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Все книги издательства Bookwire


    Jagt sie weg!

    Concetto Vecchio

    1968 lanciert Nationalrat James Schwarzenbach eine Initiative mit dem Ziel, die Überfremdung der Schweiz zu verhindern und mehr als 300 000 vorwiegend italienische Gastarbeiter nach Hause zu schicken. Dies ist der Startschuss zu einer beispiellosen Hetzkampagne, die über Jahre andauert, die Schweizer Bevölkerung entzweit und 1970 nur hauchdünn verworfen wird.In seinem halb autobiografischen, halb historischen Buch erzählt Concetto Vecchio von seinen Eltern, einfachen Sizilianern, und von weiteren Migranten, die in den 1960er-Jahren ihr Glück in der Schweiz suchten, aber auf unverhohlenen Fremdenhass stießen, als Arbeitskräfte ausgebeutet und als Menschen ausgegrenzt wurden.Unerbittlich lässt Vecchio die beiden Welten aufeinanderprallen: diejenige von Schwarzenbach, der als Vorläufer der heutigen Rechtspopulisten gilt, sowie diejenige der entwurzelten Gastarbeiter, die dem Nachbarland einen Wirtschaftsboom bescherten und dennoch auf Hass und Ablehnung stießen. So unvorstellbar die institutionelle Diskriminierung und der soziale Ausschluss der Italiener aus heutiger Sicht sind, so zeigt der Rückblick dennoch, dass sich an der Debatte inhaltlich wenig geändert hat.

    Darwin schlägt Kant

    Frank Urbaniok

    Der Verstand gilt als schärfste Waffe des Menschen. Durch den Verstand ist er anderen Lebewesen überlegen. Er ist das Beste, was die Evolution in Millionen Jahren hervorgebracht hat, ihr ultimatives Erfolgsmodell. So weit die Legende. Fakt aber ist: Der primär evolutionäre Zweck der Vernunft, nämlich die Überlebensfähigkeit der menschlichen Art zu steigern, wird oft zu wenig beachtet. Ihr Potenzial hingegen wird überschätzt.Denn in den menschlichen Verstand wurden viele Mechanismen eingebaut, die sich in der Evolution über Millionen von Jahren als sehr erfolgreich erwiesen: stereotype Automatismen und emotionale Kurzschlüsse, sogenannte evolutionäre Stoßdämpfer, die oft zu verzerrten Beurteilungen führen. Diese Mechanismen stehen im Widerspruch zu den Ideen der Aufklärung und des Humanismus und werden bis heute in Diskussionen stark vernachlässigt.Frank Urbaniok analysiert differenziert, welche fatalen Folgen daraus für das Individuum und die Gesellschaft resultieren können. Nicht zuletzt, so sein Fazit, zielen gerade populistische und extremistische Kräfte mit ihrer Propaganda genau auf diese Schwächen und erschüttern die Demokratien bis in die Grundfesten.

    Die wichtigsten Biologen

    Ralf Klinger

    Rund 1,8 Mio. Tier- und Pflanzenarten sind bisher wissenschaftlich erfasst, etwa weitere 20 Mio. Arten warten in der Tiefsee und in den tropischen Wäldern auf ihre Entdeckung. Die größten bekannten Lebewesen werden weit über 100 Meter hoch, die kleinsten bestehen nur aus einer einzigen Zelle und sind mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen. Manche erreichen ein Alter von mehreren tausend Jahren, andere leben nicht einmal einen einzigen Tag. Dieser Band folgt in 54 anschaulichen Porträts den Spuren der Frauen und Männer, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diese ungeheure Vielfalt des Lebens zu erforschen und verstehen zu lernen. Was auf den ersten Blick so beneidenswert faszinierend wirkt, ist das Ergebnis von harter und oftmals entbehrungsreicher Arbeit. Wie Biologen denken und arbeiten und auf welch verschlungenen Pfaden sie schließlich zu ihren epochalen Erkenntnissen gekommen sind, schildert dieses Buch. Über Aristoteles, Carl von Linné, Charles Darwin und Ernst Haeckel spannt sich der Bogen bis zu Dian Fossey und Jane Goodall.Vorstellung von 54 bedeutenden Biologen und ihrer Arbeit

    Um die Ecke in die Welt

    Wolfgang Kohlhaase

    Der preisgekrönte Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase ist ein geübter Beobachter und Meister des feinen Dialogs. Drehbücher könne er schreiben wie Billy Wilder, bestätigen ihm Filmkenner und -kritiker. Und was Kohlhaase über die Leute sagt, die seinen Weg kreuzten oder mit denen er an wichtigen Filmen arbeitete, gibt tiefe Einsichten, teilt genaue Beobachtungen mit und liefert manch hintergründig-komische Anekdote. Alle diese Texte füllen ein Buch, das so nah an Wirklichkeit und Geschichte ist und so unterhaltsam und lebensnah wie seine Filme. Texte über Konrad Wolf, Frank Beyer, Andreas Dresen, Bernhard Wicki, Hermann Kant, Renate Krössner, Peter Hacks, Kurt Maetzig, Werner Stötzer, Wieland Herzfelde, Ulrich Plenzdorf, Eberhard Esche und andere.

    Jäger des verlorenen Zeitgeists

    Frank Jöricke

    Leben Sie noch? Oder nostalgieren Sie schon?
    Wie Indiana Jones auf der Jagd nach dem heiligen Gral, ist Frank Jöricke dem Zeitgeist auf der Spur. Der Autor des erfolgreichen Debüts, «Mein liebestoller Onkel, mein kleinkrimineller Vetter und der Rest der Bagage», jagt unser aller Lebensgefühl.
    Dieses Sachbuch ist eigentlich eine Fortsetzung seines Erfolgsromans mit anderen Mitteln. Wieder nimmt uns Werbetexter, Bad-Taste-Dj und Autor Frank Jöricke mit auf eine ebenso kurzweilige wie erhellende Tour durch die jüngere Populärkulturgeschichte der Bundesrepublik. Er erklärt, dass früher nicht alles besser, aber vieles anders war. Und warum Grönemeyers Frage, «Wann ist ein Mann ein Mann?», noch immer nicht beantwortet ist. Warum es die Frauen auch nicht leichter haben. Und wie es mental um die heute Dreißig-, Vierzig- und Fünfzigjährigen steht. Höchste Zeit, sich die 70er, 80er, 90er und 00er Jahre mal näher anzuschauen. Und die Gegenwart gleich mit. Denn die Welt ist ziemlich kompliziert geworden. Kaum einer blickt noch durch. Einer schon: Frank Jöricke begibt sich in den Dschungel von Vergangenheit und Gegenwart, rodet die Nostalgie und stürzt sich in die Untiefen der Popkultur. Greift, wenn es sein muss, zur Peitsche und legt mit spitzer Feder reihenweise Wahrheiten frei: Warum Michael Jackson ein Revolutionär war, warum die 80er eine Lüge sind und warum das mit der Liebe so schwierig geworden ist.

    Allein zu zweit

    Katrin Bentley

    Als Katrin im Januar 1987 nach Australien reiste, ahnte sie nicht, dass sie dort Gavin, die Liebe ihres Lebens, finden würde. Nur wenige Monate später machte er ihr einen Heiratsantrag, den sie bedenkenlos annahm. Für diesen ungewöhnlichen Mann war die 27-jährige Lehrerin gern bereit, ihre Heimat am Thunersee, ihre Familie und ihre Freunde zu verlassen und nach Down Under zu ziehen. Bald schon aber zeigten sich die ersten Schwierigkeiten. Warum, fragte sich Katrin, lässt Gavin sich durch Kleinigkeiten dermaßen aus der Ruhe bringen? Warum verhält er sich Gästen gegenüber so taktlos? Warum hat er ein so großes Bedürfnis, allein zu sein? Warum interessieren ihn die Gefühle anderer nicht? Und vor allem: Warum steht er mir nie zur Seite, wenn es mir nicht gut geht? Die emotionale Unbeholfenheit ihres Mannes machte ihr immer mehr zu schaffen. Mehr als einmal war Katrin, inzwischen Mutter zweier Kinder, der Verzweiflung nahe. Aber aufgeben war für sie keine Option, und so suchte sie nach einer Erklärung für Gavins Verhalten. Siebzehn Jahre nach der Hochzeit war die Diagnose endlich gestellt: Asperger-Syndrom. Katrin begann sich intensiv mit diesem Autismus-Phänomen auseinanderzusetzen, machte eine Ausbildung zur psychologischen Beraterin und eröffnete ihre eigene Praxis, um Menschen mit dem Asperger-Syndrom und deren Partner zu beraten und Ehen retten zu helfen.

    Mark Streit

    Sherin Kneifl

    Mark Streit schafft, was davor keinem Schweizer gelang: Er setzt sich als Feldspieler in der härtesten, schnellsten und besten Eishockeyliga der Welt, der NHL, durch. Doch der Weg dahin ist für den jungen Eishockeybesessenen steinig.1999 wechselt er nach Amerika in die tieferen Ligen. Niemand hat dort auf den Schweizer gewartet. Ein brutaler Konkurrenzkampf dominiert seinen Alltag. Streit schafft den Durchbruch nicht und kehrt für die Saison 2000/2001 in die Schweiz zurück. Beim ZSC reift er in den folgenden Jahren körperlich und mental. Streit wird mit 27 Jahren von den Montréal Canadiens gedraftet – zu einem Zeitpunkt, als er seine NHL-Träume längst begraben hatte. Was folgt, ist eine einmalige Karriere in der NHL und der Schweizer Nationalmannschaft.Die Autobiografie lässt den außergewöhnlichen Lebensweg von Mark Streit Revue passieren. Sie porträtiert einen willensstarken Sportler und Familienmenschen, der beharrlich und mutig seinen Lebenstraum verwirklichte, seine Leidenschaft gelebt hat und so Pionier für eine ganze Eishockeygeneration wurde.

    Die bedeutendsten Mystiker

    Hartmut Sommer

    Die Mystik ist ein nie versiegender spiritueller Kraftquell, der immer wieder dazu beigetragen hat, die Gottesbeziehung des Menschen von innen her zu verlebendigen. Der Band führt zunächst in die Grundzüge der christlichen Mystik ein. Siebenundzwanzig Kapitel zu den bedeutendsten christlichen Mystikern zweier Jahrtausende zeigen dann anhand von Zeugnissen spirituellen Lebens und deren theologischer Ausdeutung die tiefe Übereinstimmung hinter der Vielfalt der mystischen Wege. Behandelt werden das frühe Mönchtum und die Kirchenväterzeit mit Augustinus und dem geheimnisvollen syrischen Mönch Dionysius Areopagita, die Zisterzienser mit Bernhard von Clairvaux, die mittelalterliche Frauenmystik mit großen unabhängigen Frauen wie Hildegard von Bingen und Mechthild von Magdeburg, die Armutsbewegung des Franziskus von Assisi, Meister Eckhart und seine Schule, die niederländische Mystik, die spanische Mystik mit Ignatius von Loyola, Teresa von Ávila, Johannes vom Kreuz und die Mystik der Neuzeit mit wieder herausragenden Frauen wie Edith Stein und Simone Weil.

    Und dann schreit sie Ortstarif!

    Johanna Krapf

    Sie fluchen unvermittelt los, beschimpfen unsichtbare andere, zucken unkontrolliert mit Kopf und Gliedmaßen oder benutzen vulgäre Formulierungen, die uns mal peinlich und abstoßend, manchmal aber auch urkomisch vorkommen: Menschen mit Tourette-Syndrom.Dieses Buch zeigt, was in Menschen, denen zeitweise die Selbstkontrolle zu entgleiten scheint, vorgeht. Wie sich ihr Lebensalltag darstellt und wie sie versuchen, auf den verschiedensten Wegen mit «ihrem Tic» zurechtzukommen.Neun Kurzporträts von sechs Männern und drei Frauen, die sich weder als «Irre» noch als «Spinner» abtun lassen wollen, sondern die in bemerkenswerter Weise ihr Leben leben und sich wünschen, die Allgemeinheit könnte mit ihren Tics genauso gelassen umgehen wie sie selbst.

    Ich, wir und die Anderen

    Florian Coulmas

    Vom Recht des «So sein zu dürfen, wie man ist» und anders zu sein als die Anderen, sind wir alle zutiefst überzeugt. Der Anspruch auf die eigene Identität ist einfach überall: auf Instagram, Facebook, YouTube, bei der Kleidungswahl und Musikvorlieben, in der Politik und bei der Wahl der Nahrungsmittel.Doch wenn alle von Identität sprechen, was ist damit eigentlich gemeint? Die Antwort ist gar nicht so leicht, denn Identität ist eben vielfältig: die der Flüchtlinge und die des Abendlands, die der Nation und der Deutschen, die der Rechtsordnung, der SPD, unserer Wurzeln, des Stadtzentrums, der Landschaft, der Katalanen, der Nationalmannschaft usw.Identität ist zu einem allseits verwendbaren Begriff geworden, der für vieles herhalten muss, auf individueller wie auf kollektiver Ebene. Das Buch zu einem Begriff, der unser Denken und Fühlen bestimmt und längst zur Leit- und Streitfrage der Politik geworden ist.