Curriculum Prothetik. Jörg R. Strub

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Название Curriculum Prothetik
Автор произведения Jörg R. Strub
Жанр Медицина
Серия Band
Издательство Медицина
Год выпуска 0
isbn 9783868676167



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dentine design: a need to focus on hygiene principles? Int J Prosthodont 2002;15:371-378.

      Steffel V.L.: Planning removable partial dentures. J Prosthet Dent 1962;12:524-535.

      Walther W.: Plaquereduktion bei Patienten mit herausnehmbarem Zahnersatz und Pfeilerzähnen mit stark reduziertem Parodontium. Zahnärztl Welt 1990;99:258-261.

      Wenz H.J., Hellwig E.: Zahnärztliche Propädeutik. 14. Aufl. Deutscher Ärzteverlag, Köln 2018.

       33 Einführung in die Modellgussprothetik

       33.1 Einleitung

      Als Modellgussprothese werden Teilprothesen bezeichnet, die im Modellgussverfahren (auf einem feuerfesten Modell) hergestellt werden. Beim Modell- oder Einstückguss werden Basisanteile und Retentionselemente (Klammern) zusammenhängend gegossen. Das Modellgussverfahren findet auch Anwendung für die Herstellung der Basisanteile von mittels Geschieben oder Doppelkronen verankerten Teilprothesen. Inzwischen kann aber auch vollständig auf das Gussverfahren verzichtet werden; die Gerüste für Teilprothesen können digital konstruiert und mittels CAD/CAM-Verfahren hergestellt werden (siehe Kap. 34). Trotz anderer Herstellung werden auch solche Prothesen weiterhin als Modellgussprothesen oder Einstückgussprothesen bezeichnet.

      Modellgussprothesen können als Therapiemittel verwendet werden, wenn Schaltlücken oder Freiendsituationen oder Kombinationen dieser Lücken mit Teilprothesen versorgt werden. In der Regel werden sie als dental oder dentaltegumental abgestützte partielle Prothese konstruiert. Daher sollten sie möglichst starr mit dem Restgebiss verbunden sein. Bei ein- oder beidseitiger Krafteinwirkung (z. B. im Zuge des Kauvorgangs) darf sie nicht abhebeln. Gleichzeitig sollen die Pfeilerzähne möglichst in ihrer Längsachse, also so gering wie möglich extraaxial belastet werden. Aufgrund der unvollständigen Pfeilerzahnumfassung sind diese Forderungen insbesondere bei ein- oder beidseitig freiendenden Modellgussprothesen häufig schwer zu erfüllen. Um die Konstruktionsziele aber so weit wie möglich umzusetzen, kommt einer genauen Planung, die die statischen Prinzipien berücksichtigt, eine entscheidende Rolle zu (siehe Kap. 32, Konstruktionshinweise).

      Als Retentionselemente kommen bei der klammerverankerten Teilprothese Gussklammern zum Einsatz.

       33.2 Bestandteile einer Gussklammer

      (Graber 1992)

      Gussklammern bestehen aus fünf Anteilen, die sich am besten an der „klassischen“ Klammer, der E-Klammer, zeigen lassen (Abb. 33-1):

       Retentionsarm (Federarm, elastischer Klammerarm)

       Führungsarm (Stabilisierungsarm, starrer Klammerarm)

       Klammerschulter

       Klammerauflage

       kleiner Verbinder (Klammerstiel)

      Der Retentionsarm liegt in der Endposition mit seinem elastischen Ende in den unter sich gehenden Bezirken des Zahns und wirkt auf diese Weise auftretenden Zugkräften entgegen. Die den Zahn in Bezug der Einschubrichtung (gemeinsame Einschubrichtung aller Pfeilerzähne der Modellgussprothese) in eine Supra- und eine Infrawölbung (unter sich gehender Bezirk) teilende Linie wird auch prothetischer Äquator (Klammerführungslinie) genannt (vgl. Kap. 34). Die bukkale und linguale Fläche eines Klammerzahns wird anhand der beiden Äquatorlinien in vier Quadranten eingeteilt (Abb. 33-2). Der Retentionsarm einer Gussklammer verläuft vom I. direkt in den IV. Quadranten (Abb. 33-3). Der prothetische Äquator teilt die Klammer in einen Ober- und einen Unterarm. Darin unterscheidet sich der Klammerverlauf von dem einer handgebogenen Drahtklammer, die typischerweise durch den III. und IV. Quadranten verläuft (Abb. 33-4).

      Abb. 33-1 Bestandteile einer Gussklammer

      Abb. 33-2 Einteilung eines Klammerzahns in vier Quadranten.

      Abb. 33-3 Verlauf des Retentionsarms einer E-Klammer.

      Wenn ausreichende Unterschnitte am Pfeilerzahn fehlen, müssen für den Retentionsarm ausreichende Retentionen geschaffen werden. Dazu eignen sich in Säureätztechnik befestigte konvex geformte Kompositantragungen.

      Dem Retentionsarm gegenüber liegt der Führungsarm, der sich in seiner ganzen Länge immer oberhalb des prothetischen Äquators befindet. Er bildet gegenüber dem Retentionsarm ein Widerlager, wenn dieser beim Ein- und Ausgliedern der Prothese den Äquator passiert und dabei auf den Klammerzahn eine extraaxiale Kraft ausübt (reziproke Wirkung). Da der (starre) Führungsarm auch in der Endstellung der Klammer dem Zahn anliegen muss (Abb. 33-5), müssen koronal dieser Position eventuell vorhandene Konvexitäten des Zahnschmelzes mit einem feinen Diamanten beseitigt werden.

      Retentions- und Führungsarm werden durch die Klammerschulter verbunden, die in die Klammerauflage übergeht. Schulter und Auflage wirken zusammen als funktionelle Einheit, indem sie (nach entsprechendem Einschleifen des Klammerbetts) in diesem Bereich für die parodontale Abstützung der Modellgussprothese sorgen. Zum Zwecke einer idealen (axialen) Belastung des Zahns sollte die Klammerauflage in einem rechten oder leicht spitzen Winkel zur Zahnachse präpariert werden (Abb. 33-6). Sie soll allseits gerundet (löffelförmig) sein.

      Abb. 33-4 Verlauf des Ober- und Unterarms einer handgebogenen Drahtklammer.

      Abb. 33-5 Lage der Führungs- und Retentionsarme einer Gussklammer beim Ein- und Ausgliedern einer Einstückgussprothese.

      Abb. 33-6 Präparation der Klammerauflage in einem leicht spitzen Winkel zur Zahnachse.

      Retentionsarm, Klammerschulter und Führungsarm sollen den Zahn weit umfassen, um eine möglichst starre Verbindung zwischen Modellgussprothese und Zähnen zu erreichen und horizontal angreifende Schubkräfte weiterleiten zu können. Der kleine Verbinder, der bei Modellgussprothesen auch als Klammerstiel bezeichnet wird, verbindet die Klammer mit dem Prothesengerüst. Bei seiner Konstruktion ist auf eine parodontal offene Gestaltung zu achten. Es sollte ein solcher Abstand von Zahn und Gingiva eingehalten werden, dass bei eingesetzter Prothese die Reinigung mit einem Interdentalbürstchen möglich ist.