Magisches Kompendium - Die Macht der Malachim-Symbole. Frater LYSIR

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Название Magisches Kompendium - Die Macht der Malachim-Symbole
Автор произведения Frater LYSIR
Жанр Сделай Сам
Серия MAGISCHES KOMPENDIUM
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783742735041



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für sich behaupten. Wieder andere Magier propagierten, dass es eine Schrift sei, die Mose erhalten hat, wobei es verboten war, die Schrift zu offenbaren. Die Frage ist dann natürlich, wie die Schrift letztlich doch in den Besitz von Menschen gekommen ist. Fakt ist, dass Paracelsus die Schrift in seinem Buch „Paracelsvs of the supreme mysteries of nature. : Of the spirits of the planets. of occult philosophy. The magical, sympathetical, and antipathetical cure of wounds and diseases. The mysteries of the twelve signs of the zodiack.“ (welches jedoch erst nach seinem Tod im Jahr 1656 publiziert wurde) mit verschiedenen Siegeln etc. versehen hat.

      Hier ein paar der Ausschnitte aus den Originalstücken:

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       Grafik 129 Grafik 222

      Bei den ganzen Schriften wurde natürlich im Laufe der Jahre immer wieder deutliche Kritik geübt, da man eben bei einigen Buchstaben einen sehr klaren Zusammenhang mit bekannten Alphabeten treffen konnte. Diese Kritik bezog sich primär auf das Celestial-Alphabet („himmlisches Alphabet“), auf das Malachim-Alphabet und auch auf das Transitus-Fluvii-Alphabet. Nun, bei aller Kritik und bei aller Schelte, dass gerade diese Buchstaben den hebräischen Schriftzeichen sehr ähneln, muss man immer noch berücksichtigten, wie die jeweiligen Verfasser das Alphabet sahen. Manchmal wurde es als „Wunderwerk des Himmels“, manchmal aber auch als „Chiffrierung“ verkauft, sodass man immer schauen und reflektieren muss, was der Erfinder bzw. jeweilige Autor damit bezwecken wollte. Natürlich nervt es irgendwann, wenn man in der magischen Szene immer wieder auf Halbwissen trifft, wo Tatsachen vollkommen verdreht und absichtlich missverstanden werden. Dies gilt für die aktuelle Zeit, genauso wie für das Mittelalter und die letzten Jahrhunderte. Daher ist es auch wieder verständlich, dass die drei Alphabete, wenn sie in einem Atemzug mit der Kabbalah damals genannt wurden, deutlich in den Mittelpunkt rückten. Hier war es dann auch berechtigt, dass die Kritik sehr scharf wurde, wenn es darum ging, dass propagiert wurde, dass die drei Alphabete Schriften wie eine Art „Nonplusultra“ gesehen werden sollten. Fakt ist, dass in Bezug auf die Kabbalah immer wieder verschiedene Schriften, Chiffrierungen, Codierungen und wilde Verschlüsselungstechniken gesucht und angewendet wurden. Manchmal waren es individuelle Ideen, die sich angeblich auf Moses, Jesus, alle Engel und Gott persönlich bezogen haben, und manchmal waren es aber auch Symbole, die man mit einer gewissen Energetik verbinden konnte. Zwar wurden auch hier die Zeigefinger schnell erhoben, dass es Unsinn sei, wenn man christliche und kabbalistische Zauberdogmatiken verwendet, doch muss man bei einigen Dingen etwas tiefgründiger vorgehen. So wurden die Brillenbuchstaben zum Teil auch mit „Sternzeichendarstellungen“ verglichen, was logisch ist, da die Gesamtdarstellungen einzelner Brillenbuchstaben ohne Weiteres als Sternzeichen- bzw. Sternbildersymbole erkannt werden können, wobei die Kreise dann die Sterne sind und die Linien, die imaginären Verbindungen. Hierdurch kann natürlich der „Hauch einer kosmischen / stellaren Zuordnung“ geweckt werden, was einige Magier und Kabbalisten sehr kritisch sahen. Interessant ist, dass die drei Alphabete nicht nur mit dem hebräischen Alphabet verglichen wurden, sondern auch mit prosemitischen Alphabeten und anderen Schrifttypen, aus denen sich das hebräische gebildet hat bzw. was das hebräische Alphabet als Vorlage hatte, wie z. B. die palmyrenischen Inschriften.

      Der Schriftsteller Friedrich Christian Benedikt Avé-Lallemant stellte entsprechende Vergleiche an und wies darauf hin, dass auch phönizische Buchstaben in den Alphabeten zu finden sind. Seine Kritik war jene, dass die Celestial-Alphabet offensichtlich nur schnöde kopiert wurde, dass die Malachim-Schrift wie eine absichtlich durcheinandergeworfene Kopie der hebräischen Schrift gilt (das Symbol des B – Beth gleicht eher dem SCH – Shin, das G – Gimel gleicht eher dem Ajin etc.) und dies alles sehr willkürlich und unüberlegt aussieht. Nun, vielleicht hat Friedrich Christian Benedikt Avé-Lallemant recht, vielleicht ist aber eine Irreführung beabsichtigt. Nun, vielleicht liegt es auch daran, dass er seine Ausführungen eher in einer kriminalistischen Schrift („Das deutsche Gaunertum“ von 1862) veröffentlichte und nicht in einem magischen Dokument. Dennoch muss man hier ganz klar sagen, dass ein kritischer Geist zu bevorzugen ist, als ein Kadaver, der alles schluckt, was man ihm präsentiert. Doch auch der energetische Faktor darf nie vergessen werden. Sicher, die Brillenbuchstaben gleichen zum Teil sehr den bekannten Alphabeten – egal, ob es nun das hebräische oder das phönizische Alphabet ist. Gleichzeitig muss man aber auch immer berücksichtigten, dass bei diesen beiden „Grundalphabeten“ – schließlich hat das phönizische Alphabet den gesamten Westen und den mittleren Osten beeinflusst und geprägt – auch immer eine gewisse energetische Grundschwingung feststellen wird. Ferner ist es nicht unwahrscheinlich, dass einige Fragmente wirklich „inspiriert“ oder „gechannelt“ wurden, da man nicht immer davon ausgehen kann, dass alle Magier auch das phönizische Alphabet im Mittelalter kannten.

      Daher muss man sich fragen, was ist, wenn man die Buchstaben nicht als Buchstaben versteht, sondern als Symbole, als archetypische Trigger-Systeme, die durch Schlüssel-Schloss-Prinzipien agieren können, ähnlich einem Channeling. In diesem Fall ist das Channeling nur bildhaft und in Form von Symbolen erschienen. Fakt ist, dass die verschiedenen Ebenen der Existenz immer wieder Informationen den Menschen offenbart haben, egal, ob man diese nun als die „Weisen der hohen Geheimnisse“ deklarieren will, die „Weisheit der Sterne“ oder auch die „lichtvolle Ehrfurcht, die kommt, um zu lehren“. Dies alles sind nur Metaphern und im Endeffekt sogar hohle Phrasen, wenn man nicht als Mensch in sich eine entsprechende Resonanz spürt. Fakt ist, dass die geistige Welt dem Menschen die eigene Wahrheit offenbaren, aber auch vorenthalten kann. Man kann machen, was man will, via Zwang wird man nichts erfahren. In diesem Kontext muss man sich immer selbst fragen, was die Wahrheit ist und welche Kraft und Herrlichkeit sie auslösen kann bzw. welche verheerende Vernichtung einen erwarten wird, wenn man eine kosmische Wahrheit ungefiltert erhält.

      Daher kann man sich sicher sein, dass man niemals die ungefilterte Wahrheit erhält. Man erhält stets das, was man im aktuellen Moment verkraften kann – dies impliziert nicht immer ein Verstehen. Im Gegenteil! Oft erhält man Informationen, Wahrheiten und Sichtweisen, die man erst mit der Zeit und mit wachsender Selbstevolution auch im eigenen Tagesbewusstsein manifestieren kann, sodass man sich selbst fragen muss, wie und wo der Zensor in einem agiert.

      Nun, der eigene Zensor ist meist das Denken selbst, welches sich einmal auf das Tagesbewusstsein, aber auch auf das Unterbewusstsein und sogar auf den menschlichen Instinkt bezieht. Wenn man verstanden hat, wie man selbst als Mensch denkt, wenn man seine individuellen Gedankenmuster erkannt hat, wenn man sich selbst versteht und die Muster annehmen und auch erweitern bzw. verändern kann, wird man auf die gegebenen und gespeicherten Informationen zugreifen können. Doch wie denkt man? Was ist in diesem Fall denn das Denken und wie kann man sich durch sein eigenes Denken programmieren bzw. wie kann man in seinem Inneren Informationen abrufen, die man aus der geistigen bzw. energetischen Welt extrahieren kann? Um hierauf eine Antwort zu erhalten, will ich einmal kurz den Prozess des Denkens etwas umreißen und beschreiben, sodass man zumindest eine Ahnung bzw. eine gedankliche Tendenz erhalten kann, die letztlich auch zu dem Alphabet der