Der Weg von der Sprachgewalt zur Gewalt durch Sprache beginnt in den frühesten Texten des Alten Testaments. Er führt über die griechische Rhetorik nach Rom, wo die antike Sprachlenkung ihre größte Wirkung entfaltet. Die Sprache einst verfolgter Christen wird zur Sprache der christlichen Sieger während der Kreuzzüge. Nachdem die Französische Revolution dem Wort zur Freiheit verhilft, markiert das 20. Jahrhundert den negativen Höhepunkt von Verbalradikalismus und Hassrede, mit Entgleisungen totalitärer Sprachpraxis und demagogischer Beherrschung der Massen. Doch auch in der Gegenwart bleibt verbalradikale Sprache weltweit eine unheilvolle Begleiterin politischer Macht.
Die Philosophie ist eine zu wichtige Sache, als dass man sie nur den Philosophen überlassen dürfte. Wenn auch die Philosophen selbst wenig dazu beigetragen haben, die Liebe zu ihrem Fach zu erwecken, so wissen wir doch seit der Aufklärung im 18. Jahrhundert, dass jeder intelligente Mensch ein gewisses Maß von philosophischer Besinnung braucht, um sich im Chaos des Lebens und der Gesellschaft orientieren zu können. »Den Dingen auf den Grund gehen«, »Mit den Füßen am Boden«, »Philosophie der alltäglichen Dinge«, »Philosophie als Lebenskunst« – schon die Überschriften der Hauptteile dieses Buches zeigen, dass es dem Laien in zugänglicher Sprache und auf anschauliche Weise die Philosophie näher bringen will.
Konrad Jarausch schreibt eine neue deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts: im Spiegel der Lebensgeschichten von über 80 Zeitzeugen. Geboren während der Weimarer Republik, hat diese Generation den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg erlebt, aber auch die Nachkriegszeit – in BRD oder DDR – und die Wiedervereinigung. Es sind sehr verschiedene Lebensläufe, gebrochene Biografien: von glühenden Nazis bis zu jüdischen Holocaust-Opfern, von politischen Wendehälsen bis zu unpolitischen Zeitgenossen. Darunter sind bekannte Namen wie Joachim Fest, Fritz Stern, Dorothee Sölle oder Ruth Klüger ebenso wie gänzlich unbekannte. Wie haben diese »ganz normalen Deutschen« das 20. Jahrhundert erlebt, erlitten und verarbeitet? Jarausch erzählt die Geschichte einer Generation. Und er tut dies auf eine besondere Art und Weise, indem er aus ihren Geschichten in vielen Mosaiksteinchen eine kollektive Biografie des 20. Jahrhunderts entstehen lässt.
Wie oft kann man neu anfangen? Konrad Jarausch schreibt eine neue deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts: im Spiegel der Lebensgeschichten von über 80 Zeitzeugen. Geboren während der Weimarer Republik, hat diese Generation den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg erlebt, aber auch die Nachkriegszeit – in BRD oder DDR
Diese Einführung stellt die wichtigsten Informationen zur Buchwissenschaft zusammen. Sie macht mit der Geschichte des Faches und seinen zentralen Problemen und Fragestellungen vertraut und erläutert Theorien und Methoden, jeweils mit hilfreichen Literaturangaben und weiterführenden Hinweisen. Das Themenspektrum reicht von Rechtsfragen bis zur Medienkonvergenz. Der Band wendet sich an Studierende und alle, die ›rund ums Buch‹ arbeiten wie Bibliothekare, Buchhändler und Verlagsangestellte. In einer Zeit, in der sich das Buch als Medium stark verändert und neue Formen des Lesens kontrovers diskutiert werden, bietet er das nötige Hintergrundwissen, um aktuelle Entwicklungen beurteilen zu können. Mit praktischen Tipps für das Studium und nützlichen Adressen.
Die Sonderausgabe der Augustus-Biographie des renommierten Althistorikers Klaus Bringmann: Spannend und hintergründig schildert er die widersprüchlichste Gestalt der römischen Geschichte. Augustus stieß das Tor auf zu der letzten, der verheerendsten Phase des Bürgerkriegszeitalters und wurde doch zum Begründer eines Weltfriedens, der zu seinen Ehren den Namen »Pax Augusta« trägt. Er begann als Hochverräter und war am Ende der »Vater des Vaterlandes«. In seinen Anfängen trat er Recht und Gesetz mit Füßen, aber er ging als Wiederhersteller von Recht und Gesetz und als Schöpfer einer Ordnung, die er selbst und wahrscheinlich die Mehrheit seiner Zeitgenossen als den besten und glücklichsten Zustand des römischen Staates bezeichneten, in die Geschichte ein.
Am 24. Februar 1607 fand im Palazzo Ducale von Mantua die Uraufführung der Favola d’Orfeo statt. Das Libretto der Komposition, eine Auftragsarbeit zum Karneval und zum 21. Geburtstag des Herzogs, stammte von Alessandro Striggio (1573-1630). Die Komposition des Orfeo stammt von Claudio Monteverdi – und der Tag der Uraufführung ist als Geburtsstunde der Oper, der Druck der Partitur zwei Jahre später als „Gründungsdokument der Oper“ zu verstehen. Mit Monteverdis Orfeo beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der musikalischen Gattungen – eine neue Haltung in der Rezeption von Musik, die erschüttern kann und darf, ein Umbruch der herrschenden Zustände auf musikalischer wie musiktheoretischer und dazu musiksoziologischer Ebene – und die Geschichte der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. In diesem Band sind musikhistorische wie musiktheoretische Grundzüge der Musik im 17. und 18. Jahrhundert dargestellt. Ausgehend von einem für das jeweilige Thema des Kapitels relevanten historischen Text, der Anknüpfungspunkte für eine Kontextualisierung bietet, steht im Mittelpunkt immer das musikalische Kunstwerk in seinem kultur- und sozialhistorischen Umfeld.
Diese Philosophiegeschichte setzt neue Maßstäbe! Anthony Kenny ist in seinem vierbändigen Werk etwas gelungen, wonach man im deutschen Sprachraum vergeblich sucht: eine ohne Vorkenntnisse verständliche, ja sogar unterhaltsam geschriebene Philosophiegeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Der renommierte britische Philosoph erzählt die abenteuerliche Geschichte der Philosophie explizit aufbereitet für einen breiten Leserkreis. Dabei gelingt es ihm meisterlich, nicht nur Philosophen sowie relevante Themen und Fragen vorzustellen, sondern er verbindet gekonnt die Darstellung der Ereignisgeschichte und einzelner Denker mit einer Erläuterung der Problemgeschichte und philosophischen Argumentation. So bekommt der Leser nicht nur einen fundierten historischen Überblick, sondern kann Themen auch durch die Jahrhunderte hindurch verfolgen. Mehr als nur ein Geheimtipp, ist diese neue, zeitgemäße Philosophiegeschichte längst auf dem Weg zum Standardwerk. Mit vielen Abbildungen, Zeittafeln, Bibliographie und Register. Band 1 behandelt die Philosophiegeschichte der Antike.
»Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns«: Mit dieser biblischen Paraphrase suchte George W. Bush Verbündete hinter sich zu versammeln und seinen Angriff auf den Irak zu legitimieren. Ist er damit ein heiliger Krieger? Der Historiker Philippe Buc, ausgewiesener Experte auf dem Gebiet mittelalterlicher religiös motivierter Gewalt, nimmt in seinem großen historischen Essay eine ungewohnte und provozierende Perspektive ein. Er untersucht, wann und unter welchen Bedingungen Konflikte christlich geprägter Gesellschaften zu manichäischen Kriegen wurden, zur Konfrontation von Gut und Böse. Die theologisch motivierte Legitimation von Terror und Krieg lädt Konflikte nicht nur auf, sie erschwert oder verhindert auch die Möglichkeiten von Friedensschluss und Versöhnung. Philippe Buc deckt mit großer Quellenkompetenz und ausgeprägtem Aktualitätsbezug die historischen Wurzeln des Geflechts der gegenwärtigen weltpolitischen Verwerfungen auf – ein gänzlich neuer Ansatz.
Wer sich mit aktuellen Erziehungsfragen auseinandersetzt, sollte sich auch einen Überblick über die bisher praktizierten Erziehungsformen verschaffen. Timo Hoyer führt in diesem Band anschaulich in die Sozialgeschichte der Erziehung, der Kindheit, der Familie und der Schule ein. Er spannt den Bogen von der Antike bis zur Moderne und betrachtet dabei vor dem Hintergrund der jeweiligen politischen und kulturellen Situation sowohl die Aspekte der privaten als auch der öffentlichen Erziehung. So rekonstruiert und analysiert der Autor bspw. die klösterliche Bildung im Mittelalter, die Gouvernanten und Hofmeister der frühen Neuzeit, die Kinderarbeit während der Industriellen Revolution oder die Entwicklung vorschulischer Erziehungseinrichtungen und Kindergärten. Damit ermöglicht er es dem Leser, die aktuellen Reformdebatten in einen historischen Kontext einzubetten und neu zu bewerten.
Drei Länder, ein See, schroffe Berge und sanfte Hügel, malerische Städte und südlich anmutende Strände – keine Frage: der Bodensee gehört zu den vielseitigsten Urlaubsregionen Mitteleuropas. Entdecken Sie in diesem Buch 101 magische, traumhafte, ganz besondere Bodensee-Orte – Orte, an denen Sie die Füße ins Wasser hängen, den Kopf in alle Himmelsrichtungen drehen und tief durchatmen können. Orte wie den alten Postweg auf der Wasserscheide bei Tengen, den Lerchenberg bei Meersburg, den Stillen Bach bei Weingarten, den Rheinspitz im Vorarlberger Rheindelta, den Fünfländerblick oberhalb von Rorschach oder den Kreuzgang des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen. Natürlich dürfen die bekannteren Bodensee-Ziele nicht fehlen, doch lenkt der Autor auch dort den Blick auf das Besondere, weniger Augenscheinliche: Das Münster von Konstanz, der Pfänder oberhalb von Bregenz, die Inseln Mainau und Reichenau, die Hafenmole Radolfzell oder die Pfahlbauten von Unteruhldingen erscheinen unweigerlich in anderem, neuem Licht. Ein Buch das viel Lust auf den Bodensee macht – und auch für Bodensee-Kenner manche Überraschung bereit hält.