Название | Bevor er Jagt |
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Автор произведения | Блейк Пирс |
Жанр | Современные детективы |
Серия | Ein Mackenzie White Krimi |
Издательство | Современные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781640293458 |
Jack lächelte seiner Frau nach, als sie die Treppen hochging. Als ihre Fußschritte verhallt waren, schaute Jack wieder auf die Arbeit auf seinem Tisch. “Ich würde Ihnen die Hand schütteln … aber naja ich weiß nicht, ob Sie das wollen.”
“Präparator scheint ein passendes Hobby für einen Mann mit Ihrer Arbeitsgeschichte zu sein”, sagte Mackenzie.
“Es lässt die Zeit schneller rumgehen. Und das zusätzliche Einkommen ist auch nicht schlecht. Egal … Ich schweife ab. Was kann ich für Sie tun in Ben Whites Fall?”
“Ehrlich gesagt suche ich nach etwas Außergewöhnlichem. Ich habe die Berichte des Falls mehr als fünfzig Mal gelesen, da bin ich mir sicher. Ich kenne sie in und auswendig. Aber mir ist auch bewusst, dass es oft die kleinen Einzelheiten sind, die nur von ein oder zwei Menschen bemerkt werden – Einzelheiten, die es nicht wert scheinen, seine Zeit damit zu verschwenden – sodass sie im offiziellen Bericht nicht erscheinen. Nach solchen Dingen suche ich.”
Jack nahm sich einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken, aber Mackenzie konnte schon an dem enttäuschenden Blick in seinen Augen lesen, dass ihm nichts einfiel. Nach ein paar Momenten schüttelte er seinen Kopf. “Tut mir leid. Aber in Sachen der Leiche selber gab es nichts außergewöhnlich. Offensichtlich war die Todesursache klar. Ansonsten war sein Körper in sehr guter Verfassung.”
“Warum erinnern Sie sich dann so gut daran?”
“Wegen der Natur des Falles an sich. Es war mir immer schon merkwürdig vorgekommen. Ihr Vater war ein sehr respektierter Polizist. Dann kommt jemand in das Haus und schießt ihm von hinten in den Kopf und schafft es herauszugehen, ohne dass ihn jemand sieht. Eine Beretta 92 ist nicht unbedingt laut, aber laut genug, um einen ganzen Haushalt aufzuwecken.”
“Es hat mich aufgeweckt”, sagte Mackenzie. “Mein Zimmer war direkt neben seinem. Ich habe es gehört, aber ich war mir nicht sicher, was es war. Dann hörte ich Fußschritte, jemand ist an meinem Zimmer vorbeigegangen. Meine Zimmertür war geschlossen, etwas, was ich als Kind nie gemacht habe. Ich habe sie immer einen Spalt offen gelassen. Aber jemand hat sie zugemacht. Derselbe nehme ich an, es war derjenige, der meinen Vater erschossen hat.”
“Das stimmt. Sie haben ihn gefunden, oder?”
Sie nickte. “Und das kann nicht länger als zwei oder drei Minuten nach dem Schuss gewesen sein. Ich habe so lange gebraucht, um herauszufinden, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dann bin ich aus dem Bett gestiegen und in das Zimmer meiner Eltern gegangen, um nachzuschauen.”
“Ich wünschte, ich könnte Ihnen mehr sagen. Haben Sie mit Ihrer Mutter darüber gesprochen?”
“Nein. Nicht ausführlich. Wir sind nicht genau die besten Freundinnen.”
“Sie war ein Wrack in den Tagen bis zur Beerdigung. Niemand konnte etwas zu ihr sagen. Sie ging vom untröstlichen Weinen bis hin zu Wutausbrüchen.
Mackenzie nickte, aber sagte nichts. Sie konnte sich nur zu genau an die Wutausbrüche ihrer Mutter erinnern. Das war eine der Hauptfaktoren, warum man sie später in die Psychiatrie gebracht hatte.
“Gab es irgendeine Art von Geheimhaltung, als die Leiche im Leichenschauhaus ankam?”, fragte sie.
“Nicht, dass ich mich erinnern kann. Keine dubiosen Geschäfte so weit ich weiß. Es war nur eine weitere Routine, einer gelieferten Leiche. Aber wissen Sie, … ich erinnere mich daran, dass immer ein Polizist in der Nähe war. Er war dabei, als die Leiche geliefert wurde und blieb eine Weile in der Nähe der Arztpraxis, als wenn er auf etwas wartete. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ihn auch auf der Beerdigung gesehen habe. Ich meine, Benjamin White war ein respektierter Mann … besonders bei anderen Beamten im Team. Aber dieser Beamte … er war die ganze Zeit da. Wenn ich mich recht erinnere, hat er sich bei der Beerdigung im Hintergrund gehalten, als wenn er Zeit alleine bräuchte, um etwas zu verarbeiten oder so. Aber das ist ewig lange her. Siebzehn Jahre ist eine lange Zeit. Erinnerungen beginnen zu verschwinden, wenn Sie so alt wie ich sind.”
“Kennen Sie vielleicht den Namen des Polizisten?”, fragte sie.
“Nein, kenne ich nicht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er irgendwann mal Papiere unterschrieben hat. Vielleicht wenn Sie auf die Originalen Daten zurückgreifen können?”
“Vielleicht”, sagte Mackenzie.
Er sagt die Wahrheit und es tut ihm leid für mich, dachte Mackenzie. Hier gibt es ansonsten nichts … außer vielleicht ein paar Präparator Fähigkeiten zu lernen.
“Vielen Dank für Ihre Zeit, Herr Waggoner”, sagte sie.
“Natürlich”, sagte er und brachte sie zurück nach oben. “Ich hoffe wirklich, dass Sie das aufklären können. Ich dachte immer, dass da etwas faul an dem Fall war. Und auch wenn ich Ihren Vater nicht so gut kannte, ich habe immer nur Gutes über ihn gehört.”
“Ich weiß das zu schätzen”, sagte Mackenzie.
Mit einem endgültigen Danke ging Mackenzie mit Jack an ihrer Seite nach draußen. Sie winkte Bernice, die wieder beim Unkraut im Garten war und stieg in ihr Auto. Es war drei Uhr nachmittags, aber es fühlte sich viel später an. Sie nahm an, der Flug von DC nach Nebraska gefolgt von einer fast anschließenden sechstündigen Fahrt, forderten ihren Tribut.
Es war dennoch zu früh, um Feierabend zu machen. Sie konnte den Tag damit beenden, dass sie einen Ort besuchte, von dem sie angenommen hatte, das sie dort einmal enden würde und dennoch noch nie einen Fuß hineingestzt hatte: die Belton Polizeistation.
KAPITEL ACHT
Die Belton Polizeistation erinnerte sie zu sehr an die Station, an der sie so viel Zeit während ihrer Zeit als Kriminalbeamtin und Detektivin im südlichen Nebraska verbracht hatte, ehe das Büro sie gerufen hatte. Es war kleiner, aber schien dieselbe Art von erstickendem Gefühl zu haben. Es war wortwörtlich wie ein großer Schritt in ihre Vergangenheit.
Nachdem sie von einer Frau am Empfangsschalter durch den Hauptbereich geführt wurde, ging Mackenzie in einen kleinen Raum im Hinteren des Gebäudes. Ein Schild an der Seite der Tür las ARCHIV. Es war fast erschreckend, wie läppisch der Prozess war. Sie hatte der Frau an der Vordertheke ihr Abzeichen gezeigt, sie hatte einen Anruf gemacht, Klarheit bekommen und sie dann durchgewunken.
Und das war’s. Auf ihrem Weg zum Archiv, begegneten ihr zwei Beamte auf dem Flur, nickten ihr zu und schauten sie merkwürdig an, aber das war es auch schon. Niemand hielt sie auf und niemand fragte, was sie hier wollte. Und um ehrlich zu sein, war das in Ordnung für sie. Je weniger Ablenkungen, umso schneller konnte sie hier wieder raus.
Das Archiv bestand aus einem kleinen Eichentisch in der Nähe des Raumes, der von zwei Stühlen eingerahmt war. Der Rest des Raumes bestand aus Aktenschränken an der Wand, von denen einige alt und zerrüttet aussahen, andere eher neuer. Sie war überrascht, wie gut die Akten dort organisiert waren. Die älteren Schränke bewahrten Akten bis zum Jahr 1951 auf. Aus Neugier und ihrer Bewunderung für gut erhaltene Aufzeichnungen und Akten zog sie einen der Schränke auf und schaute hinein. Gut erhaltene Seiten, Akten und andere Materialien waren ordentlich hinein gelegt, dennoch war es klar vom Geruch des alten Papiers und dem Aufwirbeln von Staub, dass sie lange nicht mehr angesehen worden waren.
Sie machte den Schrank zu und schaute dann die Aufschriften auf der Vorderseite der anderen Schränke an, bis sie gefunden hatte, was sie brauchte. Sie zog den Schrank auf und begann durch die Akten zu suchen. Das Gute daran ein Polizist in so einer kleinen Stadt zu sein, war, dass es normalerweise nicht viele Fälle gab, die es wert waren, archiviert zu werden. Als sie sich den Fall ihres Vaters näher angeschaut hatte, hatte sie entdeckt, dass es in dem Jahr, in dem er gestorben war, nur zwei Selbstmorde in ganz Belton gegeben hatte.
Daher war es ziemlich einfach für sie, die Akte ihres Vaters zu finden. Sie zog sie heraus und runzelte die Stirn, als sie sah, wie dünn die Akte war. Sie schaute sogar zurück in den Schrank, um zu sehen, ob es noch eine weitere Akte gab, die sie vielleicht übersehen