Hier geht es nicht um Tipps aus dem Schatzkästlein der Pädagogik. Der Autor geht in präziser Analyse dem Wesen eines jeden Entwicklungsabschnittes nach. Was ist die Funktion eines jeden Abschnittes in der Entwicklung des Individuums? Was ist wichtig? Welche Aufgabe muss erfüllt werden, was muss erlernt werden, damit der nächste Schritt gemacht werden kann zum Erwachsenwerden. Und welche Rolle spielen in diesem Prozess die Jahrmillionen, die der Mensch als Gattung schon hinter sich hat? Wie wirkt sich dieser langsame und langwierige Evolutionsprozess aus auf die individuelle Entwicklung eines jeden Einzelnen von uns. Wie sehr ist der moderne, vernunftbegabte Mensch noch immer verhaftet in dieser seiner Vergangenheit, wie sehr bestimmt sie gerade in der kindlichen Frühphase die Lebensbedingungen des Individuums? Und was bedeutet dieses Verhaftetsein für die Erziehung unter den Bedingungen der Moderne?
In der Covid-19-Pandemie werden wir nicht nur von Viren bedroht, sondern auch von einer Informationsflut überschwemmt. Der Diskurs ist fallweise zu verbalen Prügelorgien missraten und vermittelt den Eindruck, als sei Deutschland nur noch von staatlich geprüften Epidemiologen, realitätsfernen Covidioten und einem Rest von bedauernswert Ahnungslosen bewohnt. Viele Schreiber geben sich wissenschaftlich fundiert oder zumindest als rundum belesen. Bei weitem nicht alle sind es auch. Im Wust von Meinung und Gegenmeinung sind Orientierungshilfen gefragt. Die Suche sollte auf festen Boden führen und mit der Selbstverständlichkeit beginnen, dass das Rad nicht noch einmal erfunden werden muss. Viele ostasiatische Staaten mit höchst unterschiedlicher politischer und geografischer Gestalt haben die Pandemie wirksam bekämpft und die Krise längst überwunden: Flächenstaaten, Stadt- und Inselstaaten, pluralistische Demokratien und Ein-Parteien-Systeme. Warum gelingt es nicht auch in Westeuropa? Das ist erklärungsbedürftig. Es verlangt Antworten, die jede und jeder versteht. Verstehen setzt einerseits den Verzicht auf Fachsimpelei und andererseits die Bereitschaft voraus, unterschiedliche Betrachtungswinkel einzunehmen. In diesem Sinne werden im vorliegenden Band die Sichtweisen einiger bekannter und anerkannter Autoren versammelt.