Theodor Fontane nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Ruhig, voller Bilder. Eine leise Schilderung der Gefühle und Begebenheiten. Der autobiographische Roman «Meine Kinderjahre» erzählt von Freud und Leid der Kindheit, schildert das Elternhaus und vor allem die Bewohner der Stadt Swinemünde. Auch in «Meine Kinderjahre» erweist sich Fontane als der große, realistische Erzähler der Lebensverhältnisse des 19. Jahrhunderts.
Irrungen, Wirrungen ist ein Roman von Theodor Fontane, der zunächst im Jahr 1887 in der Vossischen Zeitung und anschließend 1888 in Buchform erschien. Er behandelt die nicht standesgemäße Liebe zwischen dem Baron und Offizier Botho von Rienäcker und der kleinbürgerlichen Schneidermamsell Magdalene. Beide können und wollen ihre Standesgrenzen nicht überwinden und heiraten schließlich einen anderen Partner, mit dem sie ein mäßig glückliches Leben bestreiten, denn: «Die Sitte gilt und muss gelten, aber dass sie's muss, ist mitunter hart.»
Die Handlung beginnt in den 1870er-Jahren im schlesischen Riesengebirge: Förster Opitz, ein arroganter Mittdreißiger, ist ein Muster an scheinbar unbestechlicher Ordnungsliebe und blasierter Biederkeit. In dem vorbestraften 27-jährigen Wilddieb Lehnert Menz hat er einen autoritätsverachtenden Todfeind. Opitz' Nachstellungen und öffentlicher Schikanen überdrüssig, erschießt Menz den Widersacher eines Nachts. Nach der Tat verlässt er seine Heimat und flieht nach Nordamerika. Er verdingt sich als Eisenbahnarbeiter und Goldsucher.
Schließlich findet er Aufnahme in der Mennoniten-Siedlung «Nogat-Ehre» im Indianer-Territorium. Dort erwirbt er sich durch Fleiß die Achtung seiner Nachbarn und steht kurz vor der Hochzeit mit Ruth, der Tochter des Gemeindeoberhaupts Obadja Hornbostel. Ein tödlicher Unfall Lehnerts in der Wildnis, den er als Quittierung seiner Schuld interpretiert, macht jedoch alle Pläne zur Makulatur.
Von Zwanzig bis Dreißig ist der Titel von Theodor Fontanes zweiter autobiographischen Schrift, die 1898 – in seinem letzten Lebensjahr – herauskam. Sie greift weit über das von ihm im Titel bezeichnete Lebensjahrzehnt hinaus. Mehrfach schließt er an seine Jugenderinnerungen Meine Kinderjahre an, deren Darstellung bis zum 12. Lebensjahr reichte, und er greift auch, ganz wie es das Bedürfnis der Schilderung seines Verhältnisses zu einer Person erfordert, bis tief in sein achtes Lebensjahrzehnt hinein. Formal schließt der Band jedoch mit seiner Hochzeit im Jahre 1850.
Die Näherin Ernestine Rehbein, genannt Stine, lebt zusammen mit ihrer Schwester Pauline Pittelkow im gründerzeitlichen Berlin. Anders als ihre verwitwete Schwester, die zwei Kinder hat und sich von einem älteren Adeligen aushalten lässt, fühlt sich Stine von einem derartigen Lebenswandel abgeschreckt.
Bei einer Abendgesellschaft lernt sie den jungen, aber kränklichen Grafen Waldemar Haldern kennen. Dieser ist fasziniert von Stines genügsamem und gutmütigem Wesen und beginnt fortan um sie zu werben, indem er sie regelmäßig besucht. Es bahnt sich eine zarte Liebesbeziehung an, bis Waldemar entgegen aller Konvention um Stines Hand anhält.
Im distanzierten Plauderton erzählt Fontane die Geschichte einer Frau, deren Jugendträume zerbrechen, weil sie einen Schritt vom vorgezeichneten Weg abweicht. Ihre Eltern drängen sie in die Ehe mit einem 20 Jahre älteren preußischen Beamten, der ihr eine gute Stellung, aber kaum Liebe und Zärtlichkeit bieten kann. Es kommt, wie es kommen muss:
Die gelangweilte Ehefrau verstrickt sich in eine Affäre mit einem schneidigen Major; doch sie ist eigentlich froh, als diese vorbei ist und das Versteckspiel ein Ende hat. Jahre später kommt der Betrug doch noch heraus, und ein von gesellschaftlichen Konventionen ausgelöstes Gewitter entlädt sich mit voller Wucht über Effis Kopf
Graf Helmuth Holk und seine Frau Christine leben mit ihren zwei Kindern in einem einsamen Schloss an der Flensburger Förde. Christine wird als eine fromme Frau von hohen moralischen Ansprüchen geschildert, Holk dagegen als ein eher unreflektierter und lebensfroher Mann, der seine vom Herrnhutertum beeinflusste Frau zwar bewundert, aber unter ihrer Grundsatzstrenge leidet. Holk betreibt auf seinem Besitz Landwirtschaft, hat jedoch auch ein Amt als Kammerherr am dänischen Hof inne. Als er für einige Monate an den Kopenhagener Hof einer dänischen Prinzessin abkommandiert wird, kommt ihm diese Abwechslung sehr entgegen.
Die Majorin von Poggenpuhl lebt nach dem Tod ihres Mannes, der Major fiel an der Spitze seines Bataillons bei Gravelotte, mit ihren drei Töchtern Therese, Sophie und Manon und dem treuen Dienstmädchen Friederike in ärmlichen Verhältnissen in Berlin. Durch die tatkräftige Unterstützung der drei ungleichen Schwestern – Therese ist standesbewusst und auf den guten Namen bedacht, Sophie praktisch veranlagt und Nesthäkchen Manon lieb und beliebt in jüdischen Bankkreisen – schaffen es die drei Frauen gerad so zu überleben.
Fontanes Krimi-Klassiker aus dem 19. Jahrhundert:
Der Schankwirt Abel Hradschek ist Spieler und hochverschuldet bei einer polnischen Firma, die deswegen einen Vertreter zum Eintreiben der Schulden schickt. Als Hradschek dann bei der Gartenarbeit das Skelett eines französischen Soldaten unter seinem Birnbaum findet, kommt ihm eine mörderische Idee..
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Die Novelle spielt von 1767 bis 1781, kurz nach dem Siebenjährigen Krieg am Nordrand des Harzes. Der Forstaufseher und «Heidereiter» Baltzer Bocholt lebt mit seinem Sohn Martin und der Pflegetochter Hilde Rochussen, der unehelichen Tochter des ortsansässigen Grafen, im Dorf Emmerode.