Gefesselt . Блейк Пирс

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Название Gefesselt
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Современные детективы
Серия Ein Riley Paige Krimi
Издательство Современные детективы
Год выпуска 0
isbn 9781632917102



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es nicht und hatte keinen Weg es herauszufinden. Es gab nichts, was sie tun konnte. Sie hatte keine andere Wahl, als es vorerst ruhen zu lassen. Sie schloss die Akte und ordnete sie wieder in ihrem Aktenschrank ein.

      Da klingelte ihr Telefon. Sie sah, dass der Anruf durch eine Leitung kam, die sich die Spezialagenten teilten. Es war die Leitung, die von der BAU Zentrale genutzt wurde, um Anrufe an die passenden Agenten weiterzuleiten. In der Regel übernahm der Agent den Fall, der zuerst den Hörer abnahm.

      Riley sah zu den anderen Büros. Niemand sonst schien gerade in seinem Büro zu sein. Die anderen Agenten waren entweder im Pausenraum oder arbeiteten an einem Fall. Riley nahm den Hörer ab.

      “Spezialagentin Riley Paige. Was kann ich für Sie tun?”

      Die Stimme am anderen Ende klang gequält.

      “Agentin Paige, hier ist Raymond Alford, Polizeichef in Reedsport, New York. Wir haben hier ein wirkliches Problem. Wäre es in Ordnung, wenn wir das über einen Video-Anruf besprechen würden? Ich denke, das würde bei der Erklärung helfen. Und ich habe einige Fotos, die sie besser selber sehen sollten.”

      Rileys Neugier war geweckt. “Natürlich”, sagte sie. Sie gab Alford ihre Kontaktinformationen. Einige Augenblicke später sprach sie mit ihm von Angesicht zu Angesicht. Er war ein schlanker Mann, der älter als sie zu sein schien. Er sah müde und angespannt aus.

      “Wir hatten hier einen Mord letzte Nacht”, erklärte Alford. “Einen wirklich hässlichen. Lassen Sie mich ein paar Bilder zeigen.”

      Ein Foto erschien auf Rileys Bildschirm. Es zeigte etwas, das die Leiche einer Frau zu sein schien, die an einer Kette über Bahngleisen hing. Die Leiche war in mehrere Ketten gewickelt und schien seltsam gekleidet zu sein.

      “Was hat das Opfer an?” fragte Riley.

      “Eine Zwangsjacke”, sagte Alford.

      Das überraschte Riley. Sie sah sich das Foto genauer an und fand die Aussage bestätigt. Dann verschwand das Foto und Riley sah sich wieder Alford gegenüber.

      “Chief Alford, Ich weiß ihren Anruf zu schätzen. Aber warum denken Sie, dass das ein Fall für das BAU ist?”

      “Das gleiche ist vor fünf Jahren schon einmal passiert”, sagte Alford.

      Das Bild einer anderen Leiche erschien. Sie war ebenfalls eingekettet und trug eine Zwangsjacke.

      “Damals war es eine Teilzeit-Mitarbeiterin im Gefängnis, Marla Blainey. Die MO war identisch – außer, dass sie am Flussufer deponiert wurde, nicht aufgehängt.”

      Alfords Gesicht tauchte wieder auf.

      “Diesmal ist es Rosemary Pickens, eine örtliche Krankenschwester”, sagte er. “Niemand kann sich ein Motiv denken, für keine der Frauen. Sie waren beide bei allen beliebt.”

      Alford lehnte sich resigniert in seinem Stuhl zurück und schüttelte den Kopf.

      “Agentin Paige, meine Leute und ich sind überfordert. Dieser neue Mord muss eine Nachahmung sein, oder es handelt sich um einen Serienmörder. Das Problem ist, beides ergibt keinen Sinn. Wir haben diese Art von Problem nicht in Reedsport. Reedsport ist eine kleine Touristenstadt am Hudson und wir haben nur etwa siebentausend Einwohner. Manchmal müssen wir einen Streit schlichten oder einen Touristen aus dem Fluss fischen. Aber schlimmer wird es hier normalerweise nicht.”

      Riley dachte darüber nach. Das hörte sich tatsächlich nach einem Fall für das BAU an. Sie sollte Alford direkt an Meredith weiterleiten.

      Aber Riley schielte zu Merediths Büro und sah, dass er noch nicht zurück war. Sie würde ihn später darüber informieren müssen. In der Zwischenzeit konnte sie ihm vielleicht helfen.

      “Was waren die Todesursachen?” fragte sie.

      “Kehle durchgeschnitten, bei beiden.”

      Riley versuchte ihre Überraschung nicht zu zeigen. Strangulation und stumpfe Gewalteinwirkung waren weitaus üblicher.

      Das schien ein äußerst ungewöhnlicher Mörder zu sein. Trotzdem war es die Art von Psychopath, die Riley gut kannte. Sie war auf diese Fälle spezialisiert. Es war bedauerlich, dass sie ihre Fähigkeiten bei diesem Fall nicht würde einbringen können. Ihr noch frisches Trauma würde dafür sorgen, dass sie den Fall nicht zugeteilt bekam.

      “Haben sie die Leiche abgenommen?” fragte Riley.

      “Noch nicht”, sagte Alford. “Sie hängt noch dort.”

      “Dann tun Sie es nicht. Lassen Sie sie dort. Warten Sie, bis unsere Agenten da sind.”

      Alford sah nicht glücklich darüber aus.

      “Agentin Paige, das wird nicht einfach werden. Sie ist direkt neben den Bahnlinien und kann vom Fluss aus gesehen werden. Und die Stadt kann diese Art von Publicity wirklich nicht gebrauchen. Ich stehe unter enormem Druck.”

      “Lassen Sie sie dort”, beharrte Riley. “Ich weiß, dass es nicht einfach ist, aber es ist wichtig. Es wird nicht lange dauern. Wir werden noch heute Nachmittag Agenten schicken.”

      Alford nickte in stummer Zustimmung.

      “Haben Sie mehr Fotos von den letzten Opfern?” fragte Riley. “Irgendwelche Detailaufnahmen?”

      “Sicher, ich schicke sie Ihnen.”

      Riley betrachtete eine Serie von Nahaufnahmen der Leiche. Die örtlichen Polizisten hatten einen guten Job gemacht. Die Fotos zeigten wie eng und aufwendig die Ketten um die Leiche gewickelt waren.

      Schließlich kam sie zu dem Gesicht des Opfers.

      Riley spürte wie ihr Herz ihr bis zum Hals schlug. Die Augen des Opfers waren hervorgetreten, ihr Mund durch eine Kette geknebelt. Aber das war nicht, was Riley erschreckte.

      Die Frau sah aus wie Marie. Sie war älter und schwerer, aber trotzdem hätte Marie ihr wahrscheinlich sehr ähnlich gesehen, hätte sie noch zehn Jahre länger gelebt. Das Bild traf Riley wie ein emotionaler Schlag in den Magen. Es war, als würde Marie aus dem Grab heraus verlangen, dass sie diesen Mörder fasste.

      Sie wusste, dass sie diesen Fall übernehmen musste.

      Kapitel 4

      Peterson fuhr die Straße entlang, nicht zu schnell, nicht zu langsam, zufrieden, dass er das Mädchen endlich wieder in Sichtweite hatte. Endlich hatte er sie gefunden. Da war sie, Rileys Tochter, alleine, auf dem Weg zur Schule, keine Ahnung, dass er sie verfolgte; dass er kurz davor war ihr Leben zu beenden.

      Während er sie betrachtete, hielt sie plötzlich an und drehte sich um, als würde sie vermuten, dass sie beobachtete wurde. Sie blieb einen Moment unsicher stehen. Ein paar andere Studenten gingen an ihr vorbei in das Gebäude.

      Er hielt am Bordstein, um zu sehen, was sie tun würde.

      Nicht, dass das Mädchen an sich für ihn wichtig gewesen wäre. Ihre Mutter war sein eigentliches Ziel. Ihre Mutter hatte seine Pläne durchkreuzt und dafür musste sie bezahlen. Das hatte sie schon, zumindest teilweise – schließlich hatte er Marie Sayles zum Selbstmord getrieben. Aber jetzt würde er ihr das Mädchen nehmen, das ihr am meisten bedeutete.

      Mit größtem Vergnügen sah er zu, wie sie sich umdrehte und in die entgegengesetzte Richtung ging. Offensichtlich hatte sie entschieden heute nicht zum Unterricht zu gehen. Sein Herz schlug schneller – er wollte sie sofort packen. Aber er konnte nicht. Noch nicht. Er musste sich selber dazu anhalten geduldig zu sein. Es waren zu viele Leute unterwegs.

      Peterson fuhr weiter, einmal um den Block, und zwang sich geduldig zu sein. Er musste ein Lächeln der Vorfreude unterdrücken. Durch das, was er für ihre Tochter geplant hatte, würde Riley auf mehr Weisen leiden, als sie sich vorstellen konnte. Obwohl das Mädchen noch ungelenk und schlaksig aussah, ähnelte sie ihrer Mutter sehr. Das würde es besonders befriedigend machen.

      Das Mädchen kam wieder in Sicht, während sie eilig die Straße entlang ging. Er hielt wieder und beobachtete sie für ein paar Minuten, bevor er bemerkte, dass sie die Straße nahm, die aus der Stadt führte. Falls sie alleine nach Hause gehen wollte, dann würde das der perfekte Moment