Название | Epigenetik in der hausärztlichen Praxis |
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Автор произведения | Joachim Strienz |
Жанр | Медицина |
Серия | |
Издательство | Медицина |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783754123140 |
Epigenetik in der hausärztlichen Praxis
Joachim Strienz
Grundlagen und praktische Anwendungen
Impressum
Texte: © 2021 Copyright by Joachim Strienz
Umschlag: © 2021 Copyright by Rainer Sturm_pixelio.de
Verantwortlich für den Inhalt:
Dr. med. Joachim Strienz
Augustenstr. 41
70178 Stuttgart
published by: epubli GmbH, Berlin
Dieses Buch ist ein Lernbuch. Es stellt somit keinen Ersatz für eine individuelle medizinische Beratung dar und sollte auch nicht als solche benutzt werden. Bitte wenden Sie sich in diesem Fall an Ihren Arzt. Der Autor haftet für keine nachteiligen Auswirkungen, die in einem Zusammenhang mit den Informationen stehen, die in diesem Buch enthalten sind.
Inhaltsverzeichnis
1. Wie alles begann, Pyrrolurie
4. Was beeinflusst das Epigenom?
6. Über- oder Unter-Methylierung?
7. Epigenetik und Mitochondrienfunktion
9.2. Epigenetik und Depression
9.3. Epigenetik und Schizophrenie
9.4. Epigenetik und Kriminalität
12. Epigenetik in der Gastroenterologie
13. Epigenetik in der Kardiologie
14. Epigenetik in der Pneumologie
19. Epigenetik in der hausärztlichen Praxis (Zusammenfassung)
Vorwort
Im Jahr 2007 konnte ich meine Erfahrungen über Kryptopyrrolurie in „Leben mit KPU-Kryptopyrrolurie“ erstmals einem größeren Personenkreis vorstellen. Es war ein aufregendes Ereignis, dass ein schulmedizinisch Ausgebildeter plötzlich begann, Patienten mit körperlichen und geistigen Störungen mit einer Mikronährstofftherapie zu behandeln. Viele Menschen, insbesondere Kinder konnten von dieser Therapie sehr viel profitieren. Es geht ihnen inzwischen so gut, dass sie nicht mehr auf den Gedanken kommen, diese Therapie wieder zu beenden. Aber, es gab auch Menschen, bei denen die Therapie nur teilweise oder überhaupt nicht helfen konnte. Es waren besonders Menschen, bei denen psychische Auffälligkeiten im Vordergrund standen. Bei ihnen musste „nachgebessert“ werden. Auch das gelang in vielen Fällen, aber leider auch nicht immer. Dafür wurden die verschiedenen Neurotransmitter gemessen und dann die entsprechenden Aminosäuren, also die Vorläufersubstanzen, substituiert. Auch auf die Hormone wurde geachtet: Schilddrüsen-, Nebennieren- oder Geschlechtshormone.
Aber ein gemeinsamer Ansatz fehlte bisher immer noch. Was war das Verbindende? Gab es vielleicht doch ein übergeordnetes System? Wenn man das hätte, dann gäbe es vielleicht weitere Behandlungsoptionen.
Carl C. Pfeiffer (1908-1988), dem wir das Konzept der Kryptopyrrolurie verdanken, hatte auch das Histamin im Visier. Von ihm stammten die Begriffe Histapenie und Histadelie. Sein Schüler William J. Walsh konnte zeigen, dass es genaugenommen nicht am Histamin, sondern am Methylierungs-Grad lag. Von ihm stammten dann auch die Begriffe Untermethylierung und Übermethylierung. Von ihm kam auch der Hinweis, dass durch eine Methyl-Gruppen-Übertragung verschiedene Gene an und abgeschaltet werden könnten. Ein Defizit an Mikronährstoffen führte dann zu entsprechenden Reaktionen. Der Therapeut wäre also in der Lage, durch Änderung der Genexpression Krankheiten zu behandeln. Dies wäre natürlich eine bemerkenswerte Errungenschaft.
Das aber ist nichts anderes als Epigenetik. Darüber wird noch viel in den nachfolgenden Kapiteln berichtet werden. Das würde dann aber bedeuten, dass Pfeiffer und Walsh Pioniere der Epigenetik waren, und wir ihnen heute nur weiter folgen müssten, um die Entstehung von Krankheiten besser zu verstehen. Gleichzeitig hätten wir dann vielleicht aber auch neue Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
In diesem Buch wird auch die historische Entwicklung dargestellt. Dadurch werden die Zusammenhänge besser verständlich. Beginnend mit der Kryptopyrrolurie wird dann der weitere Entwicklungsprozess erkennbar. Epigenetik von seinen Anfängen bis heute.
Dieses Buch richtet sich vor allem an Hausärzte. Sie sind immer bemüht, eine ganz individuelle Therapie für ihre Patienten zu finden, und sie kennen ja auch ihre Patienten ganz besonders gut. Die hier vorgestellten Therapiemöglichkeiten sollen als Ergänzung zur leitliniengerechten Therapie verstanden werden. Sie stehen nicht in Konkurrenz zu einander. Hier beginnt also der Einstieg in die Epigenetik