Ein Despot, ein Egoist, ein skrupelloser Kerl der nicht davor zurückschreckt das Leben seiner Frau zu ruinieren indem er sie als Geschäftsführerin für seine dubiosen Geschäfte einsetzt, und mit einem unüberwindbaren Schuldenberg in die Pleite geht. Er ist fein raus, denn der Geschäftsführer haftet, auch wenn eine verdeckte Geschäftsführung vorliegt. Vor dem Gesetzt spielt das keine Rolle. Doch dabei bleibt es nicht. Das Inge nie wieder finanziell auf die Füße kommen wird ist längst nicht alles, nein. Er will im Alter von über fünfzig Jahren auch noch unbedingt ein Kind haben, das ihm Inge nie schenken konnte. Er verschwindet nach Thailand um sich dort dafür eine junge Frau zu suchen, baut mit seinen Geld aus fragwürdigen Geschäften dort ein großes Haus, und verbringt dort einen großen Teil des Jahres. Wenn er in Deutschland ist, schreckt er nicht davor zurück, diese Frau und das Kind mitzubringen, so als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. Inge erträgt das alles weil sie in dieser tiefen Abhängigkeit steckt. Ohne ihren Mann ist sie vermögenslos. Mit über fünfzig eine Arbeit zu finden ist aussichtslos. Eines Tages lernt sie eine Frau kennen der sie sich anvertraut. Sie wird ihr auf unspektakuläre Weise helfen aus dieser Situation herauszukommen.
Eine lange Nacht liegt hinter Hannah. Trotzdem ist sie nicht müde. Zu viele neue Gedanken beschäftigen sie, und überschlagen sich in ihrem Kopf. Nach fast fünfundzwanzig Jahren in denen sie ein Geheimnis mit sich herum trug, hatte sie sich endlich ein Herz gefasst, und sich ihrer langjährigen Freundin Lisa anvertraut. Hannah hatte sich schon darauf vorbereitet, dass die Freundin entsetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde, aber diese Reaktion blieb aus. Genau das Gegenteil war eingetroffen. Nicht Lisa staunte, sondern Hannah. Wenn sie das alles gewusst hätte, hätte sie viel, viel früher diesen Schritt gewagt. Hätte, hätte … Vorsichtig setzt Hannah den ersten Fuß auf ein vollkommen neues Terrain, um das sie in der Vergangenheit immer geschickt einen großen Bogen geschlagen hatte. Was dieses Thema betraf, war sie innerlich so sehr zerrissen, dass sie sich lieber auf neutralem-, atheistischem Boden aufhielt. So konnte sie wenigstens nichts falsch machen. Hätte …, hätte sie geahnt, dass man nicht in Ketten gelegt wird, wenn man sich zu Gott bekennt. Ja dann … … Lisa hatte ihr in dieser Nacht die Angst genommen, und Hannah wagte erste, kleine Schritte. Plötzlich geschahen seltsame Dinge. Kleine Wunder. Großes Glück.
Die Rivalität zweier Brüder scheint unüberwindbar, und grenzenlos. Es gab Zeiten, in denen sie sich bis aufs Blut gehasst haben. Einander nichts gegönnt, und sei es auch noch so wenig. Willem, der Ältere von beiden, macht von seinen Rechten skrupellos Gebrauch, und schreckt nicht davor zurück, dem Jüngeren das Leben schwer zu machen. Clever und abgeschlagen ist seine Haltung. Kleine Unehrlichkeiten erhalten seine Lebensfreude. Sie scheinen eine Art Sport für ihn zu sein. Wie eine unaufhaltsame Dampfwalze rollt er durchs Leben. Bei Frauen hat er einen Schlag, was ihn aber nicht davon abhält, sich auch noch die zu nehmen, die ihm eigentlich nicht zustehen. Sein viriler Charme kommt ihm dabei Zugute. Man nennt ihn «den Büffel». Alles, erreicht Willem «der Büffel», im Leben. Alles was er aufs Korn nimmt. Doch wieviel es auch sein mag, es ist nie genug. Es kommt der Tag, an dem Willem etwas braucht, was man mit Währung nicht kaufen kann, und er bekommt es ohne eine Sekunde des Zögerns. Die wahre Größe eines Menschen liegt in seiner Fähigkeit zu vergeben.
Der Sommer, sagt jeder, habe so gewisse Vorzüge, das Wetter betreffend. Auf den Sommer, sagt jeder, lässt man so schnell nichts kommen. Es sei denn, er präsentiert sich von seiner unrühmlichen Seite. Dann wird schnell gemault und gemeckert, sich beschwert und das Gesicht lang gezogen, oder unter die Sonnenbank platziert. Allen voran – die Meckerer meine ich natürlich – diejenigen, die die kluge Entscheidung entschieden haben, die Ferien hierzulande zu verbringen. Hierzulande ist es nämlich sehr schön. Mitunter sogar schöner, als in jenen Landen, wo man die Sprache nicht versteht, die Sonne letztlich doch viel zu heiß und unerträglich ist, und die Matratze viel zu weich-, viel zu hart ist, mitunter sogar fröhliche Kolonien beherbergt, die Wände zu dünn zum Stehen, das Essen zu schlecht um auf dem Tisch zu landen, und der simple Genuss einer läppischen Tasse Kaffee, kraterähnliche, dunkle Löcher in die Urlaubskasse reißt. Es sollen schon Urlauber aus dem Urlaub zurückgekommen sein, die sich von diesen Tatsachen nie wieder so richtig erholt haben, und sich schworen, im nächsten Jahr, die kostbare Ferienzeit zu Hause zu verbringen. Der Nachteil daran ist nur: … dann hat man wenig-, oder überhaupt Nichts zu erzählen. Doch wer eine Reise tut …, der hat auch was zu lachen. Sollte man meinen.
Das Buch/ die Idee …handelt vom steinigen Weg, sich sein eigenes Leben endlich nicht mehr schönreden zu müssen.
Damals, als junger Mensch, hätte ich im Leben nicht daran gedacht mit jemandem zusammenzuziehen. Trotzdem ist es passiert… damals. Weil alle es taten, weil´s erwartet wurde, von den Eltern, vom Chef, von den Nachbarn, dem Pfaffen, dem Amt. Hochzeit! (Heute nicht mehr modern?). Wenn ich lachte, wurde ich missverstanden, war ich traurig, wurde ich verhöhnt, wenn ich weinte, wurde ich gemieden, wenn ich krank war, war ich unsichtbar, wenn ich kochte, wurde ich verglichen, wenn ich arbeitete, wurde ich beneidet undsoweiterundsoweiter. War ich alleine, war ich glücklich. Es geht schnell bergab, wenn man es gewohnt ist, all diese Dinge alleine zu tun. Natürlich kam was kommen musste: Scheidung! Nun kann ich´s genießen alleine aufzuwachen, kein Wort sprechen zu müssen, nicht immerzu blendend aussehen zu müssen, keine zielorientierten Zärtlichkeiten am Morgen er-tragen zu müssen, kein Frühstück machen zu müssen, nicht drei Mal Eier kochen zu müssen, bis es endlich passt; weich, hart, mittel…, meinen Kaffee nicht am Tisch trinken müssen, sondern im Schneidersitz, vor dem PC sitzend. Männergesichter sind am Morgen übrigens auch kein überwältigend schöner Anblick, glaub´ das mal nicht. So ungerecht ist es Gott sei Dank dann doch nicht. Auch das «Mann» hat so seine Problemzonen, und nicht nur im Gesicht…
Ein Rückblick, im Hinblick, mit Durchblick; mal anders, ganz anders und doch irgendwie biographisch. In guter, in bester, in gehobener, hoher Gesellschaft; höher geht´s nimmer. Oh doch… Es geht noch höher, aber erst… am Ende unserer Reise. Nicht jetzt, heute, und hoffentlich noch nicht morgen. Dazu ist es immer zu früh. Immer. Ein schöner Mann aus besonderer Struktur, eine echte, eine betroffene Frau. Zwei namen- lose im ehrlichen Dialog. Sie, die beiden namenlosen, machen rezensierende Konversation auf unterschiedlichen Ebenen, wie sie – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht unterschied- licher sein könnte. Einer von oben, die andere von unten, und doch, so nah beieinander.