Situation befreien konnte. Sie war mehr als bedrohlich. Sarah war in das Schlafzimmer eines Hauses gesperrt, das so etwas wie ein Puff zu sein schien, in einem besonders zwielichtigen Teil von Little Armenia. Sie hatte das Gefühl, dass sie ihn unter diesen Umständen besser nicht reizen sollte.

      Am besten stelle ich mich unschuldig und naiv. Ich muss hier weg.

      „Kein Problem“, sagte sie keck, „dann gehen wir doch einfach in die Küche.“

      Sie hörte eine Klospülung und fuhr herum. Eine unauffällige Tür wurde geöffnet und ein großer, breiter Südländer betrat das Schlafzimmer, dessen dreckig weißes T-Shirt ein Stück haarigen Bauches freigab. Sein Schädel war kahl rasiert und er hatte einen langen Bart. Hinter ihm lag ein Mädchen auf dem Linoleumboden, die kaum vierzehn Jahre alt war. Sie trug nur eine Unterhose und war scheinbar bewusstlos.

      Sarahs Kehle war wie zugeschnürt. Obwohl sie kaum mehr atmen konnte, versuchte sie, sich die Panik nicht anmerken zu lassen.

      „Sarah, das ist Chiqy“, sagte Dean.

      „Hi Chiqy“, sagte Sarah und gab sich alle Mühe, ruhig zu klingen. „Wir wollten gerade in die Küche gehen. Ich müsste mal telefonieren. Kannst du mir bitte aufmachen, Dean?“

      Ihr Plan war jetzt, nur noch aus dem Haus zu kommen. In der Küche würde sie ohnehin kein Telefon finden. Nur noch raus und die Polizei verständigen.

      „Erstmal möchte ich dich genauer ansehen“, sagte Chiqy mit rauer Stimme und ohne auf das einzugehen, was Sarah gerade gesagt hatte. Sarah sah den massigen Mann an, der sie von oben bis unten begutachtete. Dann leckte er sich über die Lippen. Sarah fühlte sich, als müsste sie sich übergeben.

      „Und? Was sagst du?“, fragte Dean ungeduldig.

      „Leichtes Sommerkleid, zwei unschuldige Zöpfchen und sie wird uns ein solides Einkommen bringen.“

      „Ich muss jetzt gehen“, sagte Sarah und eilte zur Tür. Zu ihrer Überraschung trat Dean zur Seite.

      „Hast du den Störsender benutzt?“, hörte sie Chiqy fragen.

      „Ja. Ich habe sie beobachtet. Sie hat immer wieder versucht, eine Nachricht zu verschicken, aber ich bin sicher, dass nichts rausging. Oder, Sarah?“

      Sarah fummelte gerade an der Türkette herum. Gerade als sie sie öffnete, fiel ein riesiger Schatten auf sie. Sie wollte sich umdrehen, aber ein dumpfer Knall war alles, was sie noch mitbekam.

      Dann wurde es schwarz um sie.

      KAPITEL EINS

      Detective Keri Locke hatte Herzklopfen. Obwohl sie sich inmitten eines großen Polizeireviers befand, sah sie sich nervös um. Unruhig starrte sie auf die E-Mail. Sie konnte kaum glauben, dass sie echt war.

      Werde dich treffen, wenn du dich an die Regeln hältst. Ich melde mich.

      Die Worte waren einfach, aber ihre Bedeutung war für Keri kolossal. Sechs lange Wochen hatte sie gewartet und gehofft, dass der Mann, der vermutlich vor fünf Jahren ihre kleine Tochter entführt hat, mit ihr in Kontakt treten würde. Jetzt war es endlich soweit.

      Keri legte ihr Handy auf den Tisch und schloss die Augen. Sie musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Sie hatte schon einmal ein Treffen mit diesem Mann, der sich selbst der Sammler nennt, vereinbart. Aber er war bei diesem ersten Versuch nicht erschienen.

      Als sie ihn nach dem Grund gefragt hatte, hatte er nur angedeutet, dass sie sich nicht an seine Regeln gehalten habe und dass er sich zu gegebener Zeit wieder an sie wenden würde. Es kostete sie unglaubliche Disziplin und Geduld, ihn nicht mehr zu kontaktieren. Denn obwohl sie an kaum etwas anderes denken konnte, fürchtete sie, ihn vollends zu vertreiben, wenn sie zu energisch herüberkam. Dann hätte sie keine Chance mehr, ihn und damit Evie zu finden.

      Nach diesen qualvollen Wochen des Abwartens trat er also endlich wieder mit ihr in Kontakt. Natürlich hatte er keine Ahnung, dass sie Evies Mutter war. Er wusste nicht einmal, dass sie eine Frau war. Alles, was Keri ihn hatte wissen lassen, war, dass sie ihn für eine Entführung anheuern wollte.

      Und diesmal würde sie besser vorbereitet sein, als beim letzten Mal. Sie hatte nur eine Stunde Zeit gehabt, um einen Lockvogel zu finden, der an dem von ihm gewählten Treffpunkt bereitstand, damit sie die Situation aus sicherer Entfernung beobachten konnte. Doch er hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte, und hatte das Treffen platzen lassen. Das sollte nicht noch einmal passieren.

      Ganz ruhig. Du hast so lange abgewartet, jetzt lass dich bloß nicht hinreißen, etwas Unüberlegtes zu tun. Du musst sowieso weiter abwarten, bis er etwas vorschlägt. Eine kurze Rückmeldung muss reichen.

      Also tippte Keri nur ein einziges Wort:

      verstanden

      Dann steckte sie ihr Handy in die Tasche und stand auf. Sie war viel zu aufgeregt um jetzt an ihrem Tisch zu sitzen. Da sie jetzt nichts unternehmen konnte, versuchte sie, den Sammler aus ihrem Kopf