Unsere Bibel ist von Menschen geschrieben, und sie erzählt von Menschen. Natürlich vor allem davon, was diese Menschen mit Gott erlebt haben. Doch sie erzählt auch das andere: die ganze Breite des Menschseins mit all ihren Abgründen. Mit Sex and Crime sozusagen. Denn eine blutige Spur von Mord und Totschlag durchzieht dieses Buch, allerlei andere Straftaten kommen hinzu. Darum wollen wir den Kriminalfällen nachgehen, die dort zu finden sind. Allzu fromme oder zartbesaitete Menschen werden also dringend vor der Lektüre gewarnt.
Eckhard Lange, geboren 1935, war über drei Jahrzehnte Gemeindepfarrer in Lübeck. Das Thema Tod war für ihn beruflich allgegenwärtig. Aber dass alles Leben endlich ist, bleibt letztlich eine sehr persönliche Einsicht, mit der sich jeder auseinandersetzen muss. So sind nicht nur viele Trauerreden entstanden, Predigten und Lieder zum Thema Sterben und Auferstehung, sondern eben auch sehr persönliche Texte als Gedichte und Meditationen. Doch auch in seinen Romanen und Essays spielt das Thema Tod eine wichtige Rolle. In diesem Bändchen hat er eine Auswahl aus diesen sehr unterschiedlichen Texten zusammengestellt. Alle aber sind letztlich zugleich Versuche, den eigenen Weg zu finden.
Mirjam, das dumme kleine Mädchen aus den galiläischen Bergen, wie sie sich selbst nennt, soll Mutter eines besonderen Kindes werden. Die Geschichte zwischen dem Gruß des Engels in Nazareth und dem Gesang der Engel in Bethlehem ist allgemein bekannt. Doch was hat diese junge Frau empfunden, was hat sie bewegt in den neun Monaten zwischen Josefs Werkstatt und dem Dorfbrunnen, auf den beschwerlichen Wegen bis nach Bethlehem, während der Wehen in einer Höhle in einem fremden Land?
Über Gott haben Menschen seit jeher nachgedacht und auch gestritten. Dennoch lässt sich ernsthaft Nachprüfbares nicht über ihn aussagen. Gott ist kein Gegenstand wissenschaftlicher Erkenntnis. Angemessen von Gott reden, das heißt: Bilder gebrauchen, Geschichten erfinden. So wie Jesus es getan hat. Nur im Erfahrenen, Erlebten kommt Gott uns nahe. Und nur im Gleichnishaften lässt sich davon berichten. Man kann nicht «über» Gott reden. Aber man kann Geschichten von ihm erzählen. Alte Geschichten nacherzählen und neue hinzufügen. Und so wenigstens den Saum seines Gewandes entdecken, wie Jesaja einmal erzählt hat. Eckhard Lange, dreißig Jahre lang Gemeindepastor, hat das in vielen Predigten und manchen Erzählungen versucht.
Eine Gedichtsammlung, die mit Humor und Ironie die verschiedensten Themen angeht: Ein spöttischer Gang durch die verschiedenen Jahreszeiten, ironische Neufassungen bekannter Gedichte, Betrachtungen über alle möglichen Wehwehchen und politische Ereignisse, in Reime gebrachte Anekdoten der verschiedenen Konfessionen. Keine anspruchsvolle Lyrik also, sondern eher freche, bissige und doch auch nachdenkliche Reime, die dem Autor im Laufe vieler Jahre in den Sinn kamen. Eine Fundgrube für alle, die sich einen Sinn für Humor bewahrt haben und auch Spott vertragen können.
Die Erzählung entfaltet einen Teil des biblischen Gleichnisses vom verlorenen Sohn, schildert sein Leben zwischen dem Abschied vom Vaterhaus und der Rückkehr. Es ist nicht nur der Abstieg des Sohnes durch Verschwendung und Leichtsinn, sondern der gescheiterte Versuch der Selbstverwirklichung eines autonomen Menschen, der hier kritisch hinterfragt wird. Es ist zugleich andeutungsweise eine Erzählung von Umkehr und Hoffnung.
Vier Jahrhunderte Stadtgeschichte hat die Familie Faehling mitgestaltet oder auch mitdurchlitten. Die persönlichen Schicksale von 14 Generationen sind also eng verknüpft mit der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung im mittelalterlichen Ostseeraum; denn Geschichte sind nicht nur Zahlen und Fakten, sondern Erleben und Erleiden von Menschen. Auch wenn es die Familie Faehling nie wirklich gegeben hat: Sie machen die Vergangenheit lebendig mit ihrer Liebe oder ihrem Haß, ihrer Tatkraft oder ihrem Misserfolg, ihrem Glauben oder ihrem Zweifel. Sie fahren über die Ostsee und besuchen die Kontore der Hanse, die einen werden Ordensritter und ein anderer Pirat, viele sitzen im Rat der Stadt und verhandeln mit Fürsten, ihre Frauen führen Geschäfte oder leiten ein Kloster, und jeder aus der Familie hat sein eigenes, ganz persönliches Geschick. All die Menschen aber, die ihnen dabei begegnen – sie haben wirklich gelebt, Fürsten und Kaufleute, Künstler und Kirchenmänner.
Ein Haus steht in Flammen, eine Frau kommt darin um. Ihr Kind aber findet man unversehrt im Garten. Doch Flammen, Hitze und Rauch haben tief im Unterbewusstsein des Säuglings die Macht übernommen. Auch wenn seine Adoptiveltern dieses Geheimnis hüten – das Feuer bestimmt fortan sein Leben. Nein, Nikolai ist kein Feuerteufel. All die kleinen Brände, die ganz in seiner Nähe entstehen – unerklärbar bleiben sie, nie kann er sich danach an etwas erinnern. Als er aber seinen 18. Geburtstag feiern soll, treibt ihn innere Unruhe davon, und wieder brennt es. Dieses Mal aber – endlich! – ruft die Mutter, die tote, aus den Flammen nach ihrem Kind…
Engel haben zur Zeit Konjunktur, in Kunst und Kitsch, vor allem die Esoterik hat sich ihrer bemächtigt, trotz aller Aufklärung. Und schließlich haben sie ja eine jahrtausendealte Geschichte vorzuweisen. Aber Engel ist längst nicht gleich Engel: Mit zwei oder sechs Flügeln; oder ganz flügellos, bloß in schneeweißem Gewand. Auch sonst gibt es allerlei Geflügeltes zu finden, in Tier- oder Menschengestalt. Und irgendwo geistern da auch unsere Schutzengel unsichtbar durch die Stratosphäre. Was ist dran an diesen seltsamen Wesen einer Zwischenwelt? Engel – gibt's die?
Vom Evangelisten Lukas bis zum Engel der Verkündigung, von König Herodes bis zum ägyptischen Grenzwächter, sie alle erzählen, wie sie die Geschichte sehen, die da geschehen ist. Und natürlich die Hauptpersonen selbst, Maria und Joseph, aber auch ein Hirt und der Wirt und mancher andere. Das ist nicht immer so, wie es in der Bibel steht, es sind eben ihre ganz persönlichen Bekenntnisse, und die haben sie bisher noch nicht bekennen können – sie blieben unbekannt. Bis jetzt.