Ein Stück Sonne. Christian Klein

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Название Ein Stück Sonne
Автор произведения Christian Klein
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847609001



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kam er beim Arbeitsamt vorbei. Ein Friseur folgte, direkt darauf eine Pizzeria und ein Lokal.

      Gegenüber davon war ein Musikgeschäft für klassische Instrumente.

      Ein kleines Stück später folgte dann eine Kirche, etwas weiter versetzt das Rathaus. Gegenüber davon lag ein Museum, dahinter der Marktplatz. Dienstag und Freitag war immer Markttag - heute also nicht!

      Wenn man von seiner Position aus den Kopf nach rechts drehte, konnte man in der Ferne eine weitere Kirche sehen. Danach ging es durch eine Fußgänger-Passage voller Geschäfte und Banken.

      Ein Drogeriemarkt war darunter, zwei Lotto-Läden, eine Wäscherei, zwei Bäcker, ein Metzger und auch ein Ein-Euro-Shop. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich gerade in der Stadtmitte, die in Sommertagen recht gut besucht war, aber erst gegen Mittag.

      Das Ende der Passage war bestückt mit dem historischen Amtsgericht und zwei Lokalitäten. Das eine davon war ein Café.

      Auf der anderen Straßenseite lag eine Mischung aus Lokal und Kneipe.

      Es war das Brauhaus, in dem vor Ort gebrautes Bier angeboten wurde. Ursprünglich war hier mal die Post gewesen. Michael ging daran vorbei Richtung einer Unterführung.

      Diese mußte er verwenden, um darüber liegende Bahngleise zu umgehen. Ein paar Meter rechts lag der Hauptbahnhof der Stadt.

      Man konnte ein leichtes Vibrieren spüren, wenn man durch die Unterführung ging und gerade ein Zug darüber fuhr.

      Nach dem Durchqueren ging es zuerst rechts diagonal über den Zebra-Streifen, dann noch mal rechts auf einen leicht gewellten Weg, der mit einem Fahrradweg verbunden war.

      Vielleicht waren es jetzt nur noch einhundert Meter. An einem leer stehenden Bürogebäude und Parkplatz vorbei war auch schon das Firmengebäude.

      Man konnte zum Teil von außen hinein schauen, zumindest im Winter. Durch die innere Beleuchtung spiegelten die Fenster dann nicht nach außen. Ansonsten konnte man weiter hinten nur die Eingangs-Tür des Büros erkennen.

      Wenn es dunkel war, konnte man am Licht ersehen, ob schon jemand im Raum war, da die Bürotür ein kleines Fenster hatte.

      Schließlich ging es noch zweimal links an der Pforte vorbei. Mit dem Werksausweis mußte er zuerst eine Schranke bewältigen. Diesen legte er auf einen Scanner, der ein vertikales Drehkreuz frei schaltete, wenn der Chip erkannt wurde.

      Seine Ankunft mußte er dann auch noch an einem Zeitautomaten registrieren. Heute hatte er seinen Dienst um sechs Uhr dreiundvierzig begonnen.

      Daraufhin folgten auf einer langen Gerade drei massive Glastüren, die zum Feuerschutz eingesetzt waren.

      Viele Leute hatten sich schon beschwert, da die Türen ziemlich schwer waren!

      Noch einmal rechts ab durch eine Tür und er war im Büro angekommen. Michael saß hinten rechts, mit Blick nach Westen. Zur rechten Seite konnte er aus dem Fenster schauen, auf einen riesigen Baum.

      Da er für das Arbeiten bezahlt wurde, richtete sich sein Blick woanders hin. Nach einiger Zeit im Büro, in der er viele Arbeiten verrichten konnte, wurde er ein wenig stutzig und fiel in ein paar Überlegungen.

      Als er von zu Hause gegangen war, schien noch die Sonne. Er hatte zu dem Zeitpunkt keine Wolke am Himmel gesehen.

      Jetzt allerdings sah es doch recht bewölkt aus, daß verriet ihm zumindest ein Blick durch das Fenster.

      In den Nachrichten wurde das Wetter aber anders angekündigt. Deswegen fragte er sich schon, wie korrekt Wetterprognosen erstellt werden konnten. Michael verbrachte weitere Stunden damit, seine Dienstzeit abzuarbeiten. Das ging recht schnell, da er viel zu tun hatte.

      Kurz nach sechzehn Uhr trat er dann aber seinen verdienten Feierabend an. Den bisherigen Tag hatte er immer mal wieder das Wetter beobachtet.

      Soweit war es wolkig geblieben, zum Teil gab es sogar leichten regen. So kam er auch immer wieder zu den Überlegungen zurück, die er bereits zwischendurch hegte.

      Michael hatte schließlich drei Viertel seines Heimweges geschafft, als es plötzlich wesentlich klarer wurde.

      Es schien nun geradezu so, als würde jeder Schritt nach Hause für besseres Wetter zu sorgen. Aber darüber machte er sich zunächst keine weiteren Gedanken.

      Zu Hause angekommen überlegte er erstmals, wie er seine Freizeit am heutigen Tage weiterhin gestalten sollte.

      „Ich könnte wieder zum See fahren“,

      waren seine ersten Gedanken.

      Das Wetter war schließlich im Moment gut und der Tag verhältnismäßig jung. Wenn er später gegen dreiundzwanzig Uhr schlafen gehen würde, hätte er immer noch ein ausreichendes Zeitvolumen von sechs Stunden zur Verfügung!

      Letztendlich ließ er sich dazu hinreißen zum See zu fahren. Bevor es los ging, hatte er noch schnell seine ganzen Sachen zusammen gepackt. Michael stieg in sein Cabrio.

      Da die Handbremse angezogen war, konnte er das Dach direkt aufmachen. Nachdem das Zündschloß betätigt wurde, ließ er noch mal kurz den Motor aufheulen.

      Mit aufgedrehter Musik fuhr er schließlich seine Strecke. Ihm war dabei egal, was andere dachten. Bei älteren Mitbürgern war er es gewohnt, daß diese den Kopf schüttelten.

      Junge Frauen dagegen erfreuten sich möglicherweise an der Musik oder am Auto. Jedenfalls fuhr er weiter und weiter in Verbindung mit einer aufkommenden Verwunderung.

      Erstaunlicherweise mußte er immer mehr feststellen, daß es jetzt dunkler wurde am Horizont.

      Eine regelrechte Wolkendecke konnte man am Himmel entdecken, dunkle Wolken, die geradezu andeuten wollten:

      „Fahr nur weiter und du wirst nass!“

      Die resultierende Entscheidung wurde ihm auch sofort klar und er drehte bei der nächsten Gelegenheit um!

      Nach wenigen Minuten war er wieder zu Hause angekommen und stellte fest, daß hier das Wetter plötzlich besser war.

      Es sah sogar richtig gut aus. Vor seinem Haus war weit und breit keine Wolke zu sehen, der Himmel war strahlend blau.

      Michael dachte sich nichts Weiteres dabei, ging in das Haus und machte Sport. Dann schaute er noch ein wenig Fernsehen. Gegen Abends liefen wieder die Nachrichten. Sein Interesse galt vor allem den Wetter-Voraussagen, die ihn zuletzt verwundert hatten.

      Die Prognosen waren leider nicht so rosig, es wurden viele Schauer und Regen angekündigt und das für Tage hinweg.

      Ihm war es im Moment allerdings recht egal. Ein Blick aus dem Fenster bescherte seinen Augen gute Aussichten und das war es schließlich, was für den Moment zählte.

      Am späten Abend machte er sich langsam bettfertig. Glücklicherweise war bereits Donnerstag. Also hatte er nur noch einen Tag Arbeit bis zum verdienten Wochenende.

      Um sechs Uhr am nächsten Morgen klingelte sein Wecker. Ein sonniger Tag konnte es werden. So schien es zumindest.

      Ein Blick durch die Rollo-Löscher deutete es zumindest an.

      Ein hellorange anmutender Schein trat zudem hinein, als er das Rollo schließlich öffnete. Michael stieg also auf.

      Danach folgte der typische Morgenverlauf mit Bad-Gang, Kaffee und weiteren Dingen. Um sechs Uhr neunundzwanzig ging er zur Arbeit.

      „Was für ein schöner Tag! So könnte es immer sein…“

      , dachte er sich beim Verlassen des Hauses:

      „und das zum Wochenende!“

      Zehn Minuten gehen bei der üblichen Strecke standen zunächst an. Dabei wechselte er seine Hand, die seine Arbeitstasche hielt, auf der Hälfte des Arbeitsweges.

      Diesbezüglich hatte er sich auf der Strecke einen Punkt gesetzt, wo er den Wechsel vollzog. Ihm ging es bei der Handlung darum, seine Arme nicht zu einseitig